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Hans nennt seine Freundin "Heinz" - das sagt eigentlich schon alles über ihre Beziehung. Sie sind ein ganz normales Paar, dessen Liebe in die Jahre gekommen ist. Genaugenommen ins Achte. Hans arbeitet im Copyshop und Heinz, eigentlich Schauspielerin, ist zur Synchronstimme einer Zeichentrickampel verkommen. Die Abende verbringen sie in trauter Zweisamkeit Chips essend und Video spielend in Jogginghose auf dem Sofa. Kurz gesagt: Ihrer Beziehung ist das gewisse Etwas abhanden gekommen. Das fällt ihnen allerdings erst auf, als sie an ihrem Jahrestag ins Kino gehen, ein Liebesfilm steht auf dem Programm. Nur die romantische Stimmung von der Leinwand will nicht so recht auf die beiden überspringen.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Das Kino ist ein Ort der großen Emotionen und der Kinobesuch als solcher ein sehr intimes Erlebnis. Schließlich erlebt man den Film gemeinsam und das Gesehene wirkt sich in verschiedenen Formen auf die Chemie des gemeinsamen Kinobesuchs aus. Nicht umsonst sind die Lichtspielhäuser beliebte (und wohl auch die besten) Anlaufstellen für das erste Date, aber wohl auch für manch ein späteres Rendezvous:  Laura (Laura Tonke, Mängelexemplar) und Marc (Marc Hosemann, Der König von Berlin) schauen sich an ihrem Jahrestag eine kitschige Liebeskomödie im Kino an und stellen schnell fest, dass weder die Romantik bei ihnen entfacht wird, noch der Film andersartig bei ihnen wirken möchte. 

Im Kino wird ihnen also ein Ideal vorgelebt, das sich von ihrer eigenen Realität differenziert. Sie erkennen anhand des Ideals, was ihnen in ihrer Realität zu fehlen scheint. Doch sollten wir dem scheinbar Idealem trauen? Marc und Laura lernen während des Filmes, ihre Sehgewohnheiten zu ändern. Während sie anfangs ihre Beziehung als vom Idealfall abweichende Abnormalität, als ein dauerhaftes Missgeschick betrachten und ein Scheitern vermuten, erkennen sie an einer späteren Stelle den Wert ihrer vermeintlichen Abnormalität. Sie erkennen ihr eigenes Glück. Aus diesem Erkennen erwächst Leidenschaft und Leidenschaft ist bekanntlich der Motor einer jeden Beziehung: Zwei im falschen Film findet auf humorvolle Art und Weise eine optimistische Antwort auf den Kino-Kitsch.

Gleichzeitig ist Zwei im falschen Film ein Werk über die Manipulation des Kinos selbst. Hier wird deutlich, warum es Sinn machen kann, sich dem Gezeigten zu entziehen, das uns eine Art des Sehens vorschreiben möchte. Es spricht uns persönlich an und zieht uns in seinen Bann, wir vertrauen und schenken ihm Glauben. Film zeigt sehr eindrucksvoll, welche Ideale unsere Gesellschaft verfolgt und reproduziert sie ständig. Hier ist das anders: Gelungen ist eine authentisch, wenn auch etwas konfus erzählte Liebesgeschichte, die den Kinokitsch desillusioniert. Wir sehen deutliche Unterschiede zwischen dem perfiden Alltagssex - die wahre Perversion liegt schließlich in der Normalität - und dem leidenschaftlich erschütternden Sex zweier sich Liebenden: Es müssen nicht immer funkelnde Vampire oder die Peitsche schwingenden Unternehmer sein, es können auch mal Laura und Hans sein, die dem realen Leben wohl um einiges näher zu sein scheinen. 

Fazit

Der Name ist Programm: Hier sind wirklich zwei menschliche Charaktere im falschen Film: Ihre Liebe verdient mehr als den reinen Kitsch und das gibt ihnen diese sehenswerte Liebeskomödie. 

Kritik: Maximilian Knade

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