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Leinzi

Kritik von Leinzi

Gesehen: Februar, 2017

Diese Kritik enthält Spoiler.

(Dieser Text wurde vor ein paar Jahren auf Moviepilot veröffentlicht, daher die Links. Das Pendant dazu wird bei Zeiten ebenfalls übertragen.)

DCEU mit Leinzi #02:

Dies wird mein erster Crossover-Kommentar, darin werde ich zwei im Grunde sehr ähnliche Filme miteinander, welche jedoch völlig unterschiedlich aufgenommen wurden. Die Rede ist von Batman v Superman und The First Avenger: Civil War. Ich werde mich nicht davor scheuen, SPOILER einzubauen, daher rate ich jedem, der nur einen oder gar keinen der beiden Filme gesehen hat, nicht weiterzulesen, es sei denn, er kann damit leben.

Das Marvel-Pendant zu diesem Kommentar befindet sich hier: http://www.moviepilot.de/movies/captain-america-3-the-first-avenger-civil-war/comments/1672848


Die Vorgeschichte:

Batman v Superman knüpft direkt an die Ereignisse aus Man of Steel an. Wir sehen Teile der Endschlacht zwischen Kal-El und General Zod in den Häuserschluchten von Metropolis aus der Sicht von Bruce Wayne. Die Menschheit ist nicht mehr allein im Universum, es drohen Gefahren aus dem Weltall. Ohne Rücksicht auf Verluste bekämpfen sich zwei dieser Übermenschen bis aufs Blut.

Für Bruce ist das der Auslöser für sein späteres Handeln im Film. Er fürchtet, dass Kal-El seine Macht irgendwann gegen den Planeten richtet. Er ist kein Held, der die Menschheit schützt, sondern eine Gefahr gegen dieselbe.

Mit Man of Steel hatten viele das Problem, dass Superman niemals töten würde und auch nie so rücksichtslos agieren würde, wie er es im Kampf gegen Zod tut. Die zahlreichen zivilen Opfer kann ich dem Film nicht absprechen, auch wenn ich diese eher Zod statt Superman anrechne.

Sein einziger bewusster Mord - sofern man ihn so nennen kann - war der an Zod, wobei er hier auch dazu getrieben wurde. Man achte bitte auf seinen schockierten Gesichtsausdruck, kurz bevor er ihm das Rückgrat bricht. Eine andere Chance hatte er nicht, diese Familie und die übrigen Überlebenden zu retten. (Btw: in Superman II tötet er Zod und seine Kumpanen auch wissentlich, nur stört das niemanden)

Genau das wird nun durch die Figur Bruce Waynes aufgenommen, auch er sieht in Superman einen Mörder und möchte Konsequenzen sehen. Dadurch wird er zu einer Identifikationsfigur für eben jene Kritiker des Vorgängers.

The First Avenger: Civil War nimmt die Kollateralschäden der Avenger-Einsätze der Vergangenheit zum Anlass, diese rechtlich einzuschränken.


Die zwei Seiten (Team Schwarz):

Team Schwarz besteht aus Bruce Wayne (Batman). Wie ich oben bereits beschrieben habe, fürchtet er sich vor der Allmacht des Übermenschen Kal-El und möchte diesen zur Rechenschaft ziehen und im Extremfall sogar vernichten. Nach all den Jahren der Verbrechensbekämpfung ist er der einzige, der noch übrig ist. Zumindest wird das so im Film angedeutet, ohne Comic-Hintergründe, Recherche derselben oder MP-Freunde, die sich damit auskennen (z.B. Amon und seine Blog-Reihe: http://www.moviepilot.de/news/the-dawn-of-the-justice-league-165607) ist das nicht so leicht verständlich. Fakt ist, dass er seit zwanzig Jahren agiert und dass der Joker Robin getötet hat (die Rüstung in der Bat-Höhle).

Zu allem Überfluss kommen die Feinde nun aus fernen Welten. Kein Wunder, dass wir hier einen äußerst verbitterten und auch sehr brutalen Batman zu sehen bekommen. An seiner Seite steht der immertreue Butler Alfred - hier quasi eine Verschmelzung aus Lucius Fox und dem alten Alfred.

In The First Avenger: Civil War entspricht dieses Team dem Team Rot, angeführt von Iron Man, der zu den Unterzeichnern des Sokovia-Dekrets gehört.


Die zwei Seiten (Team Blau):

Team Blau besteht aus dem Sohn von Krypton (Superman). Er möchte der Menschheit helfen und sein Leben mit Lois verbringen. Die äußeren Einflüsse (Medien, Politik und Opfer) zwingen ihn dazu, seine Taten zu rechtfertigen. Er ist innerlich zerissen zwischen dem Drang, das Richtige zu tun und der Angst zu Scheitern. Statt des strahlenden Helden vergangener Filme, bekommen wir einen zerbrechlichen Mann aus Stahl zu sehen, der seinen Platz in der Welt noch nicht gefunden hat.

Neben der Rechtfertigung seiner Taten und der Reinwaschung seines Namens, treibt ihn zudem noch die Radikalisierung Batmans an. Clark ist der einzige, der dem Treiben Gothams Fledermaus auf den Grund gehen möchte.

An Supermans Seite steht Lois Lane, die ihre eigene Recherche zu den Vorkommnissen in Afrika anstellt.

