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Sb2929

von Sb2929 erstellt am 21.07.2021, aktualisiert am 12.10.2022

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24 im Staffel-Ranking (spoilerfrei)

Das Staffel-Ranking nicht ganz ohne, aber sehr dezentem Spoiler: Eine kleine, stark subjektive Kritik zu jeder Staffel. 

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  • 1
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    24

    Action, Drama, Krimi Laufzeit: 44 min

    Platz 1: Staffel 5

    Ich habe lange damit gehadert, Staffel 5 aufs Podium zu setzen. Aber sie hat es wirklich verdient - hier stimmt wirklich (fast) alles. 

    Schon die erste Folge glänzt mit gleich mehreren Schockern, die man nie und nimmer von einem Anfang erwartet hätte. Es werden wenige neue Figuren eingeführt, dafür wird es (oh ja) Opfer geben. Ich halte das für einen Selbstkiller, da sich 24 so früher oder später aushungern wird. Allerdings fiebert man so schon von Anfang an mit, wie es noch keine Staffel geschafft hat. 

    Der Stoff von Staffel 4 wird auch  gekonnt wieder aufgenommen, es bilden sich die Konflikte beinahe genau so, wie man es sich erhofft hätte und noch mehr. Dabei schafft es die Staffel, viele kleine Details wie ein Spinnennetz zu etwas großem Ganzen zu weben, die meisten dieser Feinheiten  sind qualitativ hochwertig und passend. Sie gehen einher mit dem, was Staffel 5 so besonders macht: Alle Subplots münden ineinander und schlussendlich in den Hauptkonflikt. Keine unnötigen Charaktere. Keine langweiligen Zeitfüller. Jede Minute, so scheint es, hat in dieser Staffel ihren rechtmäßigen Platz. Wir befinden uns viel in der CTU, ebenso wie im Weißen Haus, und natürlich auf der Straße mit Jack Bauer. Private Geschichten wie in sonstigen Staffeln bleiben uns aber in allen drei Instanzen so gut wie erspart, und wenn, dann gibt es sie aus gutem Grund. Langeweile? Wiederholung? Grobe Fehler? Man muss schon sehr kleinlich sein.

    Im Grunde genommen teilt sich die Story in zwei ineinander verhakte Konflikte. Der eine ist ein typisches Terrorismusdilemma: Irgendjemand will Amerika schaden (diesmal sind es die Russen). Arg viel Neues gibt es da nicht zu sehen (ein Minus in der Bewertung - die Motive der Terroristen und die Ausarbeitung des Bösewichts sind sogar beinahe schlampig. Zum Glück ist der Mann nicht besonders wichtig). 

    Der darüber gestellte Konflikt aber hat es in sich, ein Konflikt, der mit Waffengewalt nicht zu lösen ist und der die feine Strategie aus Verrat, Twists und Problemlösung wiederbelebt, für die Staffel 1 berühmt geworden ist. Und mittendrin steht Jack Bauer, der fleißig um sich ballert und uns mehr denn je beweist, dass er zwar all-round-Talent ist, sich mit seiner alternativen Schiene aber wohl oder übel festfahren wird. Zu sehen, wie Jack sich präzise und abwechslungsreich durch die Krisen puzzelt, hat diesmal besonders Spaß gemacht. Zeit muss jedoch sein für traurige Tatsachen: Sutherland ist alt. Ein paar Mal konnte ich es der Serie nicht abkaufen, dass Bauer mit einem k.o.-geschlagenen Terroristen über der Schulter aus brennenden Gebäuden spaziert, anstatt als amerikanischer family dad abends mit seinem Bier auf dem Sofa zu sitzen. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau. 

    Positiv zu erwähnen ist außerdem die Musik, die zum ersten Mal in der Seriengeschichte ehrlich auffällt und sich manchmal sogar an Bond-Thema ähnliche Sequenzen heranwagt. 

    Fazit: Der terroristische Konflikt ist austauschbar, der Rest der Staffel glänzt in einem komplexen Netz aus Subplots, von denen kaum ein einziger den Eindruck eines überflüssigen Zeitfüllers macht. Alles mündet in ein viel interessanteres Problem,  das bisher Dagewesenes als besonderes Wagnis überschattet. Spannung pur. Hut ab vor dieser späten, jedoch besonders gelungenen Staffel! 

  • 2
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    24

    Action, Drama, Krimi Laufzeit: 44 min

    Platz 2: Staffel 7 

    Eine Überraschung auch für mich. 

    Staffel 7 - die Staffel nach dem 24-Spielfilm - beginnt eigentlich ganz normal. Die erste Hälfte bleibt auch nichts Besonderes, sondern verlangt dem Zuschauer sogar noch einiges ab: Eine Menge Zeit ist seit der letzten "richtigen" Staffel vergangen, wir müssen uns an ein unliebsames Setting, unverhältnismäßig viele fremde Figuren und das Gefühl gewöhnen, dass Jack Bauer sich sehr verändert hat. Los geht es auch schon mit dem Terrorismus-Konflikt, der wieder ein bekanntes Muster erahnen lässt: Böse Menschen, diesmal aus einem fiktiven Land in Afrika, wollen böse Dinge tun. So wird nun die Schnitzeljagd beginnen, sich jeder Subplot um fremde Leute irgendwie einfügen und Jack Bauer am Ende alles im Alleingang retten... 

