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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Das Jahr 1947: Kurz nach dem Tod seines Vaters lernt der aufstrebende New Yorker Schriftsteller Sal Paradise (Sam Riley ) den gleichaltrigen, charismatischen und abenteuerhungrigen Dean Moriarty (Garrett Hedlund) kennen. Um ihn schließlich aus seiner lethargischen Trauer zu befreien, nimmt Dean den Autor schließlich, zusammen mit dessen Frau Marylou (Kristen Stewart), zu einem Road-Trip quer durch die Vereinigten Staaten mit. Zusammen wollen sie so ihrem unbändigen Drang nach Freiheit nachgehen, der sie regelrecht in einen Wahn beflügelt. Was folgt sind Drogenexzesse, Alkohol, Jazz und jede Menge Sex, was sie wiederum antreibt und weiter fortträgt. Auf ihrer Fahrt nach Glück und Liebe stoßen sie unterdessen auf viele Bekannte und neue Freunde: Darunter Deans neue große Liebe Camille (Kirsten Dunst), der eigensinnige Old Bull Lee (Viggo Mortensen) und dessen Frau Jane (Amy Adams) sowie der gebildete und nachdenkliche Carlo Marx (Tom Sturridge). Die Reise beginnt…

Kritik

Es gibt Werke, die gelten schlichtweg als unverfilmbar. Und hierzu gehört auch Jack Kerouacs beispielhafter Schlüsselroman On the Road, der von den überaus turbulenten Reisen der beiden besten Freunde Dean Moriarty und Sal Paradies erzählt. Ein Meisterstück der Beat-Generation, des neuen Lebensstiles, des sogenannten New Journalism. Und alleine die Entstehungsgeschichte des Romans ist beeindruckend: Immerhin soll der franko-kanadische Kultautor wie im Rausch die Seiten gefüllt haben, ohne auch nur annähend eine Pause einzulegen. Eine tiefsinnige Symbolik, eine philosophische wie tiefgreifende Sprache und ein Gefühl war die Folge, welches eben seit 1957 niemals von Filmemachern angefasst wurde. Hinzu kommt, dass Kerouac in On The Road seine eigenen Erfahrungen aus der Perspektive des Alter Egos Sal Paradise erzählt. So kommt es dann auch, dass auch andere legendäre Vertreter der Beat-Generation sich die Ehre unter Pseudonymen geben. All dies führte dazu, dass Regisseur Walter Salles vor einer immensen Aufgabe stand, die er aber zum Glück zumindest mit optischer Perfektion, bis zu einem gewissen Punkt, mit Bravour meisterte. Denn gerade auf visueller Ebene entfaltet der Film rund um einen exzessiven Road-Trip eine faszinierende Welt, derer man sich schlecht entziehen kann. Selbiges gilt zwar auch für die präsentierten Figuren, dennoch gelingt es Walter Salles nicht gänzlich zum Kern der Vorlage vorzustoßen. Was bleibt ist aber dennoch ein kraftvolles Werk voller Bildsprache und Bewegung, welches in letzter Konsequenz aber etwas zu handzahm bleibt

Regisseur Walter Salles geht indes mit genügend Respekt an sein Werk heran, sodass schließlich gar eine Hommage für Jack Kerouac selbst übrig bleibt. Der Road-Trip an sich, verliert aber aufgrund der sterileren wie farbenprächtigen Atmosphäre etwas an Schärfe. Schließlich reisen die Freude Dean und Sal umher, kehren zu ihren Heimatorten Denver und New York zurück, nur um danach wieder loszufahren. Was folgt ist ein Kreislauf, der einige Wiederholungen bietet und somit die vorgeführten Episoden etwas Austauschbar wirken. Zwar bleibt die Botschaft erhalten, doch für einen solch anarchistischen Trip, bleibt der Stil etwas zu sauber. Somit hätte On the Road eine düstere Herangehensweise durchaus gut getan. Denn was folgt ist eine Dramaturgie, die sich dem Zuschauer nicht immer in seiner Gänze erschließt. Die Ziellosigkeit und Umtriebigkeit der Figuren führt so zu einer erzählerischen Entwicklung, die keinerlei Fortschritt kennt. Und auch die Exzesse selbst, die immer wieder mit neuen Begegnungen beginnen, die wiederum für neue Abenteuer sorgen, bleiben etwas distanziert, sodass die wahre Lebenslust der beiden Hauptfiguren nicht immer Spürbar bleibt. Der Fokus der Geschichte bleibt indes stets auf Sal, der auch als Erzähler fungiert, was zumindest hier für deutliche Sympathien sorgt.

Darstellerisch macht hingegen On the Road nur eine solide Figur. Zwar erweisen sich besonders die vielen Nebenauftritte, unter anderem von Viggo Mortensen, Tom Sturridge, Kirsten Dunst oder Amy Adams als prächtige Farbtupfer, die die Story vorantreiben, doch die Hauptfiguren, gespielt von Sam Riley als freiheitsliebender Autor Sal Paradise und Garrett Hedlund als charismatischer und verantwortungsloser Dean Moriarty, bleiben etwas hinter ihren Möglichkeiten zurück. Engagiert, allerdings letztlich nicht sehr mitreißend, spielen sie so ihre Rollen, sodass gerade die Road-Trips und Einzelszenen nicht immer harmonisch wirken. Trotz ausufernder Exzesse voller Drogen, Sex, Jazz-Musik, philosophischem Freiheitsgedanken und Zigarettenqualm, bleibt somit oftmals der Film von Regisseur Walter Salles recht harmlos und blass.

Fazit

"On the Road" ist ein farbenprächtiger, durchtriebener wie philosophischer Beitrag der Beat-Generation, der gerade durch seine Optik zu begeistern weiß. Allerdings wird Regisseur Walter Salles seiner großen Vorlage nicht ganz gerecht und der Kern von Jack Kerouacs Roman wird nicht erreicht. Zu distanziert sowie steril scheint das rauschende Treiben. Wer aber auf der Suche nach einer ungewöhnlichen Erfahrung ist, sollte sich dennoch diesen Road-Trip nicht entgehen lassen.

Kritik: Thomas Repenning

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