In The First Avenger: Civil War entspricht dieses Team am ehesten dem (oh wunder!) Team Blau, angeführt von Captain America. So direkt kann man die beiden nicht vergleichen.


Der Mann im Hintergrund (Lex Luthor):

Lex Luthor oder Alexander Luthor jr. - es wird nicht ganz klar, welche Person Jesse Eisenberg nun genau verkörpert, möglicherweise auch eine Art Hybrid der beiden. Jedenfalls ist er der Mann, der den Konflikt der beiden Parteien erst auslöst.

In der ULTIMATE EDITION wird das nicht nur dem Zuseher, sondern auch den Personen (Lois Lane) relativ früh klar, dass Lex der Strippenzieher ist. In der Kinofassung ist das leider nicht so einleuchtend dargestellt, hier fehlen große Teile des Auslösers und auch Teile von Lois' Recherchearbeit, so dass man sich vieles dazudenken muss.

Luthors Motive sind seinem Ego und seinem Gotteskomplex zuzuschreiben. Er möchte, dass sich die beiden Parteien gegenseitig auslöschen. Superman kann er mit Kryptonit bekämpfen, Batman hingegen macht ihm mehr Sorge, weshalb er den Sohn von Krypton auf ihn ansetzt. Zu allem Überfluss erschafft er auch noch Doomsday, um den Kryptonier stoppen zu können.

Ein herrlich überzeichneter Comic-Schurke, dessen Größenwahn keine Grenzen kennt. Leider wurde er nicht sehr positiv aufgenommen. Mir gefiels.


The First Avenger: Civil War
s Mann im Hintergrund hört auf den Namen Zemo und wurde von Daniel Brühl ebenfalls überzeugend dargestellt.


Die neuen (Neben-)Figuren:

Neben den oben beschriebenen Hauptfiguren wurden noch weitere Helden in den Film eingebaut oder zumindest angedeutet.

Den größten Part nimmt Gal Gadots Wonder Woman ein. Sie steht auf keiner der beiden Seiten und verfolgt zunächst ihre eigenen Ziele. Lex Luthor kam im Zuge seiner Nachforschungen der Existenz von Metawesen auf die Schliche. Diana Prince möchte daher um alle Umstände verhindern, dass er diese Ergebnisse veröffentlicht. Sie selbst hat sich seit vielen Jahren zurückgezogen und ist davon überzeugt, dass dies noch lange so bleiben soll.

Im Zuge des Endkampfes mischt sie sich schließlich doch ein und darf einen Vorgeschmack ihrer Fähigkeiten geben. Hintergründe und Motive zu ihrer Persone werden hoffentlich in ihrem Solofilm geklärt.

Der Flash hat bereits einen wichtigen, aber total verwirrenden Auftritt. Er reist in der Zeit zurück und gibt Batman eine Vision einer postapokalyptischen Zukunft, garniert mit den Worten "Finde uns!".

Nach meinem Kinobesuch damals wusste ich nichtmal, dass das der Flash war. Dies ist wieder ein Punkt, der ohne Hintergrundwissen total baden geht. Er bekräftigt Batman in seinem Handeln UND er bereitet den Weg zur Justice League vor. Keine zwei Minuten im Film, aber doch eine zentrale Person für zukünftige Ereignisse.

In kurzen Sequenzen bekommen wir zudem noch Cyborg und Aquaman zu sehen. Warum dieses Anteasen von vielen kritisch beäugt wurde, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Ich sehe da keinen Unterschied zu Marvels Before-/Mid- und After-Credit-Szenen, die meistens ziemlich nichtssagend sind, aber von allen als "voll geil" eingestuft werden.


The First Avenger: Civil War
führt die Figuren "Spider-Man" und "Black Panther" ein.


Der Martha-Moment:

Der in meinen Augen wohl missverstandenste Moment im gesamten Film. Ja, für einige mag es lächerlich wirken, dass zwei Männer so lange kämpfen, bis einer der beiden den Namen seiner Mutter nennt. Die symbolische Wirkung der Szene interessiert dann niemanden mehr.

Batman friert regelrecht in der Bewegung ein, als er sich bewusst wird, dass er selbst zu dem wurde, was er all die Jahre bekämpft hat. "Martha" - die letzten Worte seines sterbenden Vater, der Moment, der den Werdegang Batmans erst ausgelöst hat. Sein Entschluss, das Unrecht zu bekämpfen bzw. zum dunklen Rächer zu werden. Nun steht er auf der anderen Seite und der ihm Unterlegene befindet sich in der Situation, die ihn zu dem gemacht hat, was er heute ist.

Gut, nun darf man sich fragen, warum Superman seine Mutter beim Vornamen nennt. Die kurze Antwort: Das liegt an der Symbolik.
Bei meiner letzten Sichtung des Films habe ich mir dann gedacht, "Batman weiß ja nicht, dass Superman Clark Kent ist (umgekehrt schon). Vielleicht sagt er deshalb Martha, statt Mutter." Naja das darf jeder selbst entscheiden.

The First Avenger: Civil War hat einen ähnlichen Moment mit Bucky.


Fazit:
Ein zu Unrecht verteufeltes Werk über Gotteskomplexe, Philosophie und das Menschsein an sich.


Bewertung [27.02.2017]: ▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓|▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓▒▒▒▒ | 90%

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