    NIE habe ich mich so sehr geirrt.  Staffel 7 ist ein fleckiger Groschen, der sich als Silbermünze herausstellt, sobald man ihn putzt und ich sage euch, warum. 

    Es ist die zweite Hälfte dieser Staffel, die alles verändert: Vom Halbfinale mit absoluter Klasse bis zu den Verstrickungen, die sich, trotz allem gepaart mit Action, bis zur letzten Folge fortführen. Diese zweite Hälfte setzt einen Ton an, der vor Spannung strotzt und diesen nicht wieder verliert. Dabei ist es nicht der terroristische Konflikt, der alles weitertreibt - obwohl er natürlich miteingeflochten ist. Nein, es sind die zwischenmenschlichen Beziehungen, die diese Staffel so besonders machen, Überraschungen, Plot Twists, Opfer, Folter und der Wille, alles so abseits vom Klischee zu bringen wie irgend möglich. Hoch anrechnen kann ich ihr auch, dass sie mit größter Mühe auf unwichtige Subplots, die vertrauten wie verhassten 24-Zeitfüller, verzichtet.

    Ja, Staffel 7 ist trist. Jack Bauer sowie alle Charaktere, die wir von früher kennen, sind nicht mehr das, was sie einmal waren. Sie sind jetzt gebrochen, abgebrannt, oder besser: Von der Realität und dem Alter eingeholt. Jack selbst scheint mehr denn je Zentrum eines Gefüges zu sein, in dem er nicht mehr zurechtkommt, und dies wird nun auch körperlich deutlich gezeigt... bis zum bitteren Ende. Überraschend gesetzt gibt sich dieses zu erkennen und zeigt, dass auch mit Worten, egal ob geschrien oder geflüstert, viel geht. 

    All dies ist umhüllt von einem Kokon aus Kritik, über die sich Amerika selbst infrage stellt. Nicht das Ausland ist Amerikas größter Feind, sondern Amerika selbst - alles andere ist nur Tarnung. Besonders schön fand ich, wie der Umgang mit dem Islam aufgearbeitet wird, fast so, als wolle sich 24 in dieser Staffel für seine vorangegangenen Fehler entschuldigen. 

    Ihr größter Trumpf allerdings sind ihre Figuren. Die neuen Charaktere: Mindestens drei Viertel Volltreffer, darunter einige glänzende Perlen wie den besten Präsidenten der 24-Geschichte. Die alten Charaktere: Tauchen so plötzlich auf wie ein Glücksfang beim Angeln und lassen unsere Herzen höher schlagen, weil sie uns inmitten dieser Ungewohntheit Halt geben. Und dann, das Sahnehäubchen der siebten Staffel: Die Bösewichte. Eine ganze Handvoll serviert sie uns auf dem Silbertablett, jeder besser als sein Vorgänger. Sei es, weil die Motive stimmen, sei es, weil sie uns Angst machen, sei es, weil sie selbst wandelnde Plot Twists sind oder einfach nur durch verdammt gute Schauspieler überzeugen... Hut ab vor diesen Bösewichten!

    Alles in allem hätte Staffel 7 ein Triumph werden können, eine überraschende Krönung zu später Stunde. Wie ich mir die Haare darüber raufen könnte, dass alles Gute derart in die zweite Hälfte gepresst ist, dass sie übereilt und überlasen erscheint, während sich die erste Hälfte zieht, zieht, zieht! 

    Deshalb, in Anbetracht dieses Gefälles, dafür aber großer Qualitäten, ein verdienter Platz 2. 

  • 3
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    24

    Action, Drama, Krimi Laufzeit: 44 min

    Platz 3: Staffel 2

    Bevor ich Staffel 5 und 7 gesehen habe, war dies für mich die beste Staffel. Die hohe Platzierung wurde Staffel 2 natürlich gewissermaßen in die Wiege gelegt - wie viel Material bietet ein Ende, wie es die erste Staffel uns beschert hat? Die Antwort: Eine Menge, und Staffel 2 kann toll damit umgehen. 

    Ging es im Vorgänger noch um Jack als Rohdiamanten, der alle Lasten der Hauptfigur tragen muss und die Menschen um ihn mit in die Geschichte zieht, schiebt uns diese Staffel bereits in größere Gefilde. Deutlich inspiriert vom 11. September 2001 ebnet sie den Weg für das 24, das wir später nur noch so kennen werden: Die Vereinigten Staaten von Amerika und Terroristen, von denen sie bedroht werden. Diese Bedrohung wirkt leider etwas plump, was neben den etwas ausschweifenden Subplots mein größter Kritkpunkt ist. "Die Islamisten" sind in 24 eben doch nie etwas anderes als willkommene Marionetten, die in der Serie mit Drohungen und Bomben um sich werfen können. Nimmt Jack eine zentrale Rolle in deren Bekämpfung ein? Ja. Ist er der Einzelkämpfer, den wir in Staffel 1 kennengelernt haben? Mitnichten. 

