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Quelle: themoviedb.org

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Auschwitz-Kommandant Rudolf Höss und seine Frau Hedwig haben sich mit der Kiderscharr in direkter Nähe zum Todeslager ihr Traumhäuschen ausgebaut und genießen unbeschwerte Sommertage. 

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Dass es ein so unermessliches Grauen gibt, dass es sich durch rohe Gewaltabbildung nicht mehr vermitteln lässt, und nur noch abstrakt dargestellt werden kann, ist längst eine Plattitüde über historische Horrorszenarien. Einem solchen widmet sich Jonathan Glazers (The Fall) stilisierte Studie subtilen Sadismus in eben solch einer paraphrastischen Film-Form. Deren Leistung ist die minutiöse Rekonstruktion eines infamen Idylls, dessen blumige Bürgerlichkeit eine Aura absoluten Bösen ausstrahlt. Die Erkenntnis dahinter ist indes so abgenutzt wie die metaphorische Methodik.

Letzte streckt ein Fazit, das sich weit effektiver in wenige Minuten packen ließe, auf fast zwei Stunden. In denen entfaltete sich der Alltag im Hause Höss mit antiklimaktischer Gleichförmigkeit, die unweigerlich in Langweile ausufert. So liegt die Herausforderung nicht im Aushalten bestialischer Schreckensszenen, sondern den Nettig- und Nichtigkeiten der faschistischen Vorbild-Familie. Papa Rudolf (Christian Friedel, Tatort: Unsichtbar) ist als KZ-Kommandant der apathische Orchestrator des Horrors hinter der Auschwitz-Außenmauer, die Hausfrau Hedwig (Sandra Hüller, Sisi & Ich) noch bepflanzen will. 

Sieht ja nicht schön aus, so eine kahle Steinfront, durch die gelegentlich die verzweifelten Schreie der Gefangenen dringen. Doch Hedwig ist geübt im Überhören der Gräueltaten, die für sie höchstens ein ästhetisches Problem darstellen. Tatsächlich ist die stolze SS-Gattin auch mangels entsprechender Porträts von Nazi-Frauen die interessantere der Eheleute. Zu dessen Psyche halten Regisseur und Kamera indes stets Abstand. Die Charaktere sind Teilaspekte sorgsam arrangierter Gesamtbilder, deren Bühnenhaftigkeit auch die emotionale Distanz zum Geschehen erhöht.

Fazit

Tonale Verzerrungen und monochrome Farbeinschübe unterstreichen die inszenatorische Verfremdung der systematisch jeglicher äußeren Dramatik und Spannung entzogenen Handlung. Ihr inhärenter Schrecken ruht bereits in der detailgetreue Kulisse des adretten Anwesens, dem die Protagonisten Jonathan Glazers filmischen Faksimiles innig verbunden sind. Die sich ganz auf die von Hannah Arendt trefflich beschrieben Banalität des Bösen fokussierenden Episoden versperrt den Blick hinter die KZ-Mauer genauso wie hinter die familiäre Fassade. Das Resultat ist Schaukasten-Kino, das vor Sezierung zurückschreckt.

Kritik: Lida Bach

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