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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Philippe Abrams (Kad Merad) lebt mit seiner depressiven Frau Julie (Zoé Félix) sowie deren Sohnemann im sonnendurchfluteten Hinterland von Marseille. Da Julie auf eine Versetzung an die Mittelmeerküste drängt, gibt sich Philippe als Behinderter aus, um als Direktor einer Postfiliale zu arbeiten. Durch sein dusseliges Verhalten wird er aber strafversetzt, und zwar in die bei den Südfranzosen als kalt und hinterwäldlerisch verschrieene Provinz Nord-Pas-de-Calais. Dort angekommen, erwartet ihn zwar viel Regen und das schwer verständliche „Ch´ti“, aber auch viel Herzlichkeit.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Lange nach der Ära Louis de Funés war es zumindest in Deutschland sehr ruhig um den französischen Komödienfilm geworden. Es dauerte bis 2006, da feierte ein gewisser Dany Boon mit „La maison du bonheur“ einen einheimischen Überraschungserfolg. So konnte der Komödienstar sein nächstes Filmprojekt in Angriff nehmen, in dem er seiner Heimatprovinz ein kleines Denkmal setzen wollte. So entstand ein Jahr später eine Culture-Clash-Komödie im kleinbürgerlichen Rahmen, die über die Grenzen hinaus für einen massiven Erfolg sorgte.

Boons erste Regiearbeit führt uns in seine Heimatprovinz an der belgischen Grenze ein, in der sich, wie der Name schon verrät, die bedeutende Hafenstadt Calais befindet. Wichtiger Bestandteil der Geschichte ist jedenfalls die Sprache, in der die Einwohner beispielsweise „merci“ als „merchie“ aussprechen und gerne scharfe Konsonanten mit einem weicheren „ch“ ersetzen. Um dem deutschen Zuschauer diese Unterschiede zu verdeutlichen, wurde eigens für den Film eine ähnlich phonisch geprägte Sprache entwickelt, in der unter anderem das „s“ und „sch“ analog zum französischen Dialekt vertauscht wurden (was mit dem Deutschen Preis für Synchron ausgezeichnet wurde).

Im Grunde ist die Erzählung ein provinzbürgerliches Kleinod, in dem gewisse Vorurteile teils überspitzt dargestellt werden. Man kann sich sicherlich darüber mokieren, dass diese missionarischen Auswüchse eher einem Selbstzweck dienten, aber Boon zieht diese Geschichte in klassischer und liebevoller Weise konsequent durch. So muss sich die Figur des Philippe durch die Eigenheiten der Ch´tis hindurch manövrieren, bis er erkennt, dass an den Vorurteilen nicht viel dran ist. Schnell findet er Gefallen an seiner neuen Arbeits- und Wohnstätte, was ja per se nichts besonderes zutage trägt. Da braucht es schon einen Spannungsaufhänger, und den bringt Dany Boon mit der Figur von Julie mit ein. Da wirkt es schon ein bisschen befremdlich, dass die Dame ständig nach Hiobsbotschaften seitens ihres Ehemannes lechzt, ist es aber dennoch ein fein aufgebauter Spannungsbogen und guter Ausgangspunkt für schön schrägen Hinterwäldlerhumor.

Dieser ist durchgängig liebevoll und harmlos aufgezogen worden, so dass es im Allgemeinen niemandem wehtut. Es werden keine Fäkalorgien gefeiert, Brachialwitz gibt es ebenfalls keinen – so bleiben Wortwitz sowie schräger Situationshumor das bestimmende Element. Man darf sogar sagen, dass man in bestimmten Szenen das Erbe eines Louis de Funés wiedererkennt. Lobend sei zu erwähnen, dass in einer Zeit, in der wir von amerikanischen Produktionen der Marke „in der Pubertät stecken geblieben“ überschwemmt werden, Boons Arbeit überraschend lokal und feingeistiger daher kommt. Dies zusammen mit ein paar Sidestorys ergab ein schlicht sympathisches und harmloses Komödienwerk alter Schule, das gerne mal zur Übertreibung neigt – was aber gerade dann die meisten Lacher erntet. Wenn Philippe anfangs mit 50 km/h über die Autobahn schleicht, um ja nicht zu früh das Ziel zu erreichen, hat der Film die Lacher auf seiner Seite.

Weniger schräg, dafür liebevoll gespielt, tut jeder Schauspieler sein Bestes, um dem Charakter des Werkes gerecht zu werden. In der Hauptrolle zeigt Kad Merad, dass er genau so einfühlsam wie trottelig sein kann und füllt somit seinen Part gelungen aus. Auch Dany Boon als Antoine weiß sich in Szene zu setzen, und die Mehrfachbelastung Schauspieler/Drehbuchautor/Regisseur meistert er entsprechend, auch wenn er das Feld lieber seinen Kollegen überlassen hat. So wurden die Nebenrollen gut besetzt, und als besonderes Schmankerl ist auch der einstige St.Tropez-Oberreviervorsteher Jerôme Gerber alias Michel Galabru in einem Cameo vertreten.

Fazit

Harmlos, liebenswert, herzerweichend – entgegen aller Klischees gelang Dany Boon ein Kulturbild seiner Heimatprovinz, das glatt als Postkartenidylle oder Touristenbroschüre durchgehen könnte. Wäre da nicht der Culture-Clash-Ansatz, der dem Streifen die humoristische Würze mitgibt. Die witzigen Einfälle überzeugen durch ihren frechen Charme, und die Sidestorys sorgen für etwas Tiefgang, ohne zu sehr vor Kitsch zu triefen. Man wird hier zwar nicht zweimal weinen, jedoch dürften einerseits Lachtränen gewiss sein, andererseits ein kleines Tröpfchen für den Anspruch die Wange herunterkullern.

Kritik: Sascha Wuttke

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