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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Manny Balestrero ist Musiker im New Yorker “Stork Club”. Er und seine Frau Rose stecken in finanziellen Schwierigkeiten. Doch echte Schwierigkeiten gibt es, als Manny eines Tages verhaftet wird. Zeugen behaupten, daß er zahlreiche Überfälle begangen haben soll. Alle Indizien sprechen gegen ihn. Seine Frau bringt Geld für die Kaution auf und Balestro versucht verzweifelt, Zeugen für ein Alibi aufzutreiben. Aber von den drei Männern, mit denen er zur Tatzeit Karten gespielt hat, sind zwei tot – und der dritte ist unauffindbar. Die Situation wird gefährlich für Balestro…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Bevor Henry Fonda in Sergio Leones legendärem Italo-Manifest Spiel mir das Lied vom Tod dem Antagonisten Frank ein diabolisches Gesicht verleihen durfte, war der Kalifornier mit den strahlend blauen Augen der Inbegriff des aufrichtigen Bürgers. Fonda hatte den Vorteil, dass ihm trotz seiner Prominenz, die Rolle des „einfachen Mannes“ aus der Mittelschicht immer gestanden hat und sein Anspruch nie das donnernde Muster der aufgeplusterten Egomanie einforderte. Alfred Hitchcock war sich bei seiner Schauspielwahl für Der falsche Mann über diese Tatsache natürlich im Klaren, und wenn es einen Akteur zur damaligen Zeit gegeben hat, der ein durch und durch integres Menschenbild authentisch verkörpern und einzig und allein durch das katastrophale Fremdverschulden in Konflikt mit dem Gesetz kommen konnte, dann war es ohne Zweifel Henry Fonda. Es wäre dazu wahrscheinlich auch nicht wirklich zu hoch gegriffen, wenn man anführen würde, dass Fonda als Christopher „Manny“ Emmanuel Balestrero seine wohl stärkste Karriereleistung bot.

Der falsche Mann verfolgt das Lieblings- respetive Leitmotiv aus Hitchcocks Œuvre: Dem, des unschuldig Verfolgten. Man mag nun ein wieder mal gekonnt inszeniertes, aber in seinen Anlagen doch handelsübliches Werk des britischen Meisters erwarten, was sich in den formalen Aspekten der Umsetzung auch freilich bestätigen lässt. Inhaltlich wie narrativ unterscheidet sich Der falsche Mann aber nicht nur durch seine reale Begebenheit grundlegend von anderen Produktionen Hitchcocks, das britische Phänomen schmückt sein bitteres Charakter-Drama auch mit einer Sachlichkeit, wie sie in ihrer strikten Humorlosigkeit gewiss ungewohnt, aber mehr als nur treffend erschien. Prämisse von Der falsche Mann war, die Realitätsnähe zum tatsächlichen Ablauf der Geschichte unverdrossen zu wahren und sich nie in inszenatorischer Überhöhung zu vergessen. Anhand des adaptieren Maxwell Anderson Romans The True Story of Christopher Emmanuelle Balestrero, arbeitet Hitchcock mit dokumentarischer Besonnenheit die einzelnen Stationen der menschlichen Verzweiflung und Instanzen der judikativen Beharrlichkeit ab.

Manny wird dafür schuldig erklärt, in den letzten Tagen gleich mehrere Überfälle getätigt zu haben. Zeugen wollen den New Yorker Musiker mit Gewissenhaftigkeit wiedererkannt haben und echte Zweifel an seiner Schuld hegt keiner der Außenstehenden. Es passt ja auch perfekt ins Bild: Manny schlägt sich mehr schlecht als recht durch die Barszene der Metropole, um seine Familie irgendwie über Wasser zu halten, da macht so ein kleiner Raubzug – gute Absichten hin oder her - natürlich Sinn. Es steht außer Frage, ob Manny tatsächlich zu diesen Taten in der Lage wäre, was Der falsche Mann direkt von jedem Suspense-Schleier befreit. Seine Spannung bezieht der Film daraus, wie Manny es schafft, sein handfestes Alibi unter Beweis zu stellen. Und das in einem Umfeld, welches ihr Urteil doch eigentlich schon längst gefällt hat. Manny wird daraufhin durch die Mühlen des Justiz- und Polizeisystems geschleust, wird vorgeführt und erschwert sich die Lage durch eigene Fehler – ein Produkt seiner schieren Macht- und Hilflosigkeit – zunehmend.

Wie treffend Der falsche Mann seine Kritik an dem dumpfen Rechtssystem formuliert, erklärt sich allein durch Fondas Augen, die eine tiefe, plastische Angst ausstrahlen und den Mann sich langsam auflösen lassen. Und trotz all der Unannehmlichkeiten und Einseitigkeit, vergisst Manny seine guten Manieren nie und bleibt seiner Höflichkeit im Umgang mit den Staatsdienern permanent treu. Der falsche Mann lenkt seinen Fokus aber auch auf die Konsequenzen in der Familie von Manny, die der finanziellen Notlage durch liebevollen Zusammenhalt trotzte. Durch die Beschuldigungen Mannys wird diese geordnete Welt aber zerstört. Rose (Gern theatralisch: Vera Miles), die Frau von Manny, zerfällt in die Depression und errichtet aufgrund geistiger Umnachtung eine schützende Mauer vor äußeren Einflüssen, die selbst Manny nicht zu durchbrechen imstande ist. Dieser Wechsel von Systemkritik zum psychologischen Drama, welches sich eine zeitlang beinahe ausschließlich mit der Abschottung Veras befasst und Mannys Leid erst einmal an den Rand rückt, ist im Sinne seiner narrativen Homogenität zwar nicht unbedingt lukrativ, aber doch nachvollziehbar.

Fazit

Seinen Klassikerstatus trägt "Der falsche Mann" zu Recht und Hitchcocks Affinität, nicht nur für den Unschuldigen, der in ein Korsett gezwängt wird, welches ihm offensichtlich nicht passt, sondern auch für das Abstruse, was der Denke unserer Wirklichkeit oftmals näher kommt, als wir es eingestehen wollen, findet in "Der falsche Mann" seinen Platz. Ein hervorragender Henry Fonda im umklammernden Nebel seiner bemitleidenswerten Hilflosigkeit, ist schon Grund genug dafür, sich diesen Film anzuschauen. Die akkurate, durch feinstes Schwarz/Weiß-Kolorit unterstützte Erzählung mit ihrer treffsicheren Kritik regelt schließlich den Rest – Auch wenn die Texttafel am Ende reichlich deplatziert erscheint.

Kritik: Pascal Reis

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