    So überzeugt die zweite Staffel vor allem durch ihre lebhafte, actionreiche Spannung, die auf seiten der CTU rund um Jack erzeugt wird, und eine etwas ruhigere, dafür verzwicktere, die im Weißen Haus zu sehen ist. Anders als früher geht es hier vorwiegend um Politik, es ist also weniger ein Handlungsort privater Probleme, was die Staffel deutlich aufwertet. Private Subplots gibt es trotzdem nicht wenige, aber diese sind ansprechend gestaltet, auch wenn sie teils sehr weit von der Haupthandlung abschweifen. Dass der Fokus stets bemüht auf Jack gehalten wird, sowohl in beruflicher als auch privater Hinsicht, betrachte ich als Qualitätsmerkmal. 

    Die emotionale Spannung, die durch die Aufarbeitung der Ereignisse aus Staffel 1 erzeugt wird, setzt auf die ganze aktive Spannung allerdings noch einen drauf und wir dürfen uns sogar mit einer neuen weiblichen Protagonisten anfreunden, auch wenn sich diese Staffel (noch) nichts traut. Auf der anderen Seite dort die weibliche Antagonistin, die bei aufgeregten Zuschauern für Freude sorgen wird. 

    Ich denke, was Staffel 2 so gut macht, ist eben die Mischung aus all diesen Dingen und die konstante Spannung, die uns durch die Folgen begleitet. 

  • 4
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    24

    Action, Drama, Krimi Laufzeit: 44 min

    Platz 4: Staffel 8

    Wo fange ich nur an? Dies ist also das 24-Finale, sage und schreibe acht Jahre nach der erstmaligen Ausstrahlung dieser Geschichte, die stets wuchs und über sich hinauswuchs und nun zu Ende geht. 

    Vielleicht beginne ich am besten am Anfang. Staffel 8 startet wie jede andere, oder vielleicht auch nicht, denn irgendwie ist alles anders, alles gut. Klar, wir werden uns denken können, dass es bald ernster wird um den Mann, der in dieser verhängnisvollen ersten Folge noch mit seiner kleinen Enkeltochter auf dem Sofa sitzt und Kinderserien schaut.  Zuvor ist er mit ihr im Zoo gewesen - Kim erfährt: Die Bären fand sie besonders toll. Ja, wir ahnen, schon bald wird es spannend und Jack kann noch eine Ehrenrunde drehen, bevor es in den wohlverdienten Ruhestand geht. Oh, wie sehr wir uns täuschen werden. 

    Wie schon bei ihrem Vorgänger, Staffel 7, fährt die achte Staffel langsam hoch, nimmt sich viel Zeit, um ihre Figuren einzuführen, neue Handlungsorte kennenzulernen, den neuen Jack auszutesten. Es ist in etwa so: Jack betont mindestens einmal die Stunde, dass er sich demnächst vom Acker machen wird. Er wirkt alt, etwas geruhsam, "nett". Dem Zuschauer wird klar: Jack will nicht hier sein. Er hat abgeschlossen mit dem Morden, der Folter, der Spannung. So bleibt in der ersten Hälfte dieser Staffel das Gefühl, dass Jack nur Spielball anderer Figuren ist und sich nahtloser in eine Reihe von Geschichten einfügt, die der seinen gleichwertig ist. Dieser Beigeschmack - ich glaube, Jack hatte in der ganzen 24-Geschichte noch nie so wenig Screentime - bleibt auch bis (fast) zum Schluss der Staffel. Das ist die größte ihrer Schwächen, finde ich. Zugutehalten muss man ihr aber, dass sie (bis auf Staffel 5 mal abgesehen) die Subplots auf ein Minimum begrenzt, auch wenn es zunächst nicht so scheint. Beinah jede Minute Handlung steuert nämlich ihren Teil zum Großen Ganzen bei, und das nicht über fünf Ecken wie in den meisten anderern Staffeln. Es ist auch keine davon langweilig, wenige Zivilisten, wenig Geschwafel, dafür fehlt aber im Gegenzug das zündende Etwas. Man hat den Eindruck, diese Staffel will vorsichtig sein mit dem, was sie uns vorsetzt, sie macht kleine Schritte, wie um sich an die Sanftheit dieses unwilligen, erfahrenen Jacks anzupassen. Die Zwischenmenschlichkeit kommt nicht zu kurz, ist erst unterschwellig, dann stark, aber geballt auf nur zwei Akteure, und ich denke, ich kann getrost sagen, dass es die Liebe ist. Nun: Das klingt vielleicht schnulzig und ist es womöglich auch. Aber diese achte Staffel, so harmlos sie auch beginnen möge, ist ein Schlag in die Magengrube. 

