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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Insgesamt drei Monate ist es nun her, seitdem ein tödliches Virus damit begonnen hat, normale Menschen in blutrünstige Untote zu verwandeln. Während so die Zivilisation in Chaos sowie Anarchie versunken ist, versucht unterdessen eine kleine übriggebliebene Armee-Einheit (unter anderem Philip Brodie, Alix Wilton Regan, Rob Oldfield, Vicky Araico und Okorie Chukwu) einen gesicherten Stützpunkt außerhalb der großen Städte zu halten. Einer der letzten offiziellen Befehle hierbei lautet, sich zur Küste durchzukämpfen, um so rettende Schiffe Richtung Niederlande nehmen zu können. Als allerdings die Basis eines Nachts von hunderten Zombies überrannt wird, muss sich die kleine Einheit fortan zu Fuß durch das tote Gelände zum rettenden Hafen aufmachen. Doch während Wasser wie Nahrung knapp werden, sind nicht nur die gefräßigen Untoten das große Problem: Plünderer machen die Wälder unsicher und töten alles und jeden, der sich ihnen nähert. Der Kampf ums Überleben beginnt…

Kritik

Der spezielle Stil des Found-Footage (gefundenes Film-Material) hat mittlerweile das Genre des Horror-Films fest in seiner Hand. Von Kinoblockbustern bis hin zu Indie-Produktionen, überschwemmen regelrecht die Werke mit Wackelkamera sowie Handkamera den Markt. Natürlich blieb hierbei auch das wiederbelebte Zombie-Genre nicht unangetastet. Während jedoch Filme wie [Rec] oder Diary of the Dead (sogar vom Meister George A. Romero höchstpersönlich) zeigten, dass diese Form der Inszenierung durchaus Innovativ sein kann, stört bei den meisten Filmen diese ungewöhnliche Optik massiv. Statt genüsslicher Splatterorgien, gibt es zumeist wackelige wie hektische Zusammenschnitte, die den Zuschauer nur erahnen lassen, was denn nun eigentlich wirklich vor der Kamera passiert. Der Grat zwischen perfekter Unterhaltung sowie nerviger Tortur, ist so minimal. Dies mussten auch die Regisseure Michael Bartlett und Kevin Gates mit ihrem neuesten Werk World of the Dead: The Zombie Diaries schmerzlich lernen. Denn während der Film mit dem imposanten Titel im Kern solide Zombie-Kost bietet, geht dies in dem Pseudo-Dokumentarstil schnell unter. Was spannend wie blutig sein sollte, wird hektisch und langweilig. Bereits ihr Debüt-Werk The Zombie Diaries aus dem Jahr 2006 krankte an dieser Prämisse. Scheinbar haben allerdings die beiden Engländer nichts aus ihren Fehlern gelernt.

Dabei beginnt das Werk der beiden Indie-Filmer recht vielversprechend. In spannenden Szenen wird dem Zuschauer eine Familie offenbart, die von der Katastrophe ohne Vorwarnung heimgesucht wird. Zwar werden hier schon typische Klischees erkennbar (Türen werden offen gelassen, die Leute trennen sich, Geräusche werden haarklein bis in die Dunkelheit verfolgt etc.), doch die Spannung ist stets präsent und macht deutlich Lust auf mehr. Was danach jedoch folgt, ist eine Halbdokumentation des Militär-Fotografen Jonesy (Rob Oldfield), der fortan jeden Schritt seiner Einheit verfolgt. Von dem Zusammenbruch des Stützpunktes, hin zur Suche nach Nahrung, über die Flucht in den verschneiten Wäldern Englands sowie der Suche nach Erlösung am vermeintlich sicheren Hafen. Der Zuschauer wird so stets von Interviews, wackeliger Kamera, hektischen Schnitten, Sprüngen, Kamerafehlern sowie einem fast schon lächerlich dichten Geschehen regelrecht drangsaliert. Dies ist insofern fatal, da die eigentliche Grundgeschichte sowie die Figurenkonstellation durchaus das Potenzial dazu hätte, wahrlich solide Low-Budget-Genrekost zu sein, die nicht nur spannend ist, sondern auch regelrecht blutig sowie einfallsreich. Davon merkt der gegängelte Zuschauer jedoch nicht viel, da ihn zumeist durch nächtliche Aufnahmen, inklusiver schemenhafter Nachtsicht, die Übersicht genommen wird. Erst in den letzten 2 Minuten lösen sich Michael Bartlett und Kevin Gates (der auch das Drehbuch schrieb) von ihrer Kamera und gehen auf eine feste Position. Was folgt ist eine der besten Szenen des ganzen Films und somit die Frage, warum überhaupt die Inszenierung auf diese strittige Erzählweise zurückgreifen musste.

Das Problem an dieser ist nämlich hinlänglich bekannt: Wie muss sich der Kameraträger verhalten, damit er nicht unglaubwürdig in die Szene hinein gebaut werden muss? Und gerade hier versagt World of the Dead: The Zombie Diaries auf ganzer Linie. Denn während die Einheit um Jonesy schießt, flüchtet, kämpft (auch im Nahkampf), schreit und stirbt, bleibt er außen vor und beobachtet nur. Angesichts einer Situation in der gerade 10 Zombies einen ans Leder wollen, ist dies mehr als fragwürdig. Doch sei es drum, denn viel schlimmer gestalten sich die Untoten selbst. Makeup sowie auftreten (vor allem in Masse) sind beeindruckend, doch ihr Tempo ist doch etwas zu langsam. Da kann eine Truppe genüsslich durch eine ganze Armee der finsteren Gestalten marschieren, ohne dass auch nur eines der Monster gefährlich werden könnte. Die vielen Gefechte verkommen so leicht zur Show, die auch als solche schnell zu enttarnen sind. Was bleibt ist die Gewissheit, dass hier eine Chance vertan wurde. Denn gerade die Flucht durch das verschneite England, hätte wie schon im apokalyptischen Vampire Nation gelungene Unterhaltung bieten können, die vor allem für Fans des Genres interessant wäre. So gibt es nur teils recht packende Zombie-Kost, die letztlich aber viel zu fad und unspektakulär bleibt.

Fazit

"World of the Dead: The Zombie Diaries" ist im Kern eine apokalyptische Zombie-Geschichte über eine ungewisse Flucht ins Verderben, die aufgrund seiner Erzählart im Halbdokumentarischen-Stil vieles selbst zerstört. Aus der recht anschaulichen wie blutigen Hatz wird so eine wackelige Angelegenheit, die weder durchgehend Spannung bringt, noch Actionreiche Unterhaltung. Was bleibt ist ein Flop, der ganz leicht hätte ein Geheimtipp sein können. Schade.

Kritik: Thomas Repenning

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