Der Name M. Night Shyamalan sorgte um die Milleniumwende herum bei Zuschauern, Studiobossen und Produzenten für zahlreiche nasse Höschen. Ein Filmemacher, der nicht nur Mut zur Überraschung/ Überrumpelung, zum Spiel mit dem Zuschauer hat, sondern damit auch noch verdammt viel Geld verdient? Das wurde gern gesehen in der Traumfabrik. „The Sixth Sense“ war also ein Riesenhit, was aber in der direkten Kehrtwende einen enormen Druck dem jungen Filmemacher auferlegte.

Druck, unter dem er sich verständlicherweise hindurch bückte und mit „Unbreakable“ einen allerdings noch soliden bis guten Film ablieferte. Und danach? „Signs“ - durchschnittlich. „The Village“ - zum Schreien inkonsequent. „Das Mädchen aus dem Wasser“ - kennt heute keiner. „The Happening“ - will keiner kennen. „Die Legende von Aang“ - grottenschlecht. „After Earth“ - der verdiente Flop. Es ist 15 Jahre her, dass der Mann indischer Herkunft einen sehenswerten Film abgeliefert hat. Und das in einem Geschäft, von dem es immer heißt, Fehler würden nicht verziehen werden.

Nun hat sich M. Night Shyamalan nach „After Earth“ zwangsweise von den großen Budgets verabschieden müssen und landete (wie soll es anders sein) bei Jason Blum, mit dem er auch in Zukunft arbeiten wird (wir berichteten). „The Visit“ kommt bald in die deutschen Kinos und ist ein klassischer Blumhouse-Horror mit Mini-Budget. Ein Schachzug vom Inder, der ihn - bei positiver Resonanz - wieder zu den großen Budgets bringen kann, siehe James Wan. Aber positive Resonanz ist leichter gesagt als getan.

Was meint ihr: Seid ihr mittlerweile genervt von M. Night Shyamalan oder seid ihr gespannt auf weitere Arbeiten von ihm? Wird sich Jason Blum als Fangnetz-Produzent für abgestürzte Regisseure etablieren, der versucht, sie mit kleinen Budgets und einfachen Mitteln wieder großzuziehen?