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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Als sein Wecker (wie jeden Morgen) von 7:59 auf 7:60 springt, erwacht der kauzige Dolph (Jack Plotnick) – und muss bemerken, dass sein geliebter Hund Paul verschwunden ist. Wie sich bald herausstellt, wurde Paul im Auftrag von Master Chang (William Fichtner) entführt. Chang – Autor von "My Life, My Dog, My Strength" (Volume I und Volume II!) – hat es sich zur Aufgabe gemacht, Haustiere (vorübergehend) zu entwenden, damit deren Besitzer lernen, sie ausreichend wertzuschätzen und nicht für selbstverständlich zu halten. Unglücklicherweise kam es bei der Entführung Pauls zu einem Zwischenfall, weshalb der Hund verloren gegangen ist. Chang setzt den "top detective" Ronnie (Steve Little) auf den Fall an – und rät Dolph, telepathischen Kontakt mit Paul aufzunehmen. Indessen hat sich die  Pizzalieferservice-Angestellte Emma (Alexis Dziena) nach einem Telefongespräch mit Dolph unsterblich in diesen verliebt; sie verlässt ihren Ehemann, um mit Dolph zu leben – geht dabei jedoch von der irrtümlichen Annahme aus, dass Dolph und sein Gärtner Victor (Eric Judor) ein und dieselbe Person sind...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wenn man diesen Film sieht, könnte man meinen, dass sich David Lynch und Michel Gondry zusammengetan haben, um ein Charlie-Kaufman-Drehbuch umzusetzen, welches wiederum auf einem Samuel-Beckett-Stück basiert. Doch für Regie und Buch von "Wrong" zeichnet nur ein einziger Mann verantwortlich.
Der französische Musiker und Filmemacher Quentin Dupieux (auch unter seinem Pseudonym Mr. Oizo und durch den Song "Flat Beat" sowie das zugehörige Flat-Eric-Video bekannt) war bereits mit dem unkonventionellen Werk "Rubber" auf dem Fantasy Filmfest vertreten. Jenes handelte von einem via Telekinese mordenden Autoreifen. Nun ja – warum auch nicht! Der Nachfolger "Wrong" ist einerseits zugänglicher, da er mit Dolph eine (wenn auch recht schrullige) Identifikationsfigur zu bieten hat (sowie mehr "Handlung" als "Rubber"); andererseits dürfte er manchen Zuschauern aufgrund des Wegfalls der Fun-Splatter-Passagen weniger reizvoll erscheinen.

Der No-Reason-Monolog, den ein Charakter zu Beginn von "Rubber" direkt in die Kamera spricht, passt ebenso auch zu "Wrong": Die Absurdität ist das prägende Stilmittel. Der Film folgt einer "Traumlogik": Eine Palme in Dolphs Garten verwandelt sich in eine Tanne; in einem Büro kommt es fortwährend zu "Indoor-Regen" (wovon sich die Mitarbeiter aber nicht beirren lassen) – und eine Figur wird plötzlich für tot erklärt, taucht indes später kommentarlos wieder auf (womit die Verwirrung über Leben, Tod und Auferstehung noch keineswegs vorbei ist). Der skurrile Dognapping-Streifen steckt voller Situationskomik und Gaga-Dialoge (etwa über den [Un-]Sinn eines Lieferservice-Logos, das einen Hasen auf einem Motorrad zeigt), hat jedoch ein paar Längen; einige Gags wirken sehr gewollt – und alles in allem ist das Werk von Dupieux gewiss kein Konsens-Film. Bei der Kinovorstellung hielten das freudige Lachen (der Pro-Fraktion) und das entnervte Stöhnen (der Contra-Fraktion) einander die Waage.

Was das Mimische betrifft, wird in "Wrong" – man möge dieses alberne Wortspiel verzeihen – etliches richtig gemacht: Jack Plotnick gelingt als Dolph eine liebenswürdige Exzentrik – und der "Prison Break"-Darsteller William Fichtner gibt den merkwürdig entrückten Master Chang mit sehr viel Sinn für die komische Übertreibung. Ebenfalls wunderbar: Regan Burns als Nachbar, der seine Joggingaktivität leugnet, als sei es eine unter allen Umständen zu unterlassende Verwerflichkeit ("I don't jog!"), sowie Mark Burnham als gar nicht mal so freundlicher (und gewiss nicht hilfsbereiter) Cop. Nicht ganz geglückt ist die Performance von Alexis Dziena als Emma, was allerdings weniger am Spieltalent Dzienas, als vielmehr an der Anlage ihrer Figur im Drehbuch liegt. Zwar sind manche ihrer Momente durchaus witzig (wenn sie z.B. mit maximaler Begeisterung ihren – ziemlich sinnfreien – "Trick-Jo-Jo" präsentiert), doch ist die Emma-Figur leider zu lächerlich und zu hohl geraten. Ihr Verhalten ist selbst für einen Film, der lustvoll mit Überzeichnung arbeitet, allzu durchgeknallt.

Fazit

Der Kreativgeist Dupieux hat ein genial versponnenes Werk geschaffen, mit zahlreichen schrägen Einfällen und spleenigen, spielfreudig interpretierten Figuren. "Wrong" ist jedoch ein klarer Fall von "Love it or leave it": Viele werden dem Nonsens-Humor vermutlich nichts abgewinnen können.

Kritik: Andreas Köhnemann

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