Das Leben schreibt halt doch die besten Geschichten. So wie diese: Der mexikanische Kartellboss Joaquin Guzman, genannt El Chapo, wurde zwar verhaftet, verurteilt und weggesperrt, doch gelang ihm vor gut 6 Monaten eine spektakuläre Flucht. Die Ermittler versuchten fieberhaft ihn wieder dingfest zu machen, lange ohne Erfolg. Doch nun wurde El Chapo erwischt und dabei behilflich war dessen Eitelkeit und seine Hollywood-Kontakte.
Folgendes war passiert: Nach dem Ausbruch gab Produzent und Regisseur Peter Berg („Lone Survivor“) bekannt, dass er einen Film über den Gangsterboss plane, "The Hunt for El Chapo". Das schmeichelte diesem sehr und so versuchte er mit einigen Filmemachern in Hollywood in Kontakt zu treten. Guzman wollte nämlich sicherstellen, dass der Film über ihn auch ein großes Epos wird im Stile der bekannten Genre-Meisterwerke wie „Der Pate“. Durch diese Kontaktversuche, die auch das ein oder andere Treffen nach sich zogen, wurden die Behörden auf den Flüchtlingen aufmerksam und konnten ihn letztlich verhaften. Mit diesem neuen Kapitel in der Geschichte des El Chapo, sollte Hollywood noch mehr daran interessiert sein, "The Hunt for El Chapo" filmische Realität werden zu lassen.
Übrigens war einer dieser Filmemacher, mit denen sich der Mexikaner traf, niemand anderes als Sean Penn. Dieser war allerdings nicht an einem Film über den Gangster interessiert, sondern traf sich wegen eines Interviews für das Rolling Stone Magazin. Dabei kam ein Videointerview heraus, welches das Magazin nun veröffentlichte (hier zu sehen). Ursprünglich wollte sich Penn mit Guzman noch einmal treffen, um das Gespräch fortzuführen. Doch dazu kam es nicht mehr.
Penn erhielt für sein Treffen und das Interview gemischte Resonanzen. Während viele die ganze Geschichte amüsant finden, kritisieren andere Penn dafür, da Guzman als großer Boss eines Drogenkartells mitveantwortlich war für Unmengen von Gewalttaten. Bei den Golden Globes war dies auch Thema. So verteidigte Matt Damon seinen Kollegen Penn und gab an, dass Schauspieler nun einmal versuchen wertfrei einen Charakter zu ergründen.