Kleine Rolle, die aber im Gedächtnis bleibt. Schade nur, dass diese schwarze wie clevere Komödie gerne mal hinten runter fällt, wenn es um britische Komödien geht. Sei's drum, Cumberbatch als Unterhändler sollte man gesehn haben - solange man nicht erwartet, dass seine Rolle groß und frei von Tragik ausfällt.

Als Lt. Colonel Stuart Couch ergründet Cumberbatch eine Figur, die sich damit konfrontiert sieht, dass das Land, für das er kämpft, ziemlich kriminell und verkorkst ist. Vielleicht kein durchgängig guter Film, aber seine darstellerische Leistung überzeugte sehr.

Im letzten Film der Reihe der BBC übernahm Cumberbatch die kräftezehrende Titelrolle von Richard III., , dem König des Wahnsinns. Den hofiert der Darsteller mit Wonne uns Inbrunst ohne dabei die finsteren Aspekte außen vor zu lassen. Das Schöne dabei ist, dass es ihm dennoch gelingt dem Selbstbewusstsein der Figur eine Bühne zu geben.

Mit Selbstironie und Zaubermantel spielt er den bekannten Magier aus dem MCU, der in den weiteren Filmen noch eine wichtige Rolle inne hat. Zwar wirkt Dr. Steven Strange teilweise wie eine Kopie von Tony Stark, nur mit Hokus Pokus statt mit Technik, das ändert aber nichts an seiner Kurzweiligkeit. Diese Performance macht einfach Spaß beim Zusehen.

Ja, der Vorwurf der Oscar-Bait-Rolle passt auf diesen Film und seine Darstellung schon sehr. Ändert aber nichts daran, dass er hier mit sichtbar viel Leidenschaft agiert. Mag das Drehbuch auch nicht so überzeugend sein, Cumberbatch holt das Beste raus.

Bei dieser Superstar-Besetzung, die vor Prominenz und Talent aus allen Nähten quillt, ist es schon eine Leistung, nicht unterzugehen und sogar noch einen guten Eindruck zu hinterlassen. Diese Meisteraufgabe hat Cumberbatch hier problemlos bewältigt ohne krampfig dabei zu wirken..

Hierzulande sträflich unbekannt, spielt er in dieser Mini-Serie einen Upper-Class-Alkoholiker. Basieren tut das Ganze auf den semi-biographischen Büchern von Edward St. Aubyn. Die Serie hat leichte Sherlock-Vibes, die aber toll unterfüttert werden mit teils radikalen charakterlichen Destruktionen. Dabei zu zusehen macht Spaß, auch wenn Cumberbatch eigentlich hier einen totalen Alk-Lappen verkörpert.

Es wäre unfair bei diesem Spionage-Sahnestück nur Cumberbatchs Leistung hervorzuheben, aber sie ist verdammt gut. Eine Wertung die auch auf seine Kollegen in diesem grandiosen Slowburner passt. Ginge es in dieser Liste um die besten Filme mit Cumberbatch, es wäre die klare Nummer eins. So reicht es immerhin für den vierten Platz.

Die meisten Rollen, die Cumberbatch spielte, waren auch immer Cumberbatch. Mit gutem Grund. In dieser Kategorie der (nennen wir es einfach mal ganz frech) Selbstdarstellung war und ist er ein Meister, ohne dabei den Anschein zu erwecken, er wäre jemand der am liebsten vorm Spiegel steht. Doch bei diesem Drama ist es anders. Noch nie verließ er so stark seine Komfortzone. Das war vielleicht durchaus ein Kraftakt, doch dieser hat sich gelohnt. Seine Figur des Phil ist ambivalent, ein Scheusal, eine einsame Seele, ein großes Rätsel. Wunderbare Leistung.

Mag sein, dass die BBC-Serie irgendwann ein Opfer ihres eigenen Hypes wurde, aber das ändert nichts daran, dass Cumberbatch an der Seite von Martin Freeman den legendären Kriminalisten populär wiederbelebte und sich selbst quasi über Nacht zum neuen Gesicht der ikonischen Figur machte. Auch heute noch sind die meisten Episoden der Serie ein großer Spaß, was auch an der Spielfreude der Beteiligten liegt.