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Inhalt

Benjamin ist unsichtbar, ein Niemand. Dies ändert sich schlagartig, als er plötzlich den charismatischen Max kennenlernt. Auch wenn beide nach außen nicht unterschiedlicher sein könnten, so eint sie doch dasselbe Interesse: Hacken. Gemeinsam mit Maxʼ Freunden, dem impulsiven Stephan und dem paranoiden Paul gründen sie die subversive Hackergruppe CLAY. CLAY provoziert mit Spaßaktionen und trifft den Nerv einer gesamten Generation. Zum ersten Mal in seinem Leben ist Benjamin ein Teil von etwas und sogar die attraktive Marie wird auf ihn aufmerksam. Doch aus Spaß wird plötzlich Ernst, als die Gruppe auf das Fahndungsraster von BKA und Europol gerät. Gejagt von der Cybercrime-Ermittlerin Hanne Lindberg ist Benjamin jetzt kein Niemand mehr, sondern einer der meistgesuchten Hacker der Welt.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Das deutsche Mainstreamkino ist geprägt von recycelter Filmware und bietet sehr wenig Abwechslung. Glücklicherweise melden sich manchmal deutsche Genrebeiträge, die keiner auf dem Schirm hatte und die beweisen, dass das deutsche Kino bei weitem mehr Potenzial als ewig kitschige RomComs nach Schablonenmuster besitzt.

Dazu darf sich "Who Am I - Kein System ist sicher" problemlos gesellen, da er schon im Trailer einen überraschend untypischen Eindruck gemacht hat. Man sah eine ungewohnte Stilistik, die man von typischen Durchschnittsfilmen aus Deutschland nicht gewohnt ist. Zum Glück denkt man das auch nach Anschauen des Films.

So wirft Boran bo Odar einen äußerst düsteren Blick in die Hackerszene und bietet neben typisierten Szenen auch äußerst viel Ekstase, die sowohl kameratechnisch und audiovisuell brillant sind. Der hämmernde Soundtrack von BoysNoize passt zudem wie die Faust aufs Auge und bietet die richtige Begleitung.

Schauspielerisch spielt jeder aus der Hackergruppe "Clay" gut, wobei ausgerechnet die Unterschiedlichkeit der Truppe jedem eine eigene Präsenz beschafft. Die Charaktere wirken den Akteuren fast schon auf dem Leib geschrieben und so gelingt es jedem Hauptprotagonisten, seine Rolle so glaubhaft wie möglich zu spielen. Die Nebencharaktere bleiben leider komplett blass, was vor allem bei Trine Dyrholm sehr schade ist.

So unterhält "Who Am I" insbesondere in den ersten 90 Minuten ungemein, bietet ein erstaunlich hohes und kontinuierliches Tempo und wirkt aufgrund der Inszenierung und Stilistik wunderbar anders. Die Geschichte ist zwar nicht besonders einfallsreich und stagniert leider auch oftmals, wird aber durch visuelle Spielereien oder interessante Szenen in den Hintergrund gerückt.

Doch besonders zum Ende hin fällt auf, dass Boran bo Odar ein großer Fight Club Fan ist, jedoch nie die Klasse eines David Fincher erreicht, da er sich viel zu sehr in seinen Twists verrennt und den Zuschauer mit einem leicht verwirrten Eindruck hinterlässt. Auch das zu gutmütige Ende sorgt hierbei für einen faden Beigeschmack.

Fazit

"Who am I" ist einer der besten (modernen) deutschen Filme seit einer gefühlten Ewigkeit und lässt wieder Hoffnung für das deutsche Kino aufkommen. Wer durchgängig spannendes und schnelles Thriller-Kino sehen möchte, macht bei "Who Am I" absolut nichts falsch!

Kritik: Sean Theumer

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