USA, 50er Jahre: Der als Klavierstimmer arbeitende Tom Ripley (Matt Damon) wird vom schwerreichen Unternehmer Greenleaf fälschlicherweise als Collegefreund von dessen Sohn Dickie (Jude Law) angesehen. Dieser bietet ihm viel Geld, um Dickie zu überreden, sein Lotterleben in Europa zu beenden und wieder nach Hause zurück zu kehren. Tom reist mit dem Schiff nach Italien und freundet sich mit Dickie und dessen Gespielin Marge (Gwyneth Paltrow) an. Schnell wird klar, dass Tom es nicht nur auf die Kohle von Greenleaf sen. abgesehen hat ...
Der auf einem Roman basierende Film hat einen recht eigenwilligen Stil, lange Zeit bleibt unklar, was man jetzt eigentlich gerade anschaut: Komödie? Drama? Psycho-Thriller? Krimi? Das Werk von Anthony Minghella vermischt viele Genres, im Kern ist allerdings stets die Geschichte um Tom Ripley, der ein sehr zwielichtiger Zeitgenosse ist. Matt Damon spielt die Figur sogar so zwielichtig, dass ich mir bereits nach 15 Minuten gewünscht habe, er wird im Laufe des Films noch herzhaft verdroschen. Die Story plätschert so dahin, dann gibt es einen Knall und im Anschluss wird wieder munter drauf los geplätschert. Die mitwirkenden Schauspieler sprechen hingegen für sich: Der Film ist formell natürlich allererste Sahne, gefallen hat er mir dennoch nicht. Die Inszenierung war mir zu verkünstelt, auch haben sich einige Logiklöcher aufgetan. Man muss ihm zu Gute halten, dass ich durchweg gespannt auf das Ende war, das sich dann aber als völlig unbefriedigend und erwartbar heraus gestellt hat. Eine Warnung zum Schluss: Wer sich den Film dennoch ansieht, sollte sich besser schon mal "Terminator 2" oder "Stirb langsam" bereit legen, damit direkt im Anschluss die knisternde, homoerotische Spannung von "Der talentierte Mr. Ripley" wieder ausgeglichen werden kann. ;)