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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Adrjuscha und Marijka leben in bitterer Armut bei ihrer Tante. Der größte Wunsch der Kinder ist ein Stück Zucker, das man nicht nur ansehen, sondern auch essen darf. Ein gutherziger Fremder schenkt den beiden eine Zauberflöte und ein Zauberkorn. Wenn man es einpflanzt, sagt er, könne es Wünsche erfüllen. Der böse Zauberer Karamor und sein hinterlistiger Gehilfe Schnupperich wollen das Korn vernichten, aber mithilfe des weisen Doktor Allwissend setzen sich die Kinder zur Wehr ...

Kritik

Während der Zeit der Entbehrungen und des großen Leids entstand das hoffnungsvolle Märchen Das Zauberkorn. Die Deutschen rückten während des Zweiten Weltkrieges immer näher an Moskau heran und die Zweigstelle der Filmproduktion wurde in die Staat Alma-Ata, heute Almaty in Kasachstan eröffnet. Die Stadt war überfüllt. Überall wohnten Menschen, die vom Krieg geflohen waren. Sie siedelten sich dort an, wo sie einen freien Platz finden konnten, ob nun im Keller oder in den Fundamenten nicht fertig gebauter Häuser. Genau vor diesem Hintergrund entstand, das Märchen, das mehr oder weniger die damalige Realität abbildete. Das Zauberkorn erzählt die Geschichte zweier Geschwister (Vladimir Tumalaryants, Vozvrashchenie und Nina Zavarova) die kaum etwas zu essen haben und den Zucker nur ansehen dürfen, weil er so kostbar ist. Zu ihrem großen Glück taucht ein freundlicher Fremder (Ivan Pereverzev, Der Himmel ruft) bei ihnen auf und schenkt ihnen ein Zauberkorn, das in die Erde eingepflanzt werden muss und in der Lage ist, alle Menschen auf der ganzen Welt satt zu machen.

Diese Geschichte schreit nahezu die Sehnsüchte der damaligen Zeit heraus: genügend Nahrung zu haben für die vom Krieg gebeutelten Menschen. Was macht man in einer Zeit, in der offenbar nur Hoffnungslosigkeit und Trauer herrscht? Man dreht ein schönes Märchen, um den Menschen ein bisschen Hoffnung zu schenken. In diesem Märchen glauben die Kinder daran, dass sie den Bösewicht Karamor (Aleksei Kelberer, Die Grille) besiegen können und endlich ihren heißgeliebten Zucker bekommen. Wer sich gerade fragt, warum die Kinder so besessen von Zucker waren oder sogar denkt, dass zu viel Zucker ungesund ist, hat das Glück noch nie einen Krieg erlebt zu haben. Auch wenn der Krieg in dem Märchen nicht offen problematisiert wird, so ist er stets allgegenwärtig. Das zusammengeschusterte Haus der Kinder fällt zusammen, sie haben kaum etwas zu essen und sie müssen gegen den Bösewicht kämpfen, der sie versklaven möchte. Als alles bereits verloren zu sein scheint, kommt ihnen der Wind als Naturgewalt zur Hilfe, während im wahren Leben der deutsche Vormarsch zuerst im Schlamm und dann im einbrechenden Winter vor Moskau stecken blieb.

Neben realen Elementen enthält Das Zauberkorn auch einige Anspielungen auf andere Märchen. Der böse Zauberer Karamor besitzt einen Zauberspiegel und erinnert an "Koschei der Unsterbliche", eine bekannte Figur aus slawischen Sagen. Außerdem präsentiert das Märchen das beliebte Motiv der auf Abenteuer gehender Kinder, die vollkommen auf sich allein gestellt sind. Ansonsten merkt man der Verfilmung die Entstehungszeit deutlich an, der Film ist nicht nur in schwarz-weiß gedreht, sondern auch ziemlich einfach gestrickt, dafür aber recht schön gestaltet und sogar mit Special Effects ausgestattet. Für die damalige Zeit (1941) war es sicherlich etwas ganz Besonderes gemalte Hintergrundbilder und Glasgemälde zu verwenden, aber auch ein animiertes Windgesicht und auch die Stop-Motion Aufnahmen der wandelnden Bäume sah man damals sicherlich nicht alle Tage. Jeder an dem Film Beteiligte gab sein Bestes, um den Zauber des Märchens zum Vorschein zu bringen, doch für einen der Regisseure erwiesen sich die Strapazen des Drehs als zu viel und Walentin Kodotschnikow starb 1942 mit gerade mal 40 Jahren nur einen Monat vor der Uraufführung des Märchens. Auch wenn er den Erfolg seines Werkes nicht mehr miterlebte, so erschuf er damit ein Zeitzeugnis der besonderen Art, das sich überwiegend an kleine Abenteurer richtet.

Fazit

"Das Zauberkorn" entstand vor dem Hintergrund der Entbehrungen des Zweiten Weltkrieges. Das Märchen hat mit seinen, für damalige Zeit aufwändigen, Spezialeffekten sicherlich den Weg für viele andere Märchen geebnet und nimmt somit eine wichtige Rolle in der Geschichte slawischer Märchen ein. 

Kritik: Yuliya Mieland

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