Tim Robbins zweite Regiearbeit garantiert einen dicken Kloß im Hals des Zuschauers. Ein in der Todeszelle sitzender Mann, der sexistische Grobian Matthew Poncelet, beteuert der Nonne Helen Prejean seine Unschuld, um eine erneute gerichtliche Untersuchung erwirken. Im Zuge dessen lernen sich beide Parteien immer intensiver kennen und lieben. Dead Man Walking formuliert ein Plädoyer gegen die Todesstrafe und plädiert dabei genauso auf Gerechtigkeit, wie er auch an Vergebung glaubt. Bedrückend.

Rob Reiners Adaption des gleichnamigen Bühnenstücks von Aaron Sorkin ist vor allem eines: Die ganz große Jack Nicholson Show. Als Colonel Nathan R. Jessup zeigt Nicholson wieder einmal, warum er zu den schauspielerischen Speerspitzen gehört und explodiert im Finale mit einer Inbrunst, die noch heute zur Anschauung an Schauspielschulen herangezogen wird.

Auch Im Namen des Vaters erzählt die Geschichte eines Menschen, der zu Unrecht ins Visier der Justiz gerät und fälschlicherweise als Attentäter hinter Gittern landet. Der auf Tatsachen beruhrende Skandal-Prozess der Guilford Four wird in den Händen von Jim Sheridan zum Schrei nach Gerechtigkeit. Daniel Day-Lewis und Pete Postlethwaite brillieren in den Hauptrollen.

Alfred Hitchcocks Lieblingsmotiv: Der unschuldig Verfolgte. Henry Fonda wird hier bezichtigt, eine Versicherungsgesellschaft überfallen zu haben und durch die Mühlen des Justizapparats gescheucht. In seiner Hilflosigkeit gewinnt Fonda ein außerordentliches Mitleid, welches kaum einer anderen Figur aus Hitchcocks Schaffen bisher zuteil werden konnte.  

Größtmögliches Hollywoodkino. Eine hervorragende Schauspielkino, sowie die berauschende Rekonstruktion der Nürnberger Justizprozesse, meisterhaft angesiedelt zwischen Fiktion und Tatsachenbeschreibungen, sorgen dafür, dass Das Urteil von Nürnberg noch immer so aufwühlt, wie am ersten Tage.

Otto Preminger packt das Seziermesser aus. Ein Leutnant hat einen Barbesitzer erschossen. Die Anklage läuft, der Prozess beginnt, das Durchleuchten menschlicher Seelen ebenfalls. Durch seine hervorragende Dialogsequenzen ist Anatomie eines Mordes zu Recht zum Klassiker avanciert. Obendrauf gibt es noch James Stewart und George C. Scott in Hochform.

Ein Klassiker, wie man ihn besser nicht in Szene gießen könnte. Aus kindlicher Perspektive erzählte Initiationsgeschichte, die gleichwohl als Diskurs über Gleichberechtigung und innerfamiliäre Strukturen fesselt und mit einem Gregory Peck in der Hauptrolle auffährt, der um ein weiteres Mal bestätigt, dass er einer der ganz großen Schauspieler gewesen ist.  

Darwinist oder Kreationist? Evolution oder Gott? Was soll in den Schulen gelehrt werden? Basierend auf dem Scopes-Affenprozess aus dem Jahre 1925 glänzt Wer den Wind sät nicht nur als herausragend besetztes Gerichtsthriller, sondern appelliert auch an die freie Meinungsäußerung.

Genau wie Die zwölf Geschworenen darf auch Zeugin der Anklage in keiner Bestenliste fehlen. Billy Wilders Gerichtsthriller ist ein pointiert geschriebenes Kriminalstück, welches so fidel mit seinen Wendungen hantiert, dass es eine Freude ist, dem formidabel gespielten Treiben zu folgen.

Der Klassiker schlechthin. Noch heute wird Die zwölf Geschworen als psychologische Teststrecke menschlicher Verhaltensstrukturen innerhalb von Gruppendynamiken herangezogen. Dass es sich hierbei auch noch um ein Debüt handelt, macht diesen Meilenstein noch ein Stück weit beeindruckender.