Seit letzter Woche läuft mit Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse der inzwischen dritte Teil des Harry Potter-Spin-Offs in den deutschen Kinos. In diesem übernimmt nach dem Rauswurf von Johnny Depp erstmals Mads Mikkelsen (Der Rausch) die Rolle des Schwarzmagiers Gellert Grindelwald.

In einem Interview zeitnah zum Kinostart des Films, sprach der dänische Schauspieler mit dem Magazin GQ und outete sich dabei als kein großer Freund von sogenanntem "Method Acting". Dabei handelt es sich um jene umstrittene Schauspielkunst, bei der Darsteller/die Darstellerin sich vollkommen einer Rolle und Figur verschreibt, diese auch mitunter während Drehpausen nicht ablegt, sondern lebt. Zu den bekanntesten Verfechtern gehören Namen wie Marlon Brando (Der Pate), Joaquin Phoenix (Joker) oder Daniel Day-Lewis (There Will Be Blood). Mads Mikkelsen jedoch zählt sich nicht zu dieser Riege und scheint auch nicht sonderlich viel davon zu halten. So kommentierte er auf Nachfrage umgehend mit:

"Das ist Quatsch. Die Vorbereitung kann einen in den Wahnsinn treiben. Was, wenn es ein scheiß Film ist - was denkst du, hast du dann erreicht? Bin ich beeindruckt, dass du die Figur nicht hast fallen lassen? Das hättest du von Anfang an tun sollen! Wie bereitest du dich auf einen Serienkiller vor? Wirst du zwei Jahre damit verbringen, das zu erforschen? "

Die Vorstellung, neben einem waschechten Method Actor wie Daniel Day-Lewis auftzutreten, scheint Mads Mikkelsen zwar auch zu reizen, jedoch:

"Ich hätte die Zeit meines Lebens, wenn ich die Figur ständig kaputt machen würde. 'Ich rauche eine Zigarette? Die ist von 2020, nicht von 1870 - kannst du damit leben?' Es ist einfach anmaßend. Daniel Day-Lewis ist ein großartiger Schauspieler. Aber das hat nichts damit zu tun.  (...)Die Medien sagen: 'Oh mein Gott, er hat es so ernst genommen, deshalb muss er fantastisch sein, lasst uns ihm einen Preis geben.'  Dann ist davon die Rede, jeder weiß davon und es wird zu einem Ding."

Mikkelsen selbst bereitete sich allerdings auch bereits akribisch auf Rollen vor. So lernte er unter anderem für die Titelrolle in dem Historiendrama Michael Kohlhaas eigens Französisch und auch in dem Mysteryfilm Die Tür sprach der Däne seine Dialoge auf Deutsch ein. Für die Rolle als Hannibal Lecter in der NBC-Serie Hannibal trat er nicht nur in die legendären Fußstapfen von Anthony Hopkins in Das Schweigen der Lämmer, sondern verpasste der Figur des kultivierten Kannibalen im englischen Originalton sogar einen baltischen Akzent, um dessen europäische Herkunft zu betonen.

Den kompletten Artikel von GQ könnt ihr hier nachlesen.

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