Eines der erfolgreichsten und langlebigsten Indie-Labels – die Weinstein Company – plant mehreren Insidern zufolge eine deutliche Reduzierung ihres Film-Outputs. Stattdessen soll der Fokus nun auf dem Bereich TV liegen. Durch die anhaltenden Erfolge von HBO und Co. sehen die verantwortlichen Brüder Harvey und Bob Weinstein dort Raum für möglichen Umsatz. So sieht der Plan vor ungefähr zehn Filme pro Jahr zu veröffentlichen und die dadurch freigewordenen Ressourcen in TV-Projekte zu stecken. In 2013 waren es beispielsweise noch 21 Kinofilme, die die Weinsteins produzierten.
Das aus New York stammende Label entließ vergangene Woche bereits 50 Mitarbeiter aus der Kino- und Werbeabteilung. Damit reagierte das Unternehmen auf finanzielle Schwierigkeiten, die aufgrund der ambitionierten Veröffentlichungsstrategie entstanden. Für das folgende Jahr werden weniger Drehbücher eingekauft, sicher gelten aber bereits Michael Keaton’s "The Founder“ und Matthew McConaughey's "Gold“. Für das Fernsehen ist das neueste Projekt des "Downtown Abbey“-Erfinders Julian Fellowes namens "Dr. Thorne“ gesetzt.
Zumindest für ihre nächsten Projekte muss sich die Weinstein Company also keine Sorgen machen. Schließlich stehen mit "Macbeth“ von Justin Kurzel am 4. Dezember (US-Release) und Quentin Tarantinos "The Hateful Eight“ noch zwei Hochkaräter an.
Qualitätsserien überschwemmen gerade den Markt. Sind die Weinstein-Brüder mit ihren Ambitionen bereits zu spät und bringen die Blase zum Platzen? Was meint ihr?