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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Ostfront 1943: Nach einem blutigen Gefecht aus Feuer und Stahl sind von einem großen Panzerregiment einzig nur noch die Trümmer übrig. Und auch Panzerfahrer Ivan Naydenov (Aleksey Vertkov) sollte eigentlich tot sein. Doch wie durch ein Wunder überlebt Naydenov schwer verwundet den Überfall eines mysteriösen wie übermächtigen Panzers, der von allen nur Weißer Tiger genannt wird, und regeneriert sich sogar innerhalb kürzester Zeit. Fortan hat der unter Amnesie leidende Naydenov eine spezielle Gabe: Er kann den weißen Tiger spüren und auffinden. Und gerade angesichts dessen, dass ganze Frontabschnitte regelmäßig von dem höllenhaften Panzer in Stücke geschossen werden, gibt man ihm den Auftrag, den Gegner zu finden und zu zerstören. Eine nervenaufreibende Jagd nach einem unbekannten Gegner beginnt, der wie die Ausgeburt der Hölle selbst zu sein scheint…

Kritik

Es gibt Heldengeschichten über sie, Todesängste und ganze Gedichte über ihre Schreckenszeit: Die deutschen Panzer PzKpfw VI Tiger. Immerhin haben diese Ungetüme aus Stahl ganze Kriegsschauplätze erzittern lassen und waren mit die gefürchtetsten Waffen des zweiten Weltkrieges. Ein Mythos, der wie geschaffen für einen Film scheint. Dies dachte sich zumindest Regisseur Karen Shakhnazarov (Krankenzimmer Nr. 6″), der, basierend auf der russischen Novelle Tankist ili Bely Tigr von Ilja Bojaszows aus dem Jahre 2008, den weißen Tiger sogar als Symbol des Krieges an sich präsentiert. Einen Kampf zwischen Gut und Böse, Himmel und Hölle. Ein Duell zwischen Menschlichkeit und Faschismus, welches gerade durch das hohe Budget von White Tiger zu einem opulenten Kriegsdrama wird. Was folgt ist eine mythisch angehauchte philosophische Story, die ähnlich wie in Moby Dick eine besessene Jagd offenbart, hinter der mehr steckt, als nur ein beliebiges Panzer-Duell. Doch während gerade die Meta-Ebene oft wunderbare philosophische Einschübe bringt und auch die Action wunderbar Choreographie erscheint, bleibt letztlich der Kampf gegen den weißen Tiger an vielen Stellen recht Zahnlos.

Dies liegt vor allem daran, dass sich Regisseur Karen Shakhnazarov ein wenig zu viel zugemutet hat. Denn während die Figur des mysteriösen Naydenov eine Menge Spannung bietet, wenn auch die Dialoge oftmals eher B-Movie-Niveau haben, die Action solide bis bildgewaltet daher kommt und auch die Symbolik des weißten Tigers funktioniert, bleiben viele Elemente nur Stückhaft und es ergibt sich kein harmonisches Gesamtwerk. Während so anfangs die Jagd im Vordergrund steht (was gerade durch die innenperspektive der teils authentischen Panzer atemberaubend wirkt), entsteht besonders in der zweiten Hälfte eher ein Kriegsdrama, welches die mystischen Elemente herausnimmt und sich auf reelle Ereignisse konzentriert. Wenn dann in Berlin die Führung der Nationalsozialisten gedemütigt wird oder Gefangene offenbart werden, entsteht ein kleiner Bruch, der erst kurz danach mit dem gut gemachten Showdown der Panzer endet. Und schließlich folgt ein philosophischer Dialog von Hitler (Karl Kranzkowski), der zwar ebenfalls gute Einschübe bring, aber abermals nicht in das Gesamtkonzept so recht passen möchte. Was bleibt ist somit ein stetiger Wechsel zwischen Kriegsdrama, Action und Mystery-Trash, der annähernd gar als Dokumentation daher kommt. Angesichts des guten Settings, der vielen wunderbaren Ideen sowie der gelungenen Panzer-Schlachten ist dies schade, denn hier wäre durchaus mehr drin gewesen.

Er wird warten…zwanzig Jahre, fünfzig Jahre, einhundert vielleicht und dann kommt er herausgekrochen.

Zumindest in Sachen Optik sowie der Frage nach der Symbolik, ist White Tiger ein erfrischend anderes Werk, welches sich einmal wegbewegt vom typischen Allerlei der Kriegs-Drama. Somit ist der weiße Tiger nicht nur ein Sinnbild für den Terror der Nationalsozialisten, sondern auch für den Krieg an sich. Wo immer also der Mensch sich gegenseitig abschlachtet, wird der Weiße Tiger (natürlich dann in einer anderen Form) warten und sich am Bild des blutigen Rausches ergötzen.

Fazit

"White Tiger" offenbart sich als erfrischend anderes Antikriegs-Drama, welches gerade aus seiner gelungene Symbolik eine Menge Faszination bezieht. Jedoch erweist sich das Werk von Regisseur Karen Shakhnazarov als zu beladen, wodurch ein steter Wechsel zwischen Action, Philosophie, Mystery, Trash sowie gar Dokumentation folgt. Zu viel für solch einen Film und einen Zuschauer, der einfach mehr Kohärenz erwarten darf.

Kritik: Thomas Repenning

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