    Es passiert in etwa 10 Folgen vor Schluss, kurz nach dem Halbfinale, von dem es in der achten Staffel übrigens nicht so richtig eines gibt, ein weiterer Makel (die Mitte hängt). Bis dahin ist Staffel 8 das gewohnte Puzzlespiel aus einer Terror-Bedrohung (diesmal mit einer besonderen Überraschung: Islamisten), einigen neuen Charakteren, deren Qualität eigentlich eher unterdurchschnittlich ist, und einigen bekannten, davon allerdings nur die besten. Ja, wir bekommen sogar Besuch einer tollen alten, aber veränderten Figur, die diese Staffel - besonders in späterer Hinsicht - sehr aufwerten wird. Es geht ein bisschen um Politik, es gibt ein bisschen Geballer, Jack lässt sich auch mal von der alten Seite zeigen. Einige goldene Momente werden uns auch beschert, die ich teilweise sogar drei Mal zurückgespult habe, aber dazu nicht mehr. 

    Und dann... dann wird alles anders. Ich glaube, es ist der Trugschluss, dass diese Staffel sich nichts traut, gepaart mit der Tatsache, dass sie uns dann gleich zwei Mal direkt hinterheinander fassungslos vor dem Fernseher sitzen lässt, der alles weitere dieses Finales so schlimm macht. Plötzlich merken wir: Das wird nicht irgendein Ende. Das wird ein richtig übles Ende. Und dann dreht Staffel 8 plötzlich auf Hochtouren. 

    Aus dem 24-typischen Hin und Her in Konferenzsälen und ihren Hintertüren werden auf einmal bittere politische Diskussionen, in denen es um mehr geht, als die USA vor einem Terroranschlag zu bewahren. Plötzlich sind die Sphären global, doch es gibt keine Bedrohung, keine Lösung, sondern nur Probleme. Wir erleben Überraschungen, sowohl Entscheidungen als auch Personen betreffend. Wir erleben Dramatik, Philosophie und Wortgemetzel. Es ist ein Gefühl, das sich nicht beschreiben lässt, weil es in 24 auf der politischen Ebende noch nie vorkam. Man weiß als Zuschauer nicht mehr, zu wem man halten soll. Und am Ende hängt alles an einem einzigen goldenen Stift. 

    Damit nicht genug -  ich erwähnte ebenso das Geballer. Kommen wir zum eigentlichen Drama: Jack Bauer. Ich kann und will nicht mehr verraten, als dass mir diese finale Staffel von 24, eine Serie, die mit wenigen Ausnahmen im Großen und Ganzen ja doch seichterer Natur ist, auf ihren letzten Metern das Herz gebrochen hat. Das hat mit der Zwischenmenschlichkeit zu tun, die ich hier schon erwähnte, und diese eine Folge ändert alles. Man starrt auf den Bildschirm und denkt: "Ist das hier wirklich passiert? Ist es? Ist es?" 

    Die folgenden Ereignisse fühlen sich fremdartig an und doch wie das Finale, das diese Serie verdient hat. Jack wird wieder zum Einzelkämpfer, was mich persönlich sehr an die erste Staffel erinnert hat. Ob das gewollt war? Nur ist der Ton dieses Finales eine andere Welt im Vergleich zu damals; unser Hauptcharakter, der einige Stunden zuvor einfach nur nachhause wollte, ist mit einem Schlag ein wildes Tier und im nächsten Moment fliegen Kugeln, es wird gehetzt, verraten, gelitten, gemordet, gewütet, gestorben. Ja, so viel sei gesagt: Die letzte 24-Staffel hat das FSK18 nicht von ungefähr. Sagte ich eben, die Ereignisse fühlen sich fremdartig an? Vielleicht liegt es daran, dass unsere lieben Figuren sich plötzlich gegenseitig zerfleischen, und das mitunter im wahrsten Sinne des Wortes. Was bleibt, ist die Wandlung eines Protagonisten, den man glaubte gut zu kennen, eine Wandlung, die zwar einen Tick zu schnell vollführt wurde, um perfekt zu sein, aber deswegen nicht minder übel reinhaut. Welch ein Jammer, dass viel zu viel in viel zu wenig Zeit passiert, denn dieses Finale ist ebenso Schlachtungszug wie emotionale Achterbahn. Ein Charakter fasst die Situation ganz gut zusammen: "Es gibt keine Guten in dem Spiel." Und ich glaube, er hat recht. Wie schmerzlich, dass es in 24 bisher immer anders gewesen ist. 

    Das Ende? Werde ich nicht verraten. Ich liebte jede Minute ab Folge 14, vom Plot davor wird das meiste bald vergessen sein bis auf jene Szenen, die ich mir ausdrucke und als Poster an die Wand hängen werde. Gestatten, 24, Staffel 8: Nicht so raffiniert wie Staffel 5, nicht so frisch wie Staffel 7, nicht so rund wie Staffel 2. Dafür reichlich dunkel durch ihren bitterbösen Abschied. Vielen Dank für diese unvergleichliche Serie. 


