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Gertschi

Kritik von Gertschi

Kalt wie eine Gummipuppe

Es gibt wirklich Männer, welche Sex mit einer aufblasbaren Gummipuppe aus kaltem Vinyl und Nylonhaar der Umarmung mit einer lebenden, atmenden, leidenschaftlichen Frau vorziehen. Da scheint es nicht unmöglich, daß auch Zuschauer und Kritiker existieren, die Bessons "Nikita" für einen spannenden, sehenswerten Thriller halten.

Für mich ist das eine so unbegreiflich wie das andere; obwohl ich weiß, daß zumindest damals bei der Erstsichtung in Paris  der Film der Kinohit der Saison war.  Aber vielleicht sind dort ja auch Sexpuppen ein Bestseller.

Nach dem neonbleichen Design-Thriller "Subway" und dem Unterwassermelodram "The Big Blue - Im Rausch der Tiefe" beweist "Nikita", daß für den Regiefranzosen Luc Besson Filmkunst von künsteln kommt. Gekünstelt die Story, gekünstelt die Schauspieler, ihre Rollen, die Schauplätze.

Dagegen ist künstlicher Süßstoff ja Zucker. Zu gekünstelten Witzen kann man nur in gekünsteltes Lachen ausbrechen, die Kunstfiguren sind nicht einmal falsche Tränen wert. Alain Delons Exbraut Anne Parillaud in der skurillen Heldenrolle einer rauschgiftsüchtigen Polizistenmörderin, welche nach ihrer Verurteilung  von den Behörden als geheime Killerin missbraucht wird, die für den Staat missliebige Personen beseitigen muß.

Wenigstens sie reißt sich einige wenige Momente das absurde Charakterkostüm vom Leib, das ihr Filmcouturier Besson aus schick schwarzem Stoff geschneidert hat. Aber meist stelzt Anne wie alle anderen als Rollenmannequin durch die ultrabrutale, actionreiche Handlung. Letztere geradezu hysterisch darauf bedacht, anders, völlig anders zu sein als sämtliche Produkte dieses Genres.

Gerade dadurch aber wirkt sie so stereotyp und schließlich sogar stinklangweilig. Den Effekt kennt man auch von den Raffinessen der Nouvelle couisine her: Übertrieben kulinarische Köstlichkeiten schmecken bekanntlich bald auch nach nichts.

Fazit: Hauptdarstellerin Anne Parillaud wirkt wie ein weinerlicher Waschlappen und ist als Hauptdarstellerin 'ne Fehlbesetzung. Dazu nervige Sounduntermalung und scheußliche deutsche Synchro. Was damals als "trendy" galt, kloppt man heutzutage in die Mülltonne.

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