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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Als Teenager hat man es nicht leicht. Schon gar nicht, wenn man wie Alice (Natalia Dyer) in einem streng katholischen Haushalt im ländlichen Teil der USA aufwächst. In der Schule wird ihr beigebracht, dass Sex vor der Ehe eine Sünde ist und auch Masturbation auf direktem Weg in die Hölle führt. Alice kommt ins Grübeln: Nicht nur, weil sie sich die Sexszene aus „Titanic“ immer wieder gerne ansieht, auch beim Onlinechat lässt sie sich zu unkeuschen Handlungen hinreißen – was stimmt nur nicht mit ihr? Vier Tage in einem Kirchenlager sollen Alice wieder auf den rechten Weg bringen. Gruppenbeichten, Bibelstunden und Gebete stehen auf der Tagesordnung. Doch wie soll Alice sich hier auf ihre christlichen Werte besinnen, wenn der süße Footballstar Chris ihr ständig über den Weg läuft?

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Catholic High School Girls in Trouble heißt eine Episode der Spoof-Geburtsstunde Kentucky Fried Movie. Darin werden die Sexklamotten der 1970er Jahre veräppelt und gleich noch das Klischee, dass es junge Frauen sexuell faustdick hinter den Ohren haben – vor allem, wenn sie auf eine streng katholische Schule gehen. Wer diese Parodie kennt, könnte auf die Idee kommen, dass sich bei Yes, God, Yes - Böse Mädchen beichten nicht eben solch eine Art von Film handelt, die John Landis 1977 mit viel Wonne und nackter Haut parodierte. Doch dem ist nicht so. Trotz des zwiespältigen deutschen Untertitels ist das Langfilmdebüt von Regisseurin und Autorin Karen Maine, die hier ihren eigenen, gleichnamigen Kurzfilm von 11 auf (ebenfalls nicht sonderliche lange) 78 Minuten auswalzt, keine billige Klamotte, die darauf abzielt erotische Unterhaltung als Coming-of-Age zu tarnen.

Yes, God, Yes - Böse Mädchen beichten nicht ist die konzentriert erzählte Geschichte von Alice (Stranger Things-Mitglied ), die brav und keusch während der 1990er Jahre auf eine katholische Mädchenschule geht und eines Tages eine E-Mail erhält, deren Inhalt unzüchtiges Material beinhaltet, dass bei ihr Gefühle erweckt, die für sie neu, anders, seltsam und gleichsam faszinierend und verlockend sind. Ja, Yes, God, Yes - Böse Mädchen beichten nicht erzählt von sexueller Erweckung innerhalb eines Umfelds, in der Geschlechtsverkehr nur für die Erweiterungen des eigenen Stammbaums zulässig ist. Daraus hatte Karen Maine ohne große Mühe viele Gags und Momente generieren können, die unter der berüchtigten Gürtellinie beheimatet sind. Doch sie weigert sich, dankenswerterweise, diese Chance wahrzunehmen.

Stattdessen ist die Filmemacherin wirklich an ihrer Hauptfigur und deren Gefühlsleben interessiert. Fast schon nüchtern, mit einigen zarten Pointen versehen, beobachtet sie Alice bei der allmählichen Entfaltung ihrer Sexualität. Es geht nicht darum wie aus ihr ein Vamp o. Ä. wird. Es geht viel mehr darum, dass die Schülerin im stillen darum kämpft, ihren Platz in der Welt zu finden und sich zu wehren gegen klerikale und gesellschaftliche Fremdbestimmung. Das ist in seiner Klarheit und reduzierten Narration manchmal schon zu unaufgeregt und stellenweise hätte es dem Film gutgetan etwas lauter und vielleicht auch radikaler zu sein. So schön die Ruhe, mit der Yes, God, Yes - Böse Mädchen beichten nicht inszeniert wurde, auch ist, zumindest ab und an hätte Karen Maine ihrer Heldin erlauben sollen das Gefühl ihrer aufkeimenden Freiheit intensiver zu zelebrieren.

Wo die Ruhe jedoch uneingeschränkt gut tut, ist beim Setting. Ja es gibt alte Computer und Handys in Yes, God, Yes - Böse Mädchen beichten nicht zu sehen. Anders als viele andere heutige Filme, die in den 90ern oder einem anderen vergangenen Jahrzehnt spielen, gibt es bei Maine aber keinerlei Nostalgie-Overkill. Dies unterstreicht erneut, wie wichtig der Filmemacherin ihre Hauptfigur und deren Entwicklung ist.

Fazit

"Yes, God, Yes" ist ein ehrbarer und alleine durch seine Absichten auch charmanter Film, in dem Autorin und Regisseurin Karen Maine von der sexuellen Erweckung einer Teenagerin erzählt, die sich im Stillen gegen klerikale Obrigkeit und Fremdbestimmung auflehnt. So gut dem Film seine ruhige und konzentrierte Herangehensweise auch tut, so gelingt es ihm nicht wirklich einen mitzureißen.

Kritik: Sebastian Groß

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