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Quelle: themoviedb.org
Big 1
Trailer

Verfügbar auf

Netflix

Inhalt

Der ehemalige Schriftsteller Ben (Paul Rudd) muss den Tod seines Kindes verarbeiten, macht eine nervenaufreibende Scheidung durch und beschließt aus Geldsorgen, sich per Crashkurs zu einer Pflegekraft ausbilden zu lassen. Kurz darauf wird ihm mit dem erst 18 Jahre alten Trevor (Craig Roberts) der erste Patient zugeteilt. Trevor leidet an Muskeldystrophie, sitzt deshalb im Rollstuhl und verbringt seinen Alltag mit starrer Routine – macht seine Immobilität aber mit einem großen Mundwerk wett. Schnell werden der junge Mann und sein neuer Betreuer ein ungleiches Team – und nachdem Trevors Mutter Elsa (Jennifer Ehle) widerwillig zustimmte, brechen Trevor und Ben zu einem abenteuerlichen Trip auf: zu den langweiligsten Attraktionen der USA, darunter das größte (ausgestopfte) Rind der Welt. Unterwegs gabeln sie die vorlaute Ausreißerin Dot (Selena Gomez) und die werdende Mutter Peaches (Megan Ferguson) auf. Die beiden Frauen halten die Männer während ihrer Reise zu Freundschaft, Liebe und sich selbst ordentlich auf Trab…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Jedes gefühlsduselige Detail, das Sie über Kinder gehört haben, ist wahr. Das ist der Grund, warum wir leben.“

Das unbeschwerte Lachen eines Kindes erfüllt den Bildkader und versetzt diesen in ein regelrechtes Strahlen. Es ist der erste Eindruck, den uns Rob Burnett mit Umweg nach Hause vermittelt. Wir werden im Verlauf des Filmes noch erfahren, welch Tragik diesem Moment innewohnt und wie traumatisch dieses unbeschwerte Lachen immer und immer wieder in den Gehirnwindungen von Hauptfigur Ben (Paul Rudd, Ant-Man) widerhallt. Deutlich wird anhand dieser Eröffnung vor allem, dass Burnett veranschaulichen möchte, dass die Dinge nicht immer so erscheinen, wie man sie auf den ersten Blick wahrnimmt. Sicherlich ist das eine dieser ausgelutschten Binsenweisheiten, an denen sich ähnlich gepolte Indie-Produktionen (Margos Spuren oder Ich, Earl und das Mädchen dürfen sich angesprochen fühlen) bis zum Erbrechen laben – nur sind diese eben nicht so menschlich-sympathisch, wie der neue Netflix-Film.

Auch Umweg nach Hause unterliegt in seiner Konzeption einer unverkennbaren Formelhaftigkeit: Wir haben da mit Ben den Erwachsenen, der sein Leben nicht auf die Reihe bekommt, der einen großen Verlust zu betrauern hat, die Scheidungspapiere schlagen ihm zusätzlich auf das Gemüt und außerdem ist er arbeitslos – Jackpot! Und dann ist da der 18-jährige Trevor (Craig Roberts, Bad Neighbors), der an einer äußerst seltenen muskulären Erbkrankheit leidet (Muskeldystrophie Duchenne), dadurch an den Rollstuhl gefesselt ist und eine – optimistische - Lebenserfahrung von 30 Jahren vorzuweisen hat – Jackpot²! Natürlich müssen diese beiden Charaktere zusammenfinden und natürlich werden sie sich gegenseitig helfen, aus ihren emotionalen Tieflagen herauszuwachsen. Umweg nach Hause behandelt diesen klischierten Ablauf jedoch nicht als plumpes Abklappern von Allgemeinplätzen, sondern beweist ein aufrichtiges Gespür für zwischenmenschliche Gefühlsknoten.

Ob Ben oder Trevor, ja, auch die von Selena Gomez (Spring Breakers) solide gespielte Tramperin Dot, die sich den beiden Herren auf ihrem Road Trip anschließt, wirken lebensnah und greifbar. Rob Burnett ist daran interessiert, Probleme offen anzusprechen, um sie zu lösen und zu bewältigen. Dass das Motiv des Road Trips auch immer am Topos der Selbstfindung rührt, erklärt ich von allein. Umweg nach Hause ist jedoch der ehrenwerten Überzeugung, dass die Verdrängung dem Seelenleben nur neue Schmerzen zufügt, während der Film gleichwohl aufzeigt, dass das Leben dem Menschen immer wieder Wunden zufügt, die niemals gänzlich verheilen, man sich aber mit ihnen abzufinden lernt, in dem man sich selbst mit ihnen konfrontiert. Und das verkauft der Film niemals steril oder steif, wenngleich sich dieses gewisse Rascheln der Drehbuchseiten dann und wann durchaus bemerkbar macht, sondern mit einem angenehmen Gespür für nonchalanten Witz.

Fazit

Umweg nach Hause ist sicherlich nicht die Revolution des Indie-Films, aber Rob Burnett vermag es, diesem klischeebehafteten Terminus mit greifbarer Menschlichkeit und seinem angenehmen Gespür für koketten Humor entgegenzusteuern. Einer gewissen Formelhaftigkeit unterliegt Umweg nach Hause zweifelsohne, das gut aufgelegte Schauspieltrio im Zentrum aber sorgt dafür, dass die Road-Movie-Tragikomödie niemals sauer aufstoßen lässt.

Kritik: Pascal Reis

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