  • 5
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    24

    Action, Drama, Krimi Laufzeit: 44 min

    Platz 5: Staffel 1

    Kaum zu glauben, dass 24 einmal nur aus 24 Folgen bestand, nur aus dieser auf dem Boden gebliebenen, kleinen Staffel, die sich noch in beinah kindlicher Weise ausprobierte und durch ihre ungewöhnliche Echtzeit-Art ein Statement in die Seriewelt setze. 

    Zugegebenermaßen durchläuft 24 nicht viele Stilveränderungen, sondern setzt eher auf Wiederholung, aber die Abkopplung der ersten Staffel ist eine dieser Besonderheiten. Man merkt deutlich, dass Budget, Weltgeschehen und Visionen den weiteren Verlauf der Serie beeinflusst haben und natürlich bin ich froh, dass es dazu gekommen ist. So wirkt Staffel 1 eigentlich für sich selbst am besten, als noch nicht klar war, ob Erfolgskonzept Bauer sich bewährt oder nicht. 

    Die Handlungsstränge sind von kleiner Anzahl, dafür selbst aber ausführlicher und gewichtiger. Einer davon, der das (physische wie emotionale) Zentrum der Geschichte einnimmt, beschäftigt sich so intensiv wie später nie mehr wieder mit unserem Protagonisten - Jack Bauer. Es war eine tolle Zeit, ihn als Einzelkämpfer kennenzulernen, um den die anderen Personen kreisen wie in einem Sonnensystem. Dabei muss er sich durch Gefahren, Intrigen und andere verzwickte Situationen schleusen, was ich heute noch als ungemein spannend in Erinnerung habe. 

    Dem gegenüber steht die Schwäche dieser Staffel - man kann nicht 24 Stunden lang Bauer filmen, wie sich auf eine Odysee durch die Straßen von L.A. begibt, um seine Familie zu retten. Die vielen kleinen, teils unnötigen Subplots der späteren Zeiten fehlen, jedoch sind die wenigen großen Handlungsstränge an ihrer Stelle zu uninteressant und zu fehl am Platz, um aufgeblasen zu werden. Ein deutlicher Makel ist dabei die private Geschichte um David Palmer, der quasi zweite Hauptfigur dieser Staffel und ganz gemäß typischen Staffel-1-Prinzip der Nummer kleiner "nur" Senator ist. Es wird dort viel über längst vergangene Dinge herumgeredet, was gerade im Vergleich zur actionreichen Entführung langweilig und unpassend ist und die Staffel somit leider abwertet. Ein weiterer Punkt ist das "unrunde" Gefühl, das einen oft gerade im Bereich der Nebenhandlungsstränge trifft - den Autoren fehlte einfach noch die Übung. Besonders eine Teilhandlung sorgte bei mir besonders für Kopfschütteln (guten Gewissens kann ich verraten, dass es sich dabei um einen Fall des klischeehaften Gedächtnisverlusts handelt, der so viel Gewicht hat, dass es mir beim Schauen regelrecht peinlich war). 

    Kommen wir aber lieber wieder zu den Stärken des 24-Auftakts. Ein besonders erfreulicher Teil, für den die Serie auch berühmt geworden ist, sind die tollen Plottwists in der Geschichte. Meistens geht es dabei um Intrigen und Verräter, was aufgrund der auf dem Boden gebliebenen Stimmung hervorragend zum Miträtseln einlädt. Auch den Spannungsbogen habe ich als sehr sauber in Erinnerung, dazu der Bonus, dass alles neu und unverbraucht ist (etwas, das man in späteren Staffeln teils ziemlich vermisst). Zum Ende hin krönt sich die Staffel auch mit einem beeindruckenden Schluss, der uns überrascht und zeigt, dass 24 trotz seines amerikanisch-klischeehaften Milieus andere Segel setzen will als seine (filmischen) Verwanten. 

    Wird dies funktionieren? Was den Patriotismus angeht: Natürlich nicht, auch wenn es ein mit einem kleinen Schmunzeln begleitetes Scheitern ist. Was die Geschichte, die Spannung, das Fiebern mit den Figuren angeht: Freut euch auf sieben (acht!) weitere Staffeln, die manchmal straucheln, sich oft aber wundersamerweise gegenseitig übertreffen und in ihrer Einheit beispiellos sind. Hut ab, wir lieben 24! 

  • 6
    Iq6yrz5ledxf1arcoylq8piubpv

    24

    Action, Drama, Krimi Laufzeit: 44 min

    Platz 6: Staffel 4

    War die dritte Staffel noch ziemlich enttäuschend, legt die Serie jetzt mit der vierten wieder deutlich zu. Wo Staffel 3 noch nicht so richtig wusste, in welche Richtung sie 24 führen will, setzt diese Staffel jetzt einen neuen Kurs, traut sich mehr, wendet sich von altbekanntem ab. 

