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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Eine neu gegründete Familie steht vor Herausforderungen, während sie individuelle Ziele verfolgt und sich den Feinheiten des modernen Lebens stellt. Dabei verlässt sie sich auf Liebe, Vertrauen und Belastbarkeit als Orientierung.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Ein verwitweter Gelegenheitsarbeiter versucht seinem kleinen Sohn eine bessere Zukunft aufzubauen. Eine geschiedene Frau will sich mit einer Schneiderei selbstständig machen. Ein verträumter Junge will lieber bei seinem Vater und der Tante im Dorf leben, als in der Stadt ins Internat zu gehen. Viel geschieht nicht in Mo Harawes (Will My Parents Come to See Me) subtilem Familiendrama und das, was passiert, klingt zuerst wenig bewegend. Doch das ist es, nicht aufgrund rührseligen Ballasts, sondern gerade dank der dramaturgischen Zurückhaltung des Regisseurs.

Sein selbstverfasstes Porträt einer Patchwork-Familie, die entgegen aller Widrigkeiten an ihren bescheidenen Träumen festhält, ist ein doppeltes Debüt. Harawes erster Langfilm und zudem der erste in Cannes aufgeführte Spielfilm aus Somalia. Dort liegt der triste Titelort; ein windgepeitschtes Dorf, über das amerikanische Drohnen jagen. Ein die Kampfflugkörper beschreibender US-Nachrichten-Clip eröffnet die nuancierte Geschichte als in visueller und stilistischer Kontrastakzent, der die hintergründige Erzählform illustriert. Die Menschen hier sind Kollateralschaden, der Tod schwebt immer über ihnen. 

Deswegen will Totengräber Mamargade (Ahmed Ali Farah) seinen Sohn Cigaal (Ahmed Mohamoud Salleban) in der Stadt auf eine gute Schule schicken: nicht nur für ein besseres, sondern überhaupt für ein Leben. Die Ersparnisse seiner Schwester Araweelo (Anab Ahmed Ibrahim) kämen da gerade richtig, doch die zielstrebige Geschäftsfrau muss nach der Trennung ihr eigenes Leben wieder aufbauen. Anekdotische Alltagsepisoden vermitteln die unterschiedlichen Temperamente der Drei, deren Konflikte und Zuneigung nur unscheinbare Gesten statt vieler Worte brauchen.

Fazit

7.5

Etwas uneben wie der Weg seiner differenzierten Figuren ist auch die Story Mo Harawes Kinodebüts. Während einige der beiläufigen Anekdoten ihren Platz im Geschehen finden, werden andere scheinbar vergessen und einige unbedeutende Nebenfiguren erhalten unnötig viel Handlungsraum. Doch die Ungeschliffenheit ist Teil des originellen Charmes der behände zwischen Tragik und mildem Humor wechselt. Naturalistisches Schauspiel und Gespür für zwischenmenschliche Details enthüllen die emotionale Tiefe der Beziehungen. Kleine Nuancen, narrativ und emotional, schaffen hier großes Kino.

Kritik: Lida Bach

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Kommentare

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