Seit es Filme gibt, gibt es auch Literaturverfilmungen. Egal ob große Klassiker der Weltliteratur oder kleine Lektüre für zwischendurch, egal ob Film zum Buch oder Buch zum Film. Fakt ist, dass die beiden Medien schon lange untrennbar miteinander verschmolzen sind. Erst gestern startete auf Moviebreak der Buchclub, eine Kolumne, die sich ebenfalls mit Romanverfilmungen auseinandersetzt. Nicht selten sorgen Buchadaptionen aber auch für weitreichenden Diskussionsstoff. Für viele Zuschauer scheint es essentiell die Vorlage möglichst detailliert einzufangen um einen stimmigen Film zu kreieren. Aber raubt man der filmischen Umsetzung nicht jede Menge Potential, wenn man sie kurzsichtig auf die Mechanismen ihrer Vorlage reduziert?
Ein Beispiel dafür ist Stanley Kubricks Shining, von zahlreichen Filmfans gefeiert, vom Autor der Vorlage, Stephen King, jedoch als eine der schlechtesten Filmadaptionen seiner eigenen Werke abgestempelt. Grund des Disputs ist Kings Meinung, Kubrick hätte sich zu weit von seinem Roman entfernt und es daher nicht geschafft ihn zufriedenstellend auf die große Leinwand zu transferieren. Doch sind es laut der allgemeinen Zuschauermeinung gerade Kubricks völlig eigene Ideen, die Shining zu einem dermaßen wirkungsvollen und gelungenen Film machen. Ein aktuelleres Beispiel ist wohl Er ist wieder da. Der nicht unumstrittene Film thematisiert in der zweiten Hälfte die Reaktionen und Meinungen, die seine Romanvorlage einige Jahre zuvor ausgelöst hatte. Inwiefern das nun gelungen ist sei einmal dahingestellt, einen interessanten Ansatz stellt dieser Transfer aber sicherlich dar.
Wie seht ihr das? Ist euch eine vorlagengetreue Umsetzung wichtig oder erhält ein Film zum Buch nur dann Relevanz, wenn der Regisseur eigene Ideen und Ansätze miteinbringt? Und wie weit darf/sollte er sich dabei von seiner Vorlage entfernen?