Die Eigentümer von Paramount/Skydance, David und Larry Ellison, prüfen laut einem Bericht der New York Post ein mögliches feindliches Übernahmeangebot für Warner Bros. Discovery (WBD). Hintergrund ist das WBD sowie Netflix gestern verkündeten, dass der Streamingdienst mit dem roten N das tradionsreiche Studio übernehmen wird (wir berichteten). Die Ellisons argumentieren, ihr eigenes Barangebot von 30 Dollar pro Aktie sei finanziell attraktiver und werfen dem Management von WBD ein „unfair geführtes Auswahlverfahren“ vor.

Insider berichten, die Ellisons seien „verärgert“ über den bisherigen Ablauf und bereiteten nun eine „Gegenoffensive“ vor. Denkbar sei sowohl ein direkt an die Aktionär*innen gerichtetes Angebot als auch ein aggressiverer Übernahmeversuch gegen den Willen des Managements.

Gleichzeitig sorgt die geplante Netflix-Transaktion auch in Washington für Aufmerksamkeit. Berichten des Wall Street Journal zufolge seien enge Berater*innen von Präsident Trump über das Vorhaben „besorgt“. Das US-Justizministerium (Department of Justice, DOJ), das unter anderem für Wettbewerbs- und Kartellaufsicht zuständig ist, soll bereits an einer umfassenden Untersuchung von Netflix’ Marktstellung arbeiten.

Die Kritik an der möglichen Übernahme kommt jedoch nicht nur aus politischen Kreisen. Mehrere Branchenverbände äußerten öffentlich deutliche Vorbehalte und sehen in dem Zusammenschluss einen weiteren Schritt hin zur Konzentration im Streamingmarkt. In Hollywood wächst die Sorge, dass ein solcher Deal langfristig negative Folgen für die Kinobranche haben könnte.

Wie sich die Lage weiter entwickelt, bleibt offen. Klar ist jedoch: Der Widerstand gegen eine Netflix-Übernahme von Warner Bros. Discovery wächst – und der politische Druck nimmt zu.