    So ist zu Beginn alles gewohnt ungewohnt, denn es ist viel Zeit seit den Ereignissen des Vorgängers vergangen und wir stellen fest, dass Jack kein CTU-Agent mehr ist (was er auch nie wieder werden wird - tatsächlich! Noch in Staffel 8 rennt er unter der Fanfare "Ich bin Bundesagent" herum, dabei ist sein Ausweis seit über sechs Jahren abgelaufen). Ein neues Umfeld, eine neue Einstellung - und eine neue Art von Zwischenmenschlichkeit, genannt Liebe, die ich nicht weiter erläutern möchte. Fest steht, dass in Staffel 4 ein ganzes Heer an neuen Figuren eingeführt wird, von denen ich die meisten zugegebenermaßen nicht leiden konnte. Einige sind dafür aber Gold wert! Besonders die Chemie rund um die neue weibliche Hauptrolle stimmt, was uns noch viele schöne Momente über Staffel 4 hinaus bescheren wird. So kommt es, dass hier viele Momente der Zwischenmenschlichkeit zu sehen sind, die auch teils eine der besten emotionalen Spannungsmomente der Serie erzeugen. 

    Erneut gilt: Die Subplots sind qualitativ unterschiedlich. Manche fand ich gelungen, bei einigen verziehe ich heute noch das Gesicht - größter Kritikpunkt an Staffel 4. Es passiert einfach wieder zu oft, dass die Handlungsstränge zu sehr ausarten oder die Charaktere darin zu unansprechend sind. Im Vergleich zu späteren Staffeln, vor allem natürlich dem direkten Nachfolger, ist die Menge an Füllstoff auch sehr groß, wenn auch verteilt. 

    Das hat auch seinen Grund, denn Handlung im Weißen Haus wird in dieser Staffel auf das Nötigste beschränkt: Jack, die CTU und deren Gegner stehen stark im Vordergrund. Es fehlt also eigentlich locker ein Drittel bis die Hälfte des für Staffel 1-3 typischen politischen Nebenplots. So werden Action, Geballer und streng geheime Operationen häufiger, weshalb ich diese Staffel als eine der spannendsten der Serie in Erinnerung habe. Na gut, die Bösewichte und deren Sache, die dadurch mehr Gewicht einnehmen, sind nicht besonders originell gezeichnet (auch hier geht es wieder um Terrorismus aus dem Nahen Osten). Dies bleibt darüber hinaus nicht die einzige Wiederholung aus anderen Staffeln und einige Plotholes lassen sich auch finden. 

    Heute wissen wir natürlich, dass Staffel 5 uns in dieser Hinsicht ein fabelhaftes neues Gericht aufgetischt hat, aber die alten Muster gehören nunmal zur 24-Toolkit, deshalb sei der Staffel das verziehen. Verschweigen will ich aber keinesfalls, dass originelle und manchmal nur kleine Überraschungsmomente den Spaßfaktor hin und wieder ungemein erhöhen, sodass sie im Großen und Ganzen eigentlich richtig gut ist! Diese schlechte Platzierung hat sie dann genau genommen gar nicht verdient. Nur sind die anderen Staffeln halt irgendwie - besser. 

  • 7
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    24: Live Another Day

    Action, Mystery, Drama, Krimi, Thriller Laufzeit: 46 min

    Platz 7: Staffel 9

    Schon seltsam - da ist 24 neun Jahre lang gelaufen, dann hat man sie beendet und das nicht mal schlecht, und dann kommt die Nachricht - boom, hallo, wir machen noch was. Naja, es ist aber eben nicht mehr 2001, und was 2001 gut funktioniert hat, funktioniert 13 Jahre später schon lange nicht mehr. Haben sie das nach Staffel 8 geschnallt? Nein. Ist 13 eine Unglückszahl? Ja und nein. 

    Fanservice kann diese etwas andere Staffel (ist sie doch mit ihren 12 Folgen mehr eine Aftershow). Manche haben das gefeiert, andere fanden's weniger gut. Zu repetitiv, war der Aufschrei, und das kann ich nur bestätigen. Manche Elemente sind schon zigdrölfzigmal ausgelutscht, sodass das einfach keinen Spaß mehr macht. Dass den Autoren nichts besseres eingefallen ist als ein Arsenal der plumpsten Figuren, die 24 je gesehen hat, ist dem Ganzen auch nicht förderlich. 

    Andere Dinge hingegen sind erfrischend, aber die sind spärlich gesäht - London als Schauplatz (britisch-trist), gewandelte Charaktere (die große Stärke dieser Staffel - in wenigen Figuren steckt all das Herzblut), Zeitsprünge (ja - richtig gelesen). So kommt es, dass man die Geschichte sieht, wie man sie sich verspricht: Als Wiedersehen mit den Lieblingen und dem alten Muster, in dem man schwelgen kann. Als "Jack is back", weil eine Geschichte über Jack allein schon ihre Daseinsberechtigung haben wird, immer. Oder eben als verstaubtes Missgeschick zu einer Zeit, da die 2. Staffel Game of Thrones schon auf dem Weg war. 

