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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

„Heute ist der Tag!“, verkündet die ganz in Schwarz gekleidete Frau, die wie aus dem Nichts im Vorgarten der Familie aufgetaucht ist. Die gespenstische Erscheinung wirft Fragen auf: Woher kommt sie? Was will sie? Wann wird sie wieder gehen? Nur sie kennt die Antworten. Antworten, die man besser fürchten sollte.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Nicht zufällig erinnert die mysteriöse Titelfigur Jaume Collet-Serras (Cliffhanger) parabolischen Horror-Dramas in ihrer düsteren Aufmachung und ihrem unheilvollen Auftauchen an die in Trauer gekleidete Totenfrau in Susan Hills mehrfach verfilmtem Genreklassiker „The Woman in Black“. Die beiden Figuren sind dramaturgisch und metaphorisch Schwestern im Geiste. Ein Hauch Gothic-Grusel weht denn auch durch Sam Stefaneks (The Expanding Universe of Ashley Garcia) Drehbuch, obwohl sich der Regisseur kaum für das atmosphärische Potenzial dieser Anklänge interessiert. Sein Fokus gilt den psychologischen Aspekten der Story, die sich indes nicht nur an ihren gewichtigen Themen verhebt.

Diese Überforderung der Inszenierung mit den selbstgestellten Ansprüchen verrät bereits die überdeutliche und wiederholte Exposition der zentralen Motive. Die zweifache Mutter und Malerin Ramona (überzeugend: Danielle Deadwyler, The Piano Lesson) kämpft nach dem Unfalltod ihres Gatten David (Russell Hornsby, Mike) mit Schuldgefühlen und Schmerzen, körperlich und psychisch. Ramonas Beinverletzung und die wackelige Stromverbindung in dem kürzlich bezogenen Landhaus sorgen dafür, dass sie mit dem jugendlichen Sohn Taylor (Peyton Jackson, American Refugee) und der kleinen Annie (Estella Kahiha) weder leicht Hilfe holen, noch flüchten kann.

Das wird der mental bereits angespannten Protagonistin bewusst, als in ihrem Hof eine seltsame Frau (Okwui Okpokwasili, Agatha All Along) in Trauerkleidung auftaucht. Die Fremde verkündet ominös, dass heute „der Tag“ sei und rückt der Familie beständig näher. Dass die Gestalt sofort als Todesbotin zu erkennen ist, weiß zum Glück auch Collet-Serra und konzentriert sich entsprechend auf die Frage, um wessen Tod und seelisches Leiden es geht. Leider untergraben zu viele und zu direkte Hinweise die Spannung frühzeitig. 

Nur einmal impliziert die Handlung eine Entwicklung, deren Brutalität und Realitätsnähe für die meisten unerwartet kommt. Doch ausgerechnet hier macht das Skript einen Rückzieher. Genauso mutlos und konventionell ist die Charakterisierung. Annie ist nur das niedliche Nesthäkchen, Taylor beinah zu perfekt. Ramona, die klar im Mittelpunkt steht, erhält nie die psychologische Tiefe - oder Abgründigkeit - die sich momentweise andeutet. Richtiges Unbehagen soll anscheinend nicht entstehen. Das zeigen auch die allzu reduziert und fade eingesetzten Schauereffekte.

Auf Jump Scares verzichtet die bedachtsame Inszenierung lobenswerterweise nahezu völlig. Pawel Pogorzelskis stimmige Kamera beobachtet das Geschehen mit stoischer Ruhe, in der etwas vage Bedrohliches liegt. Doch gerade die für beängstigende Momente wie geschaffenen Elemente wie das stetige Näherrücken der Gestalt und ihr gefährlicher Schatten, werden kaum oder gar nicht ausgespielt. Die Situation eskaliert so früh, dass es im Hinblick auf die greifbaren Ereignisse - eine fremde Frau sitzt im Vorgarten - fast unfreiwillig witzig wirken.  

Fazit

6.0

Die solide Prämisse und durchweg gutes Schauspiel insbesondere von Danielle Deadwyler, bewahren Jaume Collet-Serras symbolisches Schauerstück davor, in Belanglosigkeit oder ins Lächerliche zu kippen. Das simple, aber effektive Szenario findet fast schon klassischen Sinnbilder für Depression und destruktive Gefühle, doch macht enttäuschend wenig damit. Was zu Beginn wie Empathie aussieht, entwickelt sich zu einer unangenehm bigotten Sicht auf psychologische Krisen. Abseits dieser zweifelhaften Botschaft ist das zurückhaltende Kammerspiel immerhin ein guter Genreeinstieg für kindliche Horror-Fans. 

Kritik: Lida Bach

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