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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Taiwan im Jahre 1895: Nachdem die Insel von den Chinesen an die Japaner übergeben worden ist, planen diese eine großangelegte Säuberungsaktion, um jeglichen Widerstand sofort im Keim ersticken zu können. Für den jungen wie arroganten Stammeskämpfer Mouna Rudo (später Ching-Tai Lin), ist währenddessen das Leben noch in Ordnung. Durch eine waghalsige Aktion zeichnet er sich innerhalb seines Stammes als geistiger Krieger aus, der fortan die heiligen Jagdgebiete seines Stammes mit dem Blut verteidigen wird. Als schließlich jedoch die Japaner die Schutzlosen Krieger überfallen, geraten alle stolzen Seediq in Gefangenschaft. Während die Besatzer über die Jahre hinweg die Wilden mit Alkohol sowie Geld gefügig machen, bauen sie zeitgleich Postämter, Polizeistationen und holzen die göttlichen Wälder ab. Am 27. Oktober 1930 schließlich, kommt es zum gewaltsamen Aufstand: Unter dem Kommando von Mouna Rudo schließen sich 300 Krieger zusammen, um der Tyrannei der Japaner endlich ein Ende zu setzen. Doch der Preis dafür ist hoch…

Kritik

Hinweis – Diese Kritik basiert auf der stark gekürzten internationalen Fassung des Filmes (immerhin 121 Minuten)

Die Ambitionen, als auch die Risiken, waren hoch: Mit einem gewaltigen Budget (immerhin stolze 25 Millionen US-Dollar), der Unterstützung von Produzent John Woo (The Killer, Hard Boiled) sowie einer heiklen Thematik, sollte mit Warriors Of The Rainbow (OT: Sàidékè balái) ein Geschichtsdrama entstehen, welches selbst international für Aufsehen sorgen sollte (eine engere Auswahl für den Oscar 2012 war die Folge). Und ja, der Film über eines der dunkelsten Kapitel der taiwanesischen Geschichte, ist ein packendes Epos geworden, welches gerade durch seine imposante Optik sowie seiner tragischen Geschichte, einem Hollywood in nichts nachsteht. Dennoch bleibt es unverständlich, warum international nur eine stark gekürzte Fassung des Werkes erschienen ist. Denn der Film von Regisseur Te-Sheng Wei ist zwar in Sachen Länge (insgesamt 276 Minuten) eine immense Herausforderungen, doch gerade angesichts des Themas, der gezeigten Kultur sowie der verschiedenen Charaktere, auch mehr als nötig. Somit bleibt in der deutschen Fassung nicht viel mehr übrig als ein holpriger Start, ein spannender effektreicher Mittelteil sowie ein viel zu hastiges Ende, welches wiederum nur im Ansatz erahnen lässt, wie viel Inhalt in der Erzählrung der Seediq wirklich steckt. Dennoch lohnt sich ein Blick. Denn wer sich für bewegende wie emotionale Kriegsdramen begeistern kann, bekommt in der melancholischen Story alles, was das Genreherz begehrt: Trauer, Krieg, Stolz, Unterdrückung sowie der unstillbare Wunsch nach Freiheit. Jedoch bleiben die Kürzungen dennoch ein Stolperstein, der sich nicht übersehen lässt.

Dies beginnt schon bei einzelnen Story-Elementen, die zum Ende hin gar für eine große Logik-Lücke sorgen. Denn während sich Warriors Of The Rainbow anfangs noch viel Zeit für die Figur des Mouna Rudo nimmt und die Kultur, zumindest in Ansätzen, gekonnt einzuführen weiß, wird es danach schnell hastig: Ist der Sprung in die 30er Jahre erst einmal getan, bleiben Motive wie die japanische Herrschafft oder die Anpassung der Wilden nur kurze Randnotizen. Was folgt ist dann der bewaffnete Aufstand, eines der Highlights des Filmes (auch aufgrund der wunderbaren Dschungel-Optik Taiwans), doch gerade hier, bleiben viele der Figuren auf der Strecke. Kämpfer gehen, neue kommen dazu und andere Wechseln gar (ohne jegliche Erklärung) die Seiten und kämpfen fortan gegeneinander. Dies sieht zwar alles vollkommen fantastisch aus (bis auf kleine CGI-Fehler), und auch der treibende Score sorgt für Gänsehaut, doch eine tiefe Einbindung des Zuschauers bleibt folglich aus. Besonders im Finale schließlich, wenn sich die letzten Kämpfer ihrem Schicksal stellen, gibt es so eine dramatische Szene nach der anderen, wobei ein mitfiebern einfach ausbleibt, da sich keiner der Charaktere wirklich ins Mark gebrannt hat. Dies ist schade, denn Regisseur Te-Sheng Wei versteht es gekonnt, die Kultur sowie Motive der Seediq fühlbar zu machen, wodurch selbst die verstörenden rituellen Selbstmorde mit in die Handlung eingebaut wurden.

Das Regisseur sowie Drehbuchautor Te-Sheng Wie indes sein Handwerk versteht, wird besonders daran erkennbar, dass Warriors Of The Rainbow keinesfalls ein patriotisches Machwerk ist. Viel eher gelingt es ihm eine differenzierte Sichtweise zu offenbaren, wo oftmals die Japaner nicht insgesamt als böse Menschen dargestellt werden. Zwar bleibt dies, gerade Richtung Finale, irgendwann auf der Strecke, doch für eine kritische Betrachtung reicht es aus. Die Geschichte selbst, basiert unterdessen auf wahren Begebenheiten und der Wushe-Zwischenfall zählt zu den berühmtesten alle anti-japanischen Aufstände überhaupt. Und gerade daher, darf das ursprüngliche indigene freie Volk der Atayal (wie sie im Original heißen) nicht vergessen werden. Wer also einen kleinen geschichtlichen Abriss, der zudem visuell beindruckend, teils blutig sowie äußerst gewaltvoll inszeniert wird, genießen möchte, ist bei Warriors Of The Rainbow klar an der richtigen Adresse.

Fazit

"Warriors Of The Rainbow" ist der bis dato teuerste Film Taiwans. Doch der Einsatz hat sich gelohnt, denn trotz der international sehr stark gekürzten Fassung, gibt es ein packendes wie bewegendes Geschichtsepos zu entdecken, welches eines der dunkelsten Kapitel der japanischen wie taiwanesischen Geschichte offenbart. Zwar bleiben kleine Fehler nicht aus und durch die Kürzung ist auch die Story etwas sehr hastig präsentiert, doch durch eine gelungene Optik und einer bewegenden Reise der Seediq, gibt es ein Drama, welches kurzerhand begeistert. Gerade für Fans des Genres daher eine Empfehlung. Wer jedoch die Möglichkeit hat, sollte sich unbedingt die Ur-Fassung ansehen.

Kritik: Thomas Repenning

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