Der neuseeländische Regisseur Lee Tamahori ist am 7. November 2025 im Alter von 75 Jahren gestorben. Geboren 1950 in Wellington, war er mütterlicherseits Angehöriger des Māori-Stammes Ngāti Porou. Nach ersten Jahren in der Werbebranche wurde Tamahori 1994 mit dem Drama Die letzte Kriegerin international bekannt, das als eindringliches Porträt einer Māori-Familie zu einem der erfolgreichsten Filme Neuseelands wurde.
Der Erfolg ebnete ihm den Weg nach Hollywood. Dort inszenierte Tamahori unter anderem Nach eigenen Regeln (1996), Auf Messers Schneide - Rivalen am Abgrund (1997) sowie den James-Bond-Film Stirb an einem anderen Tag (2002). Seine Arbeiten zeichneten sich durch eine starke visuelle Handschrift aus, erhielten jedoch unterschiedlich ausfallende Kritiken. Vor allem sein 007 gilt nicht nur unter Fans als wenig beliebt.
Weitere bekannte Filme, die unter seiner Regie entstanden sind Im Netz der Spinne (2001), xXx2: The Next Level (2005) und Next (2007). In den letzten Jahren wandte sich Tamahori wieder stärker neuseeländischen Themen zu. Filme wie Mahana - Eine Maori-Saga (2016) und The Convert (2023) verbanden historische Stoffe mit Fragen kultureller Identität und gesellschaftlicher Tradition.
Lee Tamahori hinterlässt ein vielseitiges Werk zwischen sozialem Drama und internationalem Genrekino. Trotz Kontroversen und schwankender Resonanz gilt er als prägende Figur des neuseeländischen Films und als einer der Regisseure, die das Māori-Kino international sichtbar gemacht haben.