Fans mussten wegen Corona länger warten, doch Anfang August kehrt der bajuwarische Dorfsheriff Franz Eberhofer (Sebastian Bezzel) mit Guglhupfgeschwader auf die Leinwande zurück und zwar in ganz Deutschland. Grund genug für uns ein paar Leberkässemmeln zu schmieren und alle acht Kinofilme zu sortieren - vom schlechtesten zum besten. Keine einfache Aufgabe, denn einen richtig misslungen Film hat die Reihe, die auf den gleichnamigen Romanen von Autorin Rita Falk basieren, noch nicht hervor gebracht. Hoffen wir, dass es so bleibt.
Welcher Eberhofer-Krimi ist euer Favorit?
8: Sauerkrautkoma
Wir wiederholen: Es gibt keinen wirklich misslungen Eberhofer-Film. Allerdings war es sehr klar für uns, dass Sauerkrautkoma das Schlusslicht ist. Der fünfte Film bietet mit Saunaclub, Eifersüchteleien und Eberhofers Zwangsversetzung nach München zwar einiges an Potenzial, aber diese ganzen vielversprechenden Teile ergeben nur bedingt ein gutes Ganzes. Es gibt viele tolle Einzelmomente, die wir nicht missen wollen und die dafür sorgen, dass auch dieser Film Kurzweil garantiert, aber mit den anderen sieben Teilen kann er hier dann doch nur bedingt mithalten. Nicht zu vergessen, dass der Kriminfall uns dieses Mal überhaupt nicht überzeugen konnte.
7: Dampfnudelblues
Der erste Teil aus dem Jahre 2013 etablierte bereits alle Trademarks der Reihe. Deswegen fühlt es sich durchaus ein wenig so an, als ob man in kalte Wasser geworfen wird. Doch keine Sorge, dieser radikale Schwimmkurs macht dennoch viel Spaß. Der Kriminalfall erweist sich zwar relativ schnell als nebensächlich (klassischer Eberhofer-Trademark) und es dauert etwas zu lange bis Simon Schwarz als Rudi Birkenberger auftaucht, aber insgesamt ist es ein feiner Spaß.
6: Winterkartoffelknödel
Der zweite Teil macht nicht viel anders, aber dafür wird überall ein wenig verbessert. Der Kriminalfall ist sogar einer der stärksten der Reihe und bringt einiges an schwarzen Humor mit rein. Ein Sequel, welches den Vorgänger wirklich in allen Bereichen sauber übertrifft.
5: Schweinskopf al dente
Der brutalste Eberhofer-Krimi, denn dieses Mal läuft ein Serienkiller frei herum, der mit einigen aus Niederkaltenkirchen noch eine Rechnung offen hat. Gregor Bloéb als eben jener Psychopath hat sichtbar Freude an seiner Rolle, während Zuschauer mit Hang zu Logik bei einigen Szenen gewiss auch mal die Augen verdrehen. Spaß macht's dennoch eine Menge, was auch am neuen Traumpaar der Reihe liegt: Eberhofer Senior (Eisi Gulp) und Dienststellenleiter Moratscheck (Sigi Zimmerschied).
4: Guglhupfgeschwader
Der bislang letzte Teil bietet nicht nur den meisten Verschleiß an Projektilen, er gibt auch der Figur des Flötzinger (Daniel Christensen) viel Raum. Für unseren Geschmack etwas zu viel. Dadurch verlieren andere beliebte Nebencharaktere ihre Momente. Immerhin: Mit dem Lotto Otto (Johannes Berzl) wird das Figurenkabinett effektiv erweitert, auch wenn's mittlerweile wirklich genug sind. Das ist aber beschweren auf hohem Niveau. Auch mit dem Guglhupfgeschwader hatten wir nämlich eine verdammt gute Zeit.
3: Leberkäsjunkie
Natürlich gibt es auch im sechsten Teil ein Verbrechen aufzuklären, aber selten war dieses so nebensächlich wie hier, denn der gute Eberhofer hat ein ganz anderes Problem: Cholesterin. Gesunde Ernährung muss her. Schlecht für den titelgebenden Leberkäsjunkie, aber gut für uns. Es ist nämlich überaus amüsant, wie der werte Eberhofer versucht Vitamine zu vermeiden und dabei sich und seine Umwelt in Chaos stürzt.
2: Grießnockerlaffäre
Es gibt viele schöne Momente im vierten Eberhofer-Film, in dem der Dorfsheriff selbst zum Verdächtigen wird. So bekommt er es nicht nur mit dem Ex-Geliebten (Branko Samarovski) seiner Oma (Enzi Fuchs), sondern auch mit einer großstädtischen Ermittlerin (Nora Waldstätten) zu tun. Doch der schönste Moment der gesamten Reihe gebührt Papa Eberhofer. Gegen Ende kommt ihm ein "basst scho" über die Lippen, da mehr sagt als 1000 Wörter und Gesten. Ein schöner Moment in einem schönen Film.
1: Kaiserschmarrndrama
Birkenberger im Rollstuhl, ein totes Webcam-Girl, eine geplante Doppelhaushälfte, eine rebellische Motorradgang und Marihuana-Fleischpflanzerln. Dies ist der Cocktail für den unserer Meinung nach bislang besten Eberhofer-Film: Sehr amüsant und kurzweilig, skurril, stetig liebenswert sowie mit einigen Überraschungen und Zusammenbrüchen versehen. Nicht zu vergessen, dass wir uns am Ende von einem lieb gewonnen Gefährten verabschieden müssen.