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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Zwei Paare treffen in einem Landhaus ein, das sie unwissentlich gemeinsam gebucht haben. Während ihres Aufenthalts stoßen sie auf seltsame Vorkommnisse.

Kritik

Die Frage danach, was Kunst ist und was nur blasse Kopie, Protokoll Jamie Adams improvisiertes Figurenspiel nicht nur auf narrativer Ebene. Genauso wie das Dilemma eines konzeptionellen Käfigs, der echte Schöpferkraft nicht rauslässt. Exhibitionismus und Menschenscheue, Intimität und Indiskretion, Ego und Gruppe treffen aufeinander in einem hyper-konstruierten Kammerspiel, das den Grad von Schein und Sein ausloten will, doch selbst beständig in leere Behauptung zu taumeln droht. In seiner gewohnt offenen und improvisatorischen Herangehensweise initiiert der britische Regisseur und Drehbuchautor ein psychologisches Katz-und-Maus-Spiel.

Darin verwickelt sind zwei gegensätzliche Paare mit kreativen Ambitionen, die in einem abgelegenen Landgut aufeinandertreffen. Der Wochenendausflug entwickelt sich zu einer manipulativen Menage-a-quatre, bei der immer undurchsichtiger wird, wer Spielfigur ist und wer die Spielenden. Eine junge Pop-Sängerin (Aisling Franciosi, Twinlessbucht für einen Album-Cover-Shoot auf Drängen ihres Partners und aspirierenden Photographen (Lucas Bravo, Balconettes) das abgelegene Anwesen des legendären Photographen Thomas Alexander (James McAvoy, California Schemin'), der sich ins Privatleben verkrochen hat. Unerwartet sind Alexander, seine Komplizin Dolly (Leila Farzad, Kaos) und seine Freundin (Almudena Amor, V/H/S/Halloweenebenfalls anwesend. Nicht zufällig …

Alexander will seine kreative Flamme neu entfachen, sein manischer junger Bewunderer seine entzünden. Gäste und Gastgebende werden abwechseln zu Marionetten in der Obsession der anderen. Ist das zwar wenig originelle, aber unterhaltsame Szenario einmal etabliert, dümpelt die Story indes auf der Stelle. In elliptischen Kreisen rotiert der Plot um sich selbst und entwickelt dabei weder die Figuren, noch die Handlung oder Atmosphäre. Letzte ist dennoch der interessanteste Aspekt der Konstellation. Deren dankbare Motive zerstörter und zerstörerischer Inspiration, Kontrollzwang und Kontrollverlust, Idol und Wirklichkeit bleiben vage Schemen. 

Die statische Opulenz des Ortes wird zum Katalysator der emotionalen Stagnation Dollys und Alexanders, die beide in ihrer glamourösen Vergangenheit gefangen sind. Doch der Reiz der morbiden Eleganz nutzt sich schnell ab, nicht nur für ihre jungen Besuchenden. Beide sind überdeutlich angelegt als gegenwärtige Spiegelfiguren einer Vergangenheit, die Tragödie, Verbrechen oder Kunstwerk zugleich scheint. Unscharfe Einstellungen, schleichende Kamerabewegungen und überlagerte Perspektiven unterstreichen die pathologische und symbolische Verschlingungen. Im Gewirr stilistischer Spielereien verliert sich schließlich auch der narrative Fokus der selbstvernarrten Fingerübung. 

Fazit

Psycho-Thriller, Beziehungsdrama, Experimentalfilm und ein Hauch Horror verschlingen sich ähnlich orgiastisch wie die Körper der Charaktere während einer bizarren Orgien-Szene. Jene steht exemplarisch für die zwanghafte Weirdness der in wenigen Tagen mit komplett improvisierten Dialogen gedrehten Geschichte von Monomanie, Manipulation und Machttrieb. Dunkel getäfelte Räume, gedämpftes Licht und nasskaltes Nebelwetter schaffen eine gespenstische Aura, durch die jedoch nie Inspiration geistert. McAvoy liefert einmal mehr seine routinierte Performance als unterschwellig bedrohlicher Egomane. Franciosi und Amor bleiben schöne Projektionsflächen männlicher Phantasien vor und hinter der Kamera. 

Kritik: Lida Bach

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