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Furuha

Kritik von Furuha

Gesehen: November, 2017

FUNNY GAMES beweist unter Regie von Michael Haneke, dass es nicht unbedingt Splatter- und ausgediente Genreelemente braucht, um eine unheimliche und bedrückende Stimmung zu konstruieren. Die Geschichte um die idyllische Familie, die samt Boot und Hund zu ihrem Ferienhaus tuckert und dort dann von zwei Männern überfallen wird, ist schnell erzählt. Der Zuschauer ist von Anfang an – wie es bei Filmen typisch ist – außenstehender Voyeur, beobachtet die Frau Mama, wie sie Eier vom Boden aufwischt oder kopfschüttelnd in der Küche sitzt. Lange Einstellungen, die den Film entschleunigen und eigentlich unwichtige Szenen und Details in die Länge ziehen, fordern den ein oder anderen ungeduldigen Zuschauer heraus. Tempo nimmt die Geschichte dann allerdings auf, sobald der zweite der jungen Männer in Erscheinung tritt (Arno Frisch) und sich die brutale Realität des harmlos startenden Besuches entfaltet. Haneke weiß genau, wie sensationssüchtig die Konsumenten von Filmen und Serien sein können und verspottet sie im selben Atemzug mit seinem Werk. Subtil streut er also die schockierenden Momente in FUNNY GAMES, verweigert den Zuschauern dabei aber immer genau die Szenen, die man zu erwarten glaubt. Ein Schuss ertönt, aber die Kamera folgt stattdessen einem der Täter, der sich genüsslich am Kühlschrankinhalt zu schaffen macht, Szenen werden übersprungen oder Einstellungen so gewählt, dass man das volle Ausmaß der Taten nur erahnen kann. In einer fast humoristischen Art und Weise wendet sich einer der Täter ab und direkt an den Zuschauer, blickt in die Kamera, stellt Fragen und bezieht jeden, der sich darauf einlässt, aktiv mit ins Geschehen ein. FUNNY GAMES erschafft einen Terror, indem er einem die Wahrheit von solch grausamen Straftaten förmlich ins Gesicht schreit und nichts beschönigt.

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