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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Es rumort unter der Oberfläche der Dorfgesellschaft. Die Geschäfte aller laufen schlecht und die Zukunft der Farmer sieht alles andere als rosig aus. Für George ist klar: Er muss seine Familie schützen und einen Weg aus dem Dilemma finden. Als eines Tages eine Fracking-Firma an seiner Türe klingelt, scheint eine Lösung in Sicht. Also wird gebaut, gebohrt und gepumpt. Doch in den Untiefen der Erde schlummert Etwas, das an die Oberfläche drängt und statt Erlösung pures Grauen mit sich bringt!

Kritik

Fracking ist nicht unumstritten. Mit diesem Verfahren können zwar begehrte Stoffe, die sich unten im Erdreich befinden, einfacher abgebaut werden, aber die negativen Auswirkungen auf Mensch und Natur sind alles andere als ungefährlich. Der Independent-Film Unearth nutzt nun Fracking als Motor, um ein menschliches Drama nach und nach in einen Horrorfilm zu wandeln. Dafür verantwortlich ist das Regie-Duo (Schism) und sowie eine durchaus interessante Besetzung. Neben dem ewigen Nebendarsteller Marc Blucas (Brawl in Cell Block 99) gesellt sich mit auch eine Grand-Dame des Horrorgenres dazu, die zuvor in Klassikern wie The Fog - Nebel des Grauens oder Die unheimlich verrückte Geisterstunde mitspielte.

Ob Unearth eines Tages einen ähnlichen Stellenwert wie die genannten Werke erreicht darf bezweifelt werden. Das soll nicht heißen, dass die Produktion gescheitert ist, aber der Film macht es seinem Publikum nicht unbedingt einfach. Die Handlung kommt nur sehr langsam in die Gänge. Dabei werden die einzelnen Figuren der Dorfgemeinschaft ausgiebig geformt und skizziert. Daraus resultieren menschliche Dramen, die gut gespielt, aber niemals wirklich ergreifend sind. Die Emotionen die das Script von John C. Lyons und Kelsey Goldberg evozieren sind zu grob und gewollt. Nach gut einer halben Stunden stellt sich die Frage, was Unearth eigentlich will. Sobald das Fracking beginnt und eine unbekannte Gefahr an die Oberfläche kommt, nimmt der Film endlich an Fahrt auf.

Das bedeutet aber nicht, dass Unearth zu einem temporeichen Schocker wird. Es bleibt gemächlich. Das Grauen schleicht nach und nach in die Häuser und Körper der Protagonisten. Daraus generiert sich assimilierende Spannung, die sich immer weiter ausbreitet, wie ein Geschwür. So unbeeindruckend wie der Beginn von Unearth ist, so einnehmend schaurig wird der Film mit fortschreitender Laufzeit. Während das Fracking draußen für den Verfall von Gemeinschaft sorgt, sorgt das heraufkommende Böse aus den Tiefen für den Niedergang des Inneren. Im letzten Akt finden Lyons und Swies dafür durchaus verstörende Szene aus dem Bilderbuch des Body-Horrors. Aber selbst dann bleibt Unearth – Achtung: Wortwitz! - geerdet. Wer also überbordende Mutationen wie in Das Ding aus einer anderen Welt oder Die Fliege erwartet, wird enttäuscht. Unangenehm und schleimig wird's aber dennoch.

Dargereicht wird das Drama sowie der Horror mit einem wummernden Score von Komponistin Jane Saunders sowie einem Sound Design, der mit dafür sorgt, dass selbst kleinste Horrorspitzen in den Erinnerungen verweilen. Ebenfalls gut zu Gesicht steht Unearth sein visueller Look: Die Farbpalette ist durchgängig gedämpft und entsättigt. Damit strahlt der Film von der ersten Sekunden Hoffnungslosigkeit und Tristesse aus. Die Fäulnis ist halt schon längst angekommen in der Gemeinschaft. Das, was aus dem Erdreich kommt, sorgt lediglich dafür, dass sie bildlicher wird.

Fazit

Der Horror stammt bei "Unearth" nicht aus den tiefen des Bodens. Er ist bereits von Beginn an da. Um die Figuren herum und in ihnen selbst. Das ist ambitionierte Genrekost, die durchaus auf wackeligen Beinen steht, aber niemals umkippt.

Kritik: Sebastian Groß

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