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Butters

Kritik von Butters

Die Comicvorlage zu 'Watchmen' schaffte es als einziges Graphic Novel im Jahre 2005 in die Liste der 100 großartigsten Literaturwerke (gekürt von der "Times"). Neben den ganzen X-Men, Spidermans, Batmans und co. war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann Hollywood den Stoff für sich verarbeiten wird. Der Autor von 'Watchmen' - Alan Moore - hat den Film bis heute angeblich nicht gesehen, da er sich nicht vorstellen kann, dass seine Vision adäquat umgesetzt wurde. Und damit liegt er völlig daneben. Was Zack Snyder dem Zuschauer in über 3,5 Stunden (im Ultimate Cut) präsentiert, ist ein unglaubliches Meisterwerk. Ähnlich wie Herr der Ringe, galt 'Watchmen' eigentlich für unverfilmbar. Umso erstaunlicher, dass sich der Film anfühlt wie eine 1:1 Umsetzung - Bild für Bild, Wort für Wort - der Comicvorlage. Bis auf eine erhebliche, aber vom Sinn her logische Abwandlung des Endes, kann man Watchmen ohne Bedenken als treueste Umsetzung einer Literaturvorlage der Filmgeschichte bezeichnen.

'Watchmen' ist anders. Es ist kein Action-Feuerwerk mit bunten Heldenfiguren. Es ist vielmehr ein Krimi/Thriller mit politischem Hintergrund. Der Film spielt in einem alternativem Amerika der 80er Jahre, wo der Vietnamkrieg gewonnen wurde und Präsident Nixon die Verfassung austrickste um eine dritte Amtszeit zu bekommen. Der kalte Krieg mit Russland ist weiterhin topaktuell. Der Atomkrieg wird nur davon abgehalten, weil die Russen Angst vor dem durch einen Unfall entstandenen Übermenschen Dr. Manhattan haben. Dr. Manhattan war Teil einer kostümierten Rächerbande namens "Watchmen", die in den Fußstapfen der "Minutemen" getreten sind. Präsident Nixon sprach aber ein Verbot gegenüber maskierte Rächer aus. Einzig der paranoide Rorschach ließ sich niemals davon abhalten weiterzumachen. Doch plötzlich stirbt der "Comedian" und Rorschach glaubt, dass es einen Komplott gegen die Watchmen gibt.

"A Comedian died last night, and nobody cares. Nobody cares but me. "

Der Film nimmt sich sehr lange Zeit, die Charaktere einzuführen. Dies ist auch zwingend notwendig, um die gesamte Geschichte glaubhaft rüberzubringen. Die "Watchmen" sind alles andere als Helden. Sie sind Menschen mit Fehlern, Vergewaltiger, Mörder...

Watchmen ist der perfekte Mix aus Anspruch, optischem Genuss und guter Unterhaltung. Die Action ist rar, aber heftig und mit Snyder-typischen Slow Motions. Der Soundtrack ist ein Querschnitt aus den größten Hits aller Zeiten. Alle Charaktere haben Profil und sind interessant. Die Geschichte ist im gleichen Maße spannend und politisch wichtig. Am Ende bleibt die Frage: Welches Opfer ist nötig, um Frieden zu gewährleisten. Und was ist Frieden? Waffenstillstand? Wohl kaum.

"Never compromise. Not even in the face of Armageddon."

Es reicht nicht, Watchmen nur einmal zu gucken. Besonders im Director's Cut und in Verbindung mit dem Graphic Novel entfaltet Watchmen seine volle Wucht. Es gibt so viele Details in dieser perfekt durchdachten Geschichte, dass ich erst nach mehrmaligem Schauen und vielen Gedanken zum Film, diesen als das Meisterwerk anerkennen konnte, welches es schlicht und ergreifend ist.

"In my opinion, the existence of life is a highly overrated phenomenon."

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