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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

In Großbritannien wird die Monarchie abgeschafft, weshalb man die Königin und ihre Verwandten ins Exil schickt. Die einzige Ausnahme hiervon bilden Fergie und Prinz Andrew, die so lange in England bleiben müssen, bis Fergie ihre Schulden abgearbeitet hat. Die Royals versuchen vergeblich, in den anderen europäischen Königshäusern unterzukommen, bis als letzter Ausweg nur noch das Asyl bei den ahnungslosen Bettenbergs in Hannover übrig bleibt. Else Bettenberg und ihr Sohn Willi besitzen zwar ein Möbelhaus, aber keine Ahnung von ihrer blaublütigen Abstammung, bis nachts plötzlich die Verwandten auf der Matte stehen - begleitet von einem riesigen Polizeiaufgebot zu deren Schutz. Ziemlich überrascht und ein kleines bisschen stolz nehmen die Bettenbergs die englische Verwandtschaft bei sich auf, was natürlich zu einigen Verwirrungen und Problemen führt...

Kritik

Nach „Club Las Piranjas“ wollte es Hape Kerkeling im Jahre 1996 noch einmal wissen und drehte erneut für die damalige ARD-Spielfilmreihe „Wilde Herzen“ diese Komödie, über das englische Königshaus, welches vom britischen Parlament ins Exil geschickt wird und zwar nach Hannover zu den einzigen Verwandten, die sie noch haben: Die Familie Bettenberg, genauer gesagt Mutter Else (Tana Schanzara) und Sohn Willi (Kerkeling), der mit Mühe und Not das familieneigene Möbelhaus zu betreiben, was gar nicht mal so einfach ist, wenn der ärgste Konkurrent gleich im Nachbargebäude sitzt. Doch die finanziellen Schwierigkeiten geraten in den Hintergrund, als plötzlich Queen Elisabeth II. mit Prinz Charles und Anhang bei den Bettenbergs einfällt.

Die Situation, die Kerkeling hier als Regisseur und Co-Autor (wie bei "Club Las Piranjas“ unterstützte ihn Doris J. Heinze beim Script) erschafft, ist überaus amüsant und bietet genügend Zündstoff, alleine durch die überproportionalen Culture Clash, etwa wenn die britische Royality im kleinen Esszimmer der Bettenbergs, umringt von gut-bürgerlichen Sitten und Mobiliar, immer noch mühelos der Hofetikette folgt und dadurch ihre deutsche Verwandtschaft peu à peu in den Wahnsinn treibt.

Das bietet insgesamt einige wirklich köstliche Momentaufnahmen, die sich allerdings nicht wirklich in ein überzeugendes Ganzes fügen wollen. Sind Queen Elisabeth und ihr Anhang erstmal bei den Bettenbergs angekommen und der erste Schreck abgeschüttelt, baut der Filme mehrere kleine Subplots auf, verzichtet aber auf eine wirklich stringente Haupthandlung. So wirkt die Komödie fast schon mehr wie eine etwas zu grob montierter Film aus mehreren Episoden, wobei einige davon durchaus recht clever geraten sind, etwa Prinz Charles, der versucht in der Lokalpolitik endlich seinen Traum von Macht und Anerkennung zu erfüllen.

Ein weiteres Problem: Der Film ist so in seiner Zeit gefangen, dass man als jüngerer Zuschauer, der Prinzessin Diana von Wales nur aus irgendwelchen Verschwörungsvideos bzgl. ihres tragischen Unfalls kennt, oftmals das Gefühl hat, man müsste den Film mit geöffneten Wikipedia-Seite zum Thema englischen Adel der 1990er Jahre ansehen. Wer natürlich weiß wie die Mutter von Queen Elisabeth hieß, welche Passionen Prinz Philip hat und warum es durchaus eine Art humoristische Spiegelung ist, wenn Prinz Charles mit einer Reitlehrerin anbändelt, dürfte hingegen keine Probleme haben, den Witz des Films zu verstehen und natürlich kann und sollte man einem Film so etwas nicht übel nehmen, wenn er voll und ganz sich einer Thematik, bzw. seiner Epoche verschreibt.

Es ist aber nun einfach mal so, dass „Willi und die Windzors“ letztlich diese liebenswerte aber dennoch spürbare Schärfe fehlt, die „Club Las Piranjas“ auszeichnete, auch wenn dieser Kerkeling-Film ebenfalls nicht wirklich gut gealtert ist – ganz im Gegenteil zu seinem filmischen Opus Magnum: „Kein Pardon“. So ist Kerkelings Neckerei gegenüber dem britischen Königshaus ein zwar durch und durch liebenswertes Relikt der 1990er, aber auch einer seiner eher enttäuschenden Spielfilme. In Anbetracht vom Potenzial der Geschichte, vielleicht sogar sein schlechtester, welches mit Horst Krause und immerhin äußerst hochklassig wie auch passend besetz ist.

Fazit

„Willi und die Windzors“ war damals gewiss und wohl zu Recht eine Perle im Programmplan der ARD. Über 20 Jahre später hat der Film aber leider einiges an Pep und Amüsement verloren. Das ist durchaus schade, denn die eigentliche Geschichte bleibt ziemlich amüsant.

Kritik: Sebastian Groß

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