Nach neun Jahren ist es endlich so weit und das „Dream-Team“ Hopps (Ginnifer Goodwin, Walk the Line) und Wilde (Jason Bateman, Game Night) sind wiedervereint, um einen neuen Fall zu lösen. Doch so sehr sie es sich auch wünschen, alles richtigzumachen, herrscht egal, wo sie auftauchen, Chaos. Ein unautorisierter Einsatz entwickelt sich zu einem Desaster, das die halbe Stadt zerstört und die Bevölkerung von Zoomania in Aufruhr versetzt. Als notwendige Folge dieses unerfreulichen Vorfalls, werden Judy und Nick zu einer Therapie verdonnert und diese Therapie bietet genügend Platz für lustige Gags, weil die anderen Tiere, die zur Therapie gehen aufgrund von ihren unterschiedlichen körperlichen Merkmalen und ihren schrägen Interaktionen ganz natürlich für viele Lacher sorgen. Allein die präzise Analyse der Therapeutin im Hinblick auf die dysfunktionale Beziehung zwischen Judy und Nick ist goldwert. Es versteht sich quasi von selbst, dass die „Partner in Crime“ sich von so einer Lappalie wie einer Therapie nicht aufhalten lassen und weiterhin unautorisiert handeln.
Sie bringen sich dadurch in viele heikle Situationen, die zu rasanten Verfolgungsjagden mit Rutsch- und Kletterpartien führen. Trotz der lang anhaltender Actionpassagen und eines traurig dreinblickenden Gary ,De' Snake, der selten Verschnaufpause bekommt, bleibt der Unterton von Zoomania 2 stets fröhlich. Im Grunde sogar noch viel fröhlicher als im ersten Teil. Während im ersten Teil Judy Hopps es der ganzen Welt und vor allem sich selbst zeigen wollte, dass sie es schafft eine Polizistin zu sein und zwischendurch sogar ziemlich melancholisch wirkt, ist in Teil 2 ihre Stimmungslage viel stabiler. Es findet zwar Streit mit Nick statt und es gibt genug Meinungsverschiedenheiten und dennoch spürt man, dass das Häschen viel stärker geworden ist. Man kann es sowohl als Vorteil von Teil 2 als auch als Nachteil deuten, je nachdem, ob man eher emotionale Selbsverwirklichungsgeschichten wie bei Zoomania mag, oder ob man auf Streitigkeiten in einer dysfunktionalen, aber zuckersüßen Hase-Fuchs-Beziehung wie in Teil 2 steht. Bei der Fortsetzung wird diese Beziehung nämlich noch mehr vertieft und man bekommt noch mehr spaßige Charaktere wie den Bürgermeister Winddancer (Patrick Warbuton, Ted 2) Nibbles Maplestick (Fortune Feimster, Soul) oder Gary ,De' Snake (Ke Huy Quan, Die Goonies).
Das Zoomania-Universum erweitert sich und jeder einzelne Charakter hat seine eigenen niedlichen Eigenheiten, die ihn ausmachen und besonders machen. Zoomania 2 sprüht nur so vor Freude, Spaß und Disneymagie. Juddy und Nick schlängeln sich in die Herzen der Zuschauer während sie mit ihren unterschiedlichen Ansichten aufeinander prallen, manchmal im übertragenen Sinne und manchmal im wahrsten Sinne des Wortes. Sogar Gary ,De' Snake gelingt es irgendwann mal, die Sympathien der anderen Figuren zu gewinnen. Zoomania 2 erzählt im Grunde von einer turbulenten Reise von zwei Partnern, die erst herausfinden müssen, wie viel sie füreinander bedeuten. Und wie könnte es auch anders? Natürlich übermittelt der Disneyfilm, wie man es erwartet, eine tiefgründige kinderfreundliche Botschaft: Manchmal versteckt sich hinter Sarkasmus und fiesen Witzen Unsicherheit, hinter der sich auch noch echte Verbundenheit und Liebe verbergen kann und egal, wie unterschiedlich wir alle sind, unsere Unterschiede machen uns im Endeffekt noch stärker, weil wir uns durch sie besser ergänzen können. Man muss nur miteinander reden und einen Schritt aufeinander zugehen. Am Ende von Zoomania 2 wird es noch so richtig dramatisch, natürlich so dramatisch, wie ein Kinderanimationsfilm es erlaubt. Gary ,De' Snack entwickelt sich zum emotionalen Anker der Geschichte und liefert am Ende doch noch die Emotionen, die vielleicht nicht ganz so gleichmäßig verteilt sind wie im ersten Teil. Und wenn man darüber nachdenkt, wie aufwendig es ist, eine Schlange mit adäquaten Emotionen zu entwickeln, dann kann man sich nur vor der Leistung des gesamten Animatoren-Teams von Zoomania verneigen.
Mit Liebe zum Detail erschufen Jared Bush (Encanto), Byron Howard (Rapunzel-Neu verföhnt) und rund 700 Disneymitarbeiter mit Zoomania 2 eine ganz besondere Welt, die vor Charme und Fantasie nur so strotzt. Diese Welt ist sogar dem ausgefuchsten Nick bisher unbekannt. Laut Regisseur und Drehbuchautor Jared Bush wollte man Nick gerne so weit wie möglich aus seiner Komfortzone herausholen. Während er im ersten Teil sich mit allem bestens auskannte und Judy zeigen konnte, wie der Hase läuft, ist er in dieser neuen Welt von Zoomania 2 ein Neuling genauso wie Judy Hopps. Er muss sich auf neue Figuren verlassen und er wird wiederholt vor Herausforderungen gestellt wie z. B. Klettern und das alles, muss er trotz seiner Höhenangst meistern. Wer bei Teil 1 aufgepasst hat, weiß, dass Nick im Teil 2 sowohl emotional als auch körperlich an seine Grenzen stößt und gerade solche Augenblicke machen immer wieder Spaß. Je mehr Nick an den Rand gedrängt wird, desto lustiger wird es.
Während des kreativen Prozesses ließen sich die Filmemacher gerne von verschiedenen Filmen und Regisseuren inspirieren, wie beispielsweise The Jungle Book, Chinatown, Kubrick und Spielberg. Das sind längst nicht alle Einflüsse und Querverweise, die Zoomania 2 enthält und es lohnt sich auf jeden Fall aufmerksam zu sein, um die kleinen und großen Eastereggs zu finden. Eines steht fest, ob man nun alle Anspielungen findet oder nicht, diese ganz besondere Reise ins Zoomania-Universum wird allen Fans des ersten Teils großes Vergnügen bereiten. Auch wenn Teil 1 an sich emotionaler und überraschender ist, wird man mit Teil 2 ebenso glücklich werden, schon allein aus dem Grund, weil man die Figuren aus Teil 1 so sehr vermisst hat und es kaum abwarten konnte wieder in diese bunte fröhliche Zoomania-Welt einzutauchen, die auch diesmal nicht nur mit schöner Animation, sondern auch mit einem neuen „Ohrwurm-Titel-Song“ von Shakira begeistert.