Der letzte Film des britischen Regisseurs Christopher Nolan, liegt bereits 2 Jahre zurück, vollendete er damals mit The Dark Knight Rises, seine Batman-Trilogie, die 2005 ihren Anfang nahm. Wo Nolan drauf steht, ist auch Nolan drin, konnte er dies mit Filmen wie z.B. Memento, Prestige – Die Meister der Magie oder Inception unter Beweis stellen. Meist handelt es sich um anspruchsvolle Filme und daran ändert auch sein neuestes Werk, der Sci-Fi Film “Interstellar” nichts, der seit dem 06.November in den deutschen Kinos läuft.
In diesem, musste die Menschheit aufgrund von heftigen Sandstürmen, den Großteil der Nahrungsquellen einbüßen und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis auch diese zur Neige gehen, doch soweit darf es nicht kommen. Nun soll es am Farmer und Ex-Pilot Cooper (Matthew McConaughey) liegen, mit Hilfe eines ausgewählten Teams, sich auf den Weg in die Tiefen des Weltalls zu begeben, ein Wurmloch zu durchfliegen und auf anderen Planeten nach einem neuen zu Hause für die Menschheit zu suchen. Doch die Reise ist auch mit Risiken verbunden, bleibt ihnen nicht viel Zeit, denn was für sie nur Stunden sind, können auf der Erde Jahre bedeuten, wäre das nicht die einzige Sorge. Cooper musste für diese gefährliche Mission auch seine Familie zurücklassen und er stellt sich immer wieder die Frage, wird er sie jemals wiedersehen?
Lange Zeit war nicht genau klar, in welche Richtung Nolans Film gehen wird, konnte man lediglich in Erfahrung bringen, dass es sich um Zeitreisen und Wurmlöcher handelt, doch mehr wollte einfach nicht durchsickern. Daher waren die Erwartungen an den Film umso höher. Stellt sich jetzt die Frage, ob der Regisseur es tatsächlich geschafft hat, ein kleines Meisterwerk auf die Leinwand zu bringen, oder es sich nur um einen weiteren Sci-Fi Film handelt, wie es ihn bereits zur Genüge gibt.
Wer sich auf Interstellar einlässt, sollte zumindest viel Sitzfleisch mitbringen, denn mit fast 3 Stunden, ist der Film nicht gerade kurz ausgefallen. Was einem sofort positiv auffällt ist, dass Nolan viel Zeit damit verbringt, jede Figur einzuführen, sei es das Verhältnis zwischen Cooper und seinen Kindern, Professor Brand (Michael Caine) der ihn zu dieser Mission überredet hat und dessen Beziehung zu seiner Tochter Amelia, gespielt von Anne Hathaway. Bei der Wahl des Casts, kann man ihm schon einmal nicht viel vorwerfen, immerhin ist es auch nicht das erste Mal, dass er mit Michael Caine und Anne Hathaway zusammenarbeitet, man erinnere sich an The Dark Knight Rises. Diese blühen in ihren Rollen richtig auf und können vollends überzeugen, wird man im Verlauf der Geschichte aber auch noch auf andere recht bekannte Nebendarsteller stoßen.
Was einem auch sehr schnell bewusst wird ist, dass sich Christopher Nolan für einen recht emotionalen Film entschieden hat und es eher in Richtung Sci-Fi Drama geht, denn wer hier auf einen actiongeladenen Film hofft, wird enttäuscht werden. Dafür punktet er an anderer Stelle, denn die Bilder des Weltalls sind einfach faszinierend anzuschauen, diese Weite und endlose Stille, die einen in ihren Bann zieht, wäre da nicht Hans Zimmer, der für den richtigen Ton sorgt, gibt es hier jedoch eine Kleinigkeit auszusetzen. Leider fällt an einige Stellen der Ton so brachial aus, dass man teilweise die Dialoge kaum noch versteht.
Kommen wir auch gleich zu den Dialogen des Films, die zum Thema u.a. die besagten Wurmlöcher, der Relativitätstheorie, wäre da nicht noch eine Prise Astrophysik, dem Publikum einiges abverlangen, womit vielleicht so mancher seine Probleme haben könnte. Gerade diese sorgen zum Teil dafür, dass der Film hin und wieder ausgebremst wird, wenn man bedenkt, dass er sich schon zu Beginn viel Zeit nimmt und daher schon brauch um in Fahrt zu kommen.
Nichtsdestotrotz wird die Geschichte sehr spannend erzählt, vorallem gegen Ende hin, kann man sich dennoch darüber streiten, ob einem der letzte Teil des Film, wie er einem präsentiert wird zusagt oder eher nicht.
FAZIT: Die Erwartungen an den Film waren hoch, wurden diese leider nicht vollends erfüllt, bietet Interstellar dennoch anspruchsvolles Kino, mit einem grandiosen Cast, tollem Soundtrack und einer spannenden als auch emotionalen Geschichte, die zum Nachdenken anregt.
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