Wolverine ist eine coole Sau. Und dennoch schafft es keiner ihm einen würdigen Film zu verliehen. Schon Origins war nicht mehr als eine (unterhaltsame aber inhaltsleere) Actionmontage. Dass man es bei Wolverine nun mit einer 180° Drehung versucht tut dem Film aber auch nicht gut. Zwar ist die erste halbe Stunde noch recht interessant (mal abgesehen von Wolverines Cave-Szenen), schnell wird jedoch klar, dass die Japanstory nicht so packend ist, wie erst vermutet. Hier wird verdammt viel Potenzial verschenkt. Mangold versucht auf die Charaktere einzugehen und das ist erstmal eine gute Sache. Aber das bringt wenig wenn alle Charaktere (abgesehen natürlich von Wolverine) so lahm sind. Ihre Geschichten, sowie die ganze Geschichte an sich, sind einfach uninteressant und das führt dazu, dass der Film, vor allem in der Mitte, sehr langatmig wird. Die Action ist da auch kein Hammer, obwohl durchweg gut inszeniert und auch unterhaltend. Die Samurai-Action kommt etwas zu kurz und ist letztlich auch nicht so abwechslungsreich wie gewünscht. Und schließlich ist auch der Einblick in Wolverines Psyche nicht sonderlich gelungen. Im Prinzip haben wir es hier mit Schuldbewältigung zu tun, die durch Herrn Logan in Japan, durch die Rettung eines Mädchens, verarbeitet wird. Dazu noch ein paar Traumsequenzen und boom, fertig. Das ist einfach nicht sonderlich originell. Und ich glaube, dass dies den Film gut zusammenfasst: Er ist nicht sonderlich originell. Das Setting ist ok, wenn auch schnell abgentzt, die Dialoge sind, aufgrund der uninteressanten Charaktere, ebenso langamtig, wie die ganze, dünne Geschichte. Die Action ist okay, nutzt sich aber schnell ab, der Gewaltgrad (in der Extended Version) ist zwar höher, aber für einen geschädigten Wolverine im Rage-Mode immer noch zu weichgespühlt. Am Ende ist Wolverine einfach nur Durchschnitt und nix besonderes und das ist schade. Origins hat da wenigstens nicht mehr aus sich gemacht und abgefahrene Action präsentiert. Also: Auf ein Neues...