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Furuha

Kritik von Furuha

Gesehen: November, 2017

MORD IM ORIENT EXPRESS wird wohl jedem, der sich auch nur ansatzweise für Kriminalfilme interessiert, ein Begriff sein, inklusive der Romanvorlage von Agatha Christie. Kenneth Branagh, der zeitgleich auch die Rolle des Poirot übernimmt, führte in dieser fünften Version (oder vierten, wenn man nicht den japanischen Ableger dazuzählen möchte) Regie und lässt es sich dabei nicht nehmen, auch eine Selbstinszenierung á la Gilderoy Lockhart in die Wege zu leiten. Die großartigen Kamerafahrten, Einstellungen und das Aufgebot an erstklassigen Schauspielern, können im Endeffekt aber nicht von dem eher schwachen Drehbuch und überzogenen Szenen ablenken. Mord im Orient-Express wirkt wie die glattgeleckte und auf-viel-zu-modern getrimmte Version der vorangegangenen Filme und verschenkt somit Potential und den eigentlich gegebenen Nostalgie-Charme. Die Situation, die das Original von Agatha Christie so spannend macht, nämlich das Eingepfercht-sein in einem Zug, mit vollkommenen Fremden, wirkt in der Branagh Version eher nebensächlich. Das Geschehen wird dabei viel zu oft nach außen verlagert in Form von Befragungen und Verfolgungsjagden durch den Schnee, Kamerafahrten von außerhalb des Zuges in der Vogelperspektive und am Ende die ziemlich nervige Aufklärung an einer langen (Anklage)-Bank in dem nahegelegenen Zugtunnel. Diese Brüche hätten durchaus atmosphärisch in Szene gesetzt werden können, doch wirken sie eher wie der verzweifelte Ausbruchsversuch aus dieser Situation, die die anderen Verfilmungen (soweit ich mich jetzt erinnern kann) nicht in dieser Form nötig hatten. Auch gibt Branagh den Charakteren nicht den Raum und die Zeit, sich zu entfalten. Diese nutzt er dann eher für den Charakter von Poirot und diese Szenen sind natürlich auch witzig, aber nicht wirklich das, was ich sehen wollte.

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