Am Ende dieser meisterhaften Serie bekommen wir eine Montage zu sehen, ausgelöst vom letzten Blick einer der Hauptfiguren über seine Stadt Baltimore. Was wir zu sehen bekommen ist mal niederschmetternd, mal herzzerreißend aber vor allem eines: Eine logische Reaktion auf die Geschehnisse der letzten fünf Staffeln. Es ist ein letztes Eintauchen in die Realität einer Stadt, die ein Opfer eines maroden Systems war und wohl immer sein wird. Auch wenn die Serie nie wirklich offen war für heraus gepresste Tränen, so erlauben sich die Macher doch ein kleines bisschen Wehmütigkeit.
Ein letzter Ritt und im Rücken Tod, Versagen und die Chance auf einen Neubeginn. Aber um diesen zu erreichen ist ein letztes Opfer nötig. Mag sein, dass das Finale dieser MacBeth-Biker-Serie dem Pathos frönt, aber wieso auch nicht? Das große Drama endet mit einem kleinen Drama: Ein Mann alleine auf dem Highway, sein eigenes Schicksal in den Händen haltend. Alles gipfelt in einer klaren Entscheidung, einer finalen Opfergabe.
Das vielleicht größte Fuck You in der Geschichte der Serien. HBOs einstiges Flaggschiff endet so überraschend unspektakulär und besitzt so viele Verweise für freudiges Interpretieren, dass dieses Ende für alle Freunde klarer Taten und Worte das reinste Grauen ist. Kurz: Wunderbares Ende.