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DingDong

Kritik von DingDong

Gesehen: September, 2021

Bei "Benny loves you" handelt es sich um einen britischen Horrorfilm aus dem Jahr 2019, welcher unter der Regie von Karl Holt gedreht wurde und dessen erste Regiearbeit inSpielfilmlänge darstellt. Karl Holt führte jedoch nicht nur Regie, sondern verfasste außerdem noch das Drehbuch und verköpert zusätzlich noch den Hauptprotagonisten Jack.

Jack, welcher Mitarbeiter in einer spielzeugherstellenden Firma ist, lebt mit 35 Jahren noch bei seinen Eltern und schläft seit jeher in seinem alten Kinderzimmer. Als beide Elternteile während seinen Geburtstagsvorbereitungen ums Leben kommen, steht Jack als Vollweise da. Nun ist es Zeit sein Leben in die Hand zu nehmen und mit Unterstützung von Selbsthilfekassetten, versucht der unselbstständige Jack sein Leben endlich umzukrempeln. Einer der ersten Schritte ist es, das alte Leben hinter sich zu lassen und so trennt er sich von seinen Kinderspielsachen inkl. seines Liebslingsplüschtiers Benny. Doch Benny liebt Jack und lässt sich nicht so einfach aus dessen Leben drängen...Benny kehrt zurück und wer Jack zu nahe kommt, egal ob mit guter oder böser Intention, oder Aufmerksamkeit von ihm geschenkt bekommt, muss blutig das Zeitliche segnen. Denn Benny liebt Jack und Jack soll nur Benny lieben.

Da Holts Werk im Grunde von seinen beiden Hauptprotagonisten lebt und ansonsten, abgesehen von Blut und Splatter vielleicht, inhaltlich nicht sonderlich viel zu bieten hat, schauen wir uns selbige doch einfach einmal an. 

Die von Karl Holt dargestellte Figur des Jack ist ein Versager. Weniger weil er mit 35 Jahren noch in seinem Kinderzimmer lebt und dieses auch optisch noch wie das Zimmer eines 11 Jährigen aussieht, sondern weil er einfach nichts "gebacken" bekommt. Auf derArbeit läuft es nicht ganz so wie er es sich wünscht, soziale Kontakte sind nonexistent und als er nach dem Tod seiner Eltern alleine klar kommen muss, ist er mit dem Bezahlen von Rechnungen oder aber dem Spülen von Geschirr maßlos überfordert. Er wirkt, wie eine unfähige, leicht dämliche und weit weniger sympathische Version von Andy aus dem Film "Jungfrau (40), männlich, sucht". Wobei "dämlich" bei diesem Film auf sehr viele Personen zutrifft, da viele Figuren überzeichnet wurden. Was mir an der Figur des Jack fehlt, ist das Liebenswerte, welches ähnlich angelegte Figuren wie z.B. ein Lionel aus Braindead oder ein Shaun aus Shaun of the Dead ausstrahlten und einen als Zuschauer dazu verleitet mit dem Protagonisten mitzufiebern und mitzuleiden. Aber genug von Jack, widmen wir uns Benny.

Benny, die zweite "Hauptfigur" ist ganz ordentlich animiert und der "Star" des Films. Seine Bewegungen ähneln sehr stark jenen von Marionetten, wie man sie z.B. aus Werken derAugsburger Puppenkiste kennt. Der Oberkörper bewegt sich bei der Fortbewegung hoch und runter während die Gliedmaßen locker und frei von Spannung "herumbaumeln". Der Mund bleibt beim Reden weitestgehend starr. Dies ist jedoch nicht der Unfähigkeit der verantwortlichen Effektkünstler geschuldet, sondern klar als Stilmittelanzusehen. Denn im später Verlauf sieht man, dass das Team durchaus in der Lage gewesen wäre geschmeidigere Bewegungsmuster zu erzeugen. So aber haben Bennys Bewegungen etwas sehr kindliches, ja geradezu heiteres an sich. Benny, dessen Gesicht sich nie grimassenhaft verzerrt und der immer wieder fröhlich "Benny liebt dich", "oh jaaaaa", "Spiel mit mir" oder ähnliche Sätze von sich gibt, wirkt wie wie ein lieber aber gestörter kleiner Kerl. Ein Kuscheltier, welches geliebt werden will und welches andere Personen, für die Jack etwas empfindet, denen Jack Aufmerksamkeit schenkt oder die Jack Böses wollen, gnadenlos aus dem Weg räumt. Und dies im Kontrast zu seinem niedlichen, unschuldigen Aussehen, blutig, brutal und grausam verspielt. Wirklicher Horror, Terror oder Grusel kommen dabei allerdings nicht auf.

Was das Schauspiel angeht, so sind, wie bereits erwähnt, viele Figuren überzeichnet. Da dies so beabsichtigt ist und es auch so wirkt, als hätten alle Beteiligten ihren Spaß gehabt, würde ich die gezeigte Leistung als zweckdienlich beschreiben. Das sich der Film zu keinem Zeitpunkt ernst nimmt, dürfte sich von selbst verstehen. Das wir es hier mit ziemlich trashiger Unterhaltung zu tun haben, ebenfalls. Optisch in besonderem Maße  ansprechende Sets gibt es nicht, Hauptschauplatz ist das Elternhaus der Hauptfigur. Auch inhaltlich gibt es leider keine großen Überraschungen oder ausgefeilte Handlungselemente. Puppe töten Menschen im Umfeld ihres "Besitzers", mehr ist es nicht. Inhaltlich originell sieht anders aus. Die Splattereffekte sind dafür größtenteils recht ordentlich ausgefallen, man sieht "Benny loves you" das  vermutlich recht überschaubare Budget aber auch was das angeht stellenweise  an.

Die gemessen an dem vielen Lob für die Figur des Benny doch rechtniedrige Punktevergabe liegt, wie zuvor bereits erwähnt, an der Hauptfigur Jack. Diese war mir mit ihrem dämlichen und wenig sympathsichen Verhalten relativ egal, was zu einer gewissen Gleichgültigkeit gegenüber den Geschehnissen führte. Die Handlung selbst war auch alles andere als unverhersehbar, dafür aber ohne größere Längen. Benny und seine psychopathische Unschuld sowie einige der blutigen Effekte wussten zu gefallen. Letzten Endes ist dies dann aber doch für eine höhrere Wertung einfach nicht genug. Wer allerdings auf Puppen- bzw. Kinderspielzeug-Horror wie z.B. bei der Chucky-Reihe, der Puppet Master-Reihe , Demonic Toys usw. steht und mit Trash etwas anzufangen weiß, der könnte mit "Benny loves you" durchaus seinen Spaß haben.

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