Telefon-Terror: 10 Filme, in denen das Grauen per Anruf kommt
Für die jüngere Leserschaft ist das Gruseligste an einem Wählscheibentelefon wahrscheinlich, dass man damit keine Tiktok Videos posten konnte, aber die Älteren erinnern sich noch an die bedrohliche Aura der altmodischen Apparate. Ihre Kabel waren tödliche Würge-Werkzeuge, ihre Hörer fatale Schleuder- oder Schlagwaffen und wenn sie klingelten, wusste man nie, wem die bedrohliche Stimme am anderen Ende der Leitung gehörte. Oder woher sie kam. Zum Kinostart von The Black Phone stellen wir euch zehn nervenaufreibende Filme vor, in denen Telefone ihr bedrohliches Potenzial entfalten.
Ein paar stehen noch einsam in der Gegend herum wie traurige Mahnmale ihrer demontierten Gefährten, wissend, dass ihre Zeit abläuft. Klar, die Rede ist von Telefonzellen. Einst unerlässlich, um unterwegs einen dringenden Anruf zu erledigen oder durch Raum und Zeit zu reisen, hat das Handy sie obsolet gemacht. Colin Farrells Thriller-Auftritt als von einem anonymen Attentäter bedrohter Hörerhalter ist irgendwo auch ein mäßig spannendes Requiem auf die multifunktionalen Zellen.
Wenn Charles Bronson einem auf dem Poster den Hörer entgegen schmettert, darf der prominent besetzte Red-Scare-Thriller von Action-Veteran Don Siegel natürlich nicht fehlen. Russische Agenten werden mit per Anruf (und Geheimcode-Gedichtzeile) aktiviert, um in den USA eine Welle an Anschlägen auszulösen. Und nur ein Mann kann sie stoppen ...(*gähn*).
Twilight Zone, zum Zweiten. In Long Distance Callist es zur Abwechslung mal ein kleiner Junge, der ständig an seinem Spielzeugtelefon hängt. Am anderen Ende der imaginären Leitung ist angeblich seine liebe Großmutter - die ist allerdings kürzlich verstorben und vermisst nichts mehr als ihren Enkel.
Zu später Stunde ans Telefon zu gehen, wenn man gerade allein in der Wohnung ist, war für Frauen - insbesondere wenn sie jung waren, wohlhabend oder beides - generell riskant. Das lernt auch Doris Day, die von einem nächtlichen Anrufer terrorisiert wird. Und wiedermal ist die Gefahr näher als erahnt.
Die hier genannten Kultsteifen und Klassiker und eine Reihe ihrer obskuren Genre-Kollegen sind Schuld, dass nicht nur im ersten Teil der ultra-referenziellen Slasher-Serie das Telefon klingelt. Wer fleißig Horrorfilme guckt, kann beruhigt abheben, wenn Ghostface plauschen will.
Die akkustischen Vorläufer der Dick Pics waren obszöne Telefonanrufe, von denen die jungen Studentinnen in Bob Clarks Kult-Slasher geplagt werden. Das Horrorkino war damals so ziemlich die einzige Instanz, die derartige Belästigung als Warnzeichen konkreter physischer Gefahr behandelte.
Auch in Rod Serlings Meilenstein der Mystery-Unterhaltung kommt der ambivalente Anrufapparat zum Einsatz. In Night Call erhält eine alte Dame in einer stürmischen Nacht ein Telefongespräch aus dem Jenseits. Oder sind es längst begrabene Schuldgefühle, die da anklingeln?
Kennt ihr die urbane Legende der Babysitterin, der spät abends ein unheimlicher Anrufer immer wieder sagt, sie solle nach den Kindern sehen? Besorgt alarmiert sie die Polizei, die den Anruf zurückverfolgt ... ihr könnt euch denken, wohin. Der Psycho-Horror Jahrgang '79 ist der Film zu der creepy Story.
Seinerzeit oscarnominiert, ist Anatole Litvaks ungewöhnlicher Noir heute zu Unrecht fast vergessen. Barbara Stanwyck glänzt als eine reiche, durch Krankheit ans Bett gefesselte Gattin, die durch eine fehlerhafte Telefonverbindung zufällig einem Mordplan lauscht. Das vorgesehene Opfer: sie selbst.
Ein Film mit dem Titel darf hier natürlich nicht fehlen, erst Recht nicht, wenn Herr Hitchcock persönlich die mörderischen Möglichkeiten des Apparats auslotet. Grace Kelly spielt die reiche Gesellschaftsdame, deren planmäßige Beseitigung ein Telefonat initiieren soll.