    Ich sprach von Tristesse. Und so ist es auch. In "Live another Day" sind die Charaktere alt, müde und gezeichnet; sie kämpfen auf fremdem Boden gegen eine Macht, die sie nicht bezwingen können. Für 24 eigentlich wenig überraschend ist diese Macht zunächst enttäuschend (Islamisten - wohoo). Da hätte man sich schon den Neuanfang wünschen können, den die magische 13 versprochen hat. Gegen Ende wird es besser und wir sehen, wie Kreise sich schließen, die die Originalserie geöffnet und nie geklärt hat. Mutige Ideen hat sie auch. Aber auf Genialität wie in Staffel 5, 7 oder 8 warten wir vergeblich. Vor allem, weil... 

    Weil diese Staffel lieblos ist, deshalb. Gehetzt, getrieben, hingerotzt. Das darf man ruhig sagen. Alles geht so schnell, nichts kratzt durch die Oberfläche. Reichlich Potenzial wäre ja da! Auch zwischenmenschliche Spannungen, aus denen man mit mehr Zeit, nur etwas mehr Zeit!, Tränendrücker hätte machen können. Aber sobald das Auge auch nur feucht wird, tickt die Uhr, weiter geht es. Das ließ bei mir nur großen Ärger und Enttäuschung zurück. Andere Stimmen lobten hingegen die Spannung, die dadurch entsteht. Und das lässt sich nicht leugnen: "Live another Day" ist wahnsinnig spannend, weil sie eben so sportlich ist. Denn wenn keine Figur eine ordentliche Einführung bekommt, oder auch nur Zeit zum Entfalten, dann rast die Staffel eben mit zusammengeklappten Flügeln von Actionszene zu Actionszene. 

    So kommt es, dass ich niemals gedacht hätte, mir einmal die berühmt-berüchtigten Zeitfüller zurückzuwünschen; ich wünschte, 24 wäre wieder eine 24 und keine 12!. Oder den amerikanischen Glauben an das Gute. Denn - das mag mein persönlicher Geschmack sein - ich hätte einfach gern gesehen, wie das Gute weiterhin gewinnt. Staffel 9 ist wie Staffel 8, sie sticht bitter. Das macht die Geschichte grundsätzlich zu einer besseren. Aber damals hatte ich das Gefühl, schweren Herzens, doch guten Gewissens, die Uhr zurücklassen zu müssen, weil es gut und richtig war.

     Bei diesem  Ende lässt die Uhr mich zurückt. Dann ist sie weg. Und wir denken uns: Wir wissen, was passiert. 

  • 8
    Iq6yrz5ledxf1arcoylq8piubpv

    24

    Action, Drama, Krimi Laufzeit: 44 min

    Platz 7: Staffel 6

    Staffel 4 - Die Islamisten. Staffel 5 - Die Russen. Staffel 6 - Die Islamisten und die Russen kollaborieren. 

    Das ist ohne Witz der Terrorismuskonflikt in Staffel 6. Ja, die bösen Ausländer waren in 24 nie besonders gut geschrieben, von Staffel 1 vielleicht mal abgesehen. Aber hier wird nochmal was draufgesetzt, oder eher nichts draufgesetzt, denn den Kampf gegen diese und jene Massenvernichtungswaffe haben wir alle schonmal gesehen und langweilen uns schnell. Zum Glück treten die internationalen Feinde irgendwann in den Hintergrund, doch selbst der "Endboss" kann in dieser Staffel trotz größter Mühe nicht ganz zünden. 

    Die Wiederholung ist auch aufs Ganze gesehen das größte Problem an Staffel 6. Seien es sture Marotten von Jack, technische Problemlösungen der CTU oder politische Intrigen im Weißen Haus: Jede Idee scheint es schonmal in einer vorherigen Staffel gegeben zu haben. Natürlich ist Staffel 6 kein Rewrite, sie hat sogar aus vielen Fehlern ihrer Vorgänger gelernt. Trotzdem vermisst man etwas erzählerische Raffinesse, besonders, da Staffel 5 so hohe Maßstäbe gesetzt hat. 

    Leider werden wir nun auch wieder mit Handlungssträngen konfrontiert, die sich um völlig neue Personen drehen, welche teils schnell wieder von der Bildfläche verschwinden. Die Staffel versucht aber, diese in Grenzen zu halten und macht dieses Makel mit besonders großer Mühe in puncto Stilistik wett - manchmal stößt man auf Szenenbilder, Bewegungen oder musikalische Untermalungen, die man 24 gar nicht zugetraut hätte. Oder liegt es an mir, dass ich das in den früheren Staffeln nicht bemerkt habe? 

