Mit Hügel der blutigen Stiefel schloss Giuseppe Colizzi seine Western-Trilogie um Cat Stevens (Terence Hill, Keiner haut wie Don Camillo) und Hutch Bessy (Bud Spencer, Banana Joe) ab, die 1967 mit Gott vergibt - Django nie begann und ein Jahr später mit Vier für ein Ave Maria fortgesetzt wurde. Während der letztgenannte Film noch direkt auf seinen Vorgänger aufbaut, hat Hügel der blutigen Stiefel eigentlich nur noch seine beiden Hauptfiguren mit den Vorgängern gemeinsam. Das Erfolgsduo Spencer/Hill hatte in der eher ernsteren Western-Trilogie erstmals gemeinsam eine Hauptrolle inne und legte mit diesen Filmen den Grundstein für ihren späteren Erfolg. Auch wenn bereits in Hügel der blutigen Stiefel die ersten Elemente ihrer späteren Werke zu erkennen sind, ist der Film dennoch für die Spencer/Hill-Filme eher untypisch, da es auch Tote und Blutvergießen gibt.
Daher verwundert es auch nicht, dass es von Hügel der blutigen Stiefel gleich mehrere Schnitt- und Synchronisationsfassungen gibt. Neben der eigentlichen internationalen Kinofassung gibt es eine etwas kürzere und ernstere deutsche Kinofassung, aus der einige eher komödiantische Passagen herausgeschnitten wurden. Nach dem endgültigen Durchbruch des Duos erhielt der Film 1978 eine neue Synchronisation mit dem typischen Schnodderdeutsch, das für Filme von Bud Spencer und Terence Hill exemplarisch ist, und den Titel Zwei hau'n auf den Putz und wurde abermals um einige Minuten gekürzt und umgeschnitten, um diesmal die Comedyelemente hervorzuheben. Die DEFA erstellte 1983 ebenfalls eine Synchronfassung mit dem Titel Hügel der Stiefel, die sich eher an der Originalfassung orientierte und weitestgehend auf Comedy verzichtete.
Hügel der blutigen Stiefel ist in seiner internationalen Originalfassung eher ein klassischer Italowestern, aber Terence Hill und Bud Spencer können bereits in diesem Film zeigen, dass sie Potenzial für Komödien haben. Neben Slapstickelementen verteilt Bud Spencer auch schon ordentlich Backpfeifen und lässt den Dampfhammer zum Einsatz kommen. Für die deutschen Kinozuschauer sind aber gerade diese Szenen in der Kinofassung herausgeschnitten worden, weil man den Film wohl nicht ernst genug fand. Aber ohne Spencer und Hill wäre der Film in jeglichen Schnittfassungen in der Masse der Italowestern sicherlich untergegangen und mittlerweile in Vergessenheit geraten, da die Handlung oftmals nicht sonderlich einfallsreich ist und der Film gerade zu Beginn ziemlich vor sich hin plätschert. Der Einstieg des Films ist sehr dialogarm und man sieht zunächst minutenlang nur ein Würfelspiel, ein Cancan und eine Zirkusaufführung, ohne dass die Handlung wirklich vorankommt.
Unterbrochen werden diese Sequenzen nur von einer Schießerei, von der aber aufgrund der Dunkelheit wenig zu sehen ist. Terence Hill tritt anfangs recht wortkarg auf und wird erst deutlich später gesprächiger. Seine Figur Cat Stevens ist in die Schießerei mit der Finch-Bande zu Beginn des Films verwickelt, aus der er es schafft zu entkommen, indem er sich bei der Zirkustruppe versteckt. Die Idee des Wanderzirkus, die durch den Wilden Westen zieht, gibt dem Film etwas, wodurch er es doch schafft sich von anderen Western abzuheben, auch wenn der an sich nette Einfall natürlich nicht geeignet ist den Film zu tragen, da der Zirkus selbst nicht im Mittelpunkt des Films steht und in die Auseinandersetzung nur dank Cat Stevens mit hineingezogen wird. Stevens tritt, wie sollte es auch anders sein, als Anwalt des kleinen Mannes auf und legt sich mit der Finch-Bande an, die versucht, den örtlichen Goldsuchern ihre Goldschürfkonzessionen abzunehmen.
Bud Spencer als Hutch Bessy taucht erst deutlich später auf und schließt sich dann nach einer kurzen Diskussion Stevens an. Zu diesem Zeitpunkt hatte Stevens sich bereits mit dem Zirkusartisten Thomas (Woody Strode, Spiel mir das Lied vom Tod) zusammengeschlossen, der wiederum aus Rache hinter Finch (Glauco Onorato, Hatchet for the Honeymoon) her ist. Als Vierter im Bunde ist noch Besseys Mitbewohner Baby Doll (George Eastman, Django und die Bande der Gehenkten) dabei und die vier machen sich auf den Weg den Ganoven das Handwerk zu legen. Es ist also tatsächlich eine typische Westernstory mit dem üblichen Gut und Böse-Schema, wilden Schießereien und einem finalen Showdown. Gerade vor dem Showdown hat der Film nochmals ein paar Längen, aber insgesamt bekommt man einen ansehnlichen Italowestern, der bereits stark in Richtung Komödie abdriftet, mit atmosphärischer Musikuntermalung von Carlo Rustichelli (der die Filmmusik für rund 400 Filme komponierte), die sich immer wieder mit den Klängen des Zirkus mischt.