Sein Drehbuch für Ridley Scotts Sandalenfilm Gladiator gewann 2000 den Oscar. Nun macht sich David Franzoni (Amistad) nach 12-jähriger Pause an ein neues Werk von epischem Format. In einer Filmbiografie, die stereotypen Vorstellungen von Muslimen entgegenstehen soll, schildert der Drehbuchautor das Leben des Dichters und Gelehrten Dschalala ad-Din ar-Rumi

„Er ist wie Shakespeare. Er ist ein Charakter, der enormes Talent hat, sowie Wert für seine Gesellschaft und sein Volk, und der offensichtlich bis heute Resonanz findet. Solche Leute sind es immer wert, ergründet zu werden.“

Beginnen sollen die Dreharbeiten im kommenden Jahr. Vor Kurzem trafen sich Franzoni und Produzent Stephen Joel Brown in Istanbul mit Experten, die ihnen dabei helfen könnten, Rumis legendenumwobenes Leben aufzuschlüsseln. Für den Autor ist das Projekt nicht nur aufregend, sondern eine echte Herausforderung:

„Es gibt eine Menge Gründe, warum wir gerade jetzt so eine Sache machen. Ich denke, das ist eine Welt, zu der man sprechen muss. Rumi ist enorm beliebt in den USA. Ich denke, das hier gibt ihm ein Gesicht und eine Geschichte.“

Rumis spirituelle und mystische Epen, der Mathnawi und der Diwan, zählen zu den weltweit höchst geschätzten Dichtungen und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. In jungen Jahren musste der zukünftige Poet aus seiner Heimat, dem heutigen Afghanistan, fliehen. Sein Weg führte ihn nach Bagdad, Mekka und Damaskus und endete schließlich in dem Gebiet der heutigen Türkei. Dort verstarb Rumi in hohem Alter, nachdem er eine Vielzahl unsterblicher Verse niedergeschrieben hatte. Franzoni:

„Wir versuchen gleichzeitig einen Charakter zu erfinden und auferstehen zu lassen, denn es ist so viel im Schatten der Geschichte verloren gegangen, und einiges davon ist idealisiert, daher muss man zurückgehen und den Menschen dahinter finden.“

Eine Traumbesetzung für die Rolle haben Franzoni und Brown nach eigener Aussage schon vor Augen: Leonardo DiCaprio soll den muslimischen Poeten spielen und Robert Downey Jr. den Mystiker Schams-e Tabrizi. Ein paar Stereotype wollen Franzoni und Brown Stereotype womöglich herausfordern, aber die alte Hollywoodtradition des Whitewashings? Noch ist alles offen und kein Darsteller offiziell für das Epos im Gespräch. Ihr Hauptziel, sagten beide, sei die Lebensgeschichte Rumis der Millenniumsgeneration zu erzählen, und dass sich das Publikum „mit dem Dichter identifizieren kann“.

Wäre der Film etwas für euch und wen würdet ihr gern in den Hauptrollen sehen?