    Kommen wir zu mehr guten Seiten an Staffel 6. Die Figur des Jack ist noch gebrochener und noch feiner als je zuvor. Die neu eingeführten Charaktere sind in Ordnung, teils sogar richtig gut. Vor allem jedoch hat die Staffel einen glänzenden Trumpf: Zum letzten Drittel legt sie nämlich eine komplette Kehrtwende hin, was uns mehrere geradezu brillante, emotional aufgeladene und fieberhafte Folgen beschert. So wird auch das Finale entzweigeteilt, die eine Hälfte das übliche große Kawumm, die andere - diesem eindrücklichen Subplot folgend - leise und bedenklich. Sollte diese Art wieder in Staffel 7 Einzug finden, rechne ich das der Serie hoch an. 

    Wurde Staffel 5 also gut weitergeführt? Ja und nein. Ihr  wahnsinniges Ende wurde gut aufgegriffen und Jacks Erlebnisse finden oftmals intelligenten Einzug in die Story. Trotzdem hat man schlussendlich das Gefühl, dass Potenzial verschenkt wurde. Aufgrund der mitreißenden, gefühlvollen Folgen im letzten Drittel, die so anders als der Rest der Geschichte sind, halte ich Staffel 6 für besser als Staffel 3. Teilt meine Meinung oder tut es nicht. 

  • 9
    Iq6yrz5ledxf1arcoylq8piubpv

    24

    Action, Drama, Krimi Laufzeit: 44 min

    Platz 9: Staffel 3

    Huch, "letzter Platz" klingt so schlecht. Dabei ist die dritte Staffel zwar die Schwächste im Bunde, aber keinesfalls schlecht. 

    Wie ich bereits schrieb: Schuld an der Misere ist Staffel 2, die gerade gegen Ende zu positive Töne anschlägt und bis auf eine recht unpassende Schocker-Szene quasi schon im Abspann nichts hinterlässt, womit ihr Nachfolger arbeiten könnte. So muss zwangsläufig eine Menge zwischen den Zeilen passieren und das wurde manchmal recht, manchmal schlecht hingebogen. Da kommt es schonmal vor, dass sich der Zuschauer etwas ernüchtert fühlt, weil wir zu Beginn ein Problem aufgetischt bekommen mit den Worten "das ist das Problem", anstatt es aktiv erleben zu dürfen oder es wenigstens in spannender Aufdeckung zu erfahren. 

    Was mich sehr geärgert hat, war der Umgang mit ebenjener Positivität des Vorgängers. Etwa werden Personen, die viel Potenzial hatten, in wenigen Minuten abgespeist und das ist schon sehr enttäuschend. Dafür bekommen wir eine ganze Bandbreite an neuen Charakteren, vor allem CTU-Leute, mit denen ich meist wenig anfangen konnte. Man hat dadurch das Gefühl, dass es deutlich mehr um diese Nebenfiguren geht als um Jack Bauer, dessen Hauptrolle wir aus Staffel 1 & 2 gewohnt sind. Der ersten Staffel ähnelt sie dafür aber in einem ganz ungangenehmen Punkt: Wieder bekommen wir eine Palmer-Storyline vor die Nase gesetzt, die recht wenig mit Politik oder der Haupthandlung, dafür mit privaten Problemen zu tun hat und das langweilt. Auch gibt es eine Handlungsentscheidung, die ich als sehr enttäuschend empfand, weil ein hervorragendes, staffelübergreifendes Drama viel zu unspektakulär beendet wurde. 

    Auch sonst leidet die Spannungskurve; nichts zündet richtig. Die terroristische Bedrohung wirkt abgedroschen und unglaubwürdig, Wiederholungen tauchen bereits auf, die Staffel 3 bemüht versucht zu kaschieren. Ja, wir bekommen trotzdem viel Action und Spannung zu sehen, aber irgendwie weiß man immer, wie es ausgeht. Keine Überraschungen in Sicht. 

    Natürlich liegt nicht alles etwas neben der Spur - einige richtig interessante Ideen werten die Staffel sehr auf und wecken die Lust an der Geschichte, besonders, was Jack Bauer angeht. Viel Zwischenmenschlichkeit gibt es zwar nicht, aber wir sind ja auch zufrieden, unseren Helden ballern und rennen zu sehen, und das ist okay. Zuguthalten kann man dieser Staffel auch, dass sie schon andeutet, was es für einen Mann bedeutet, Agent zu sein und somit ein bisschen auf die Opfer der Zukunft anspielt. 

    Somit, obwohl der allgemeine Ton zwar nicht langweilig, aber doch etwas gesetzter ist, braucht sich Staffel 3 nicht verstecken. Nur hinkt sie eben hinter den anderen etwas hinterher. Die letzte Folge war auch nicht emotional spannend, hat aber aufgrund ihrer Action Spaß gemacht und beinhaltete einige Szenen, die ich nie vergessen habe. Allen voran in den letzten Sekunden eine kleine Überraschung, die eine qualitativ hochwertigere Staffel hervorragend gekrönt hätte. So allerdings bleibt sie in der Ecke zurück, weil einfach nichts episch geworden ist - diese Staffel hat mich nicht gepackt. 

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