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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Viktoria und Amon Maynard sind maßlos reich, sie führen mit ihren Kindern ein fast perfektes Leben. Die Welt liegt ihnen zu Füßen, es gibt kein Risiko. Amon ist sanftmütig gegenüber Tieren, zeigt sich bei Menschen jedoch gnadenlos. Für seinen Work-Life-Balance hat er es sich zum Hobby gemacht, andere aus sicherer Entfernung zu erschießen. Angst hat er keine, denn sein Familienmotto lautet: "Wer Geld hat, kann sich alles erlauben." Diese Maxime hat er bereits an seine Tochter Paula weitergegeben, die die nächste Generation der Raubtierdynastie repräsentiert.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die Gesellschaft ist von einem paradoxen Verhältnis zum Reichtum geprägt. Auf der einen Seite bewundern wir die Superreichen, konsumieren Filme und Serien, die ihr Leben glorifizieren, und inszenieren uns in sozialen Netzwerken selbst als Teil dieser Welt. „Seht her, ich im angesagten Restaurant.“ – „Hier mein neues Outfit.“ – „Strandleben, perfekt inszeniert.“ Wer hätte nicht insgeheim den Wunsch, so reich wie Gates, Bezos oder Zuckerberg zu sein? Doch während diese Bewunderung wächst, wird eine unbequeme Wahrheit oft übersehen: Die reichsten Menschen kontrollieren über 14 Prozent des weltweiten Finanzvermögens. Das geflügelte Wort „Geld macht nicht glücklich“ mag kurzfristig trösten, aber wer länger darüber nachdenkt, erkennt schnell, dass hier ein tiefer Riss durch unsere Gesellschaft geht.

Veni Vidi Vici vom Regie-Duo und nimmt sich diesem Thema an – allerdings ohne den Anspruch, Lösungen zu liefern. Der Film ist eine beißende, tiefschwarze Komödie, die die Absurdität der Superreichen bloßlegt. Sie genießen grenzenlose Freiheiten und Privilegien, doch die innere Leere, die ihre Psyche zerfrisst, bleibt ungestillt. Originell oder tiefgründig ist das nicht. Innovativ? Auch nicht. Doch der voyeuristische Blick in diesen grotesken Abgrund bereitet dennoch eine seltsam makabre Freude.

Wenn die Familie Maynard beiläufig Menschen tötet und ungeschoren davonkommt, könnte man die Aussage als plump und plakativ abtun. Und tatsächlich bewegt sich die Satire oft am Rande des Simplen. Doch die Inszenierung rettet das Ganze. Hoesl und Niemann setzen auf ein präzises Gespür für Bildsprache und Timing. Die Szenen sind stilisiert, beinahe klinisch überbelichtet, und bieten eine eigenwillige Ästhetik, die das Geschehen visuell reizvoll macht.

Besonders hervorzuheben ist die Leistung von , bekannt unter anderem aus der Netflix-Serie Barbaren. Seine Darstellung des apathischen Protagonisten Amon Maynard trifft genau den Kern der Geschichte. Er verkörpert einen Menschen, dem alle Türen offenstehen, der aber gerade deshalb in einer lähmenden Langeweile gefangen ist. Selbst das Töten von Radfahrern wird für ihn zur lästigen Routine, ein Akt, der nur dem Kampf gegen die eigene Monotonie dient. Doch selbst dieser Kampf verkommt letztlich zur Wiederholung.

Die Maynards könnten fast Mitleid erregen, doch ihre fortschreitende Entfremdung vom Leben ist eher grotesk komisch als tragisch. Sie driften immer tiefer in die Ödnis des Überflusses, bis aller Glanz verblasst und jede Handlung sinnlos erscheint. Eine Katharsis bleibt aus. Der Film verweigert den Figuren und dem Publikum jegliche Form von Erlösung. Das mag nicht jedem gefallen. Doch um Gefälligkeit geht es hier ohnehin nicht. Veni Vidi Vici ist weniger ein Film, der gefallen will, als eine sardonische Fingerübung über die Hohlheit des Überflusses.

Fazit

Ein bitterer Kommentar zur Dekadenz, der gnadenlos zeigt, wie der Überfluss die Seele aushöhlt. Statt Erlösung gibt es nihilistischen Humor – ein verstörend unterhaltsamer Blick in die Abgründe des Reichtums.

Kritik: Sebastian Groß

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