Ich finde spanische Horrorbeiträge fast immer hoch interessant, sowohl was Story als auch Machart angeht. Aber ebenso oft sind sie auch etwas sperrig – ich finde zumindest oft keinen richtigen Zugang, obwohl das Gezeigte allen Grund dazu bieten würde.
Bei Álex de la Iglesia war diese „Sperrigkeit“ extrem: Sowohl Mad Circus als auch Witching & Bitching konnte ich überhaupt nichts abgewinnen, trotz ihrer sprudelnden Originalität und Einfälle. De la Iglesia fungierte bei diesem Fantasy-Filmfest-Beitrag als Produzent, was dem Film ab und an anzumerken ist.
Auch Shrew’s Nest empfand ich an einigen Stellen als unnötig unzugänglich, was aber sicherlich auch mit dem spanischen Nachkriegssetting zu tun haben mag. Es passiert lange Zeit gar nichts, die Spannung wird kammerspielartig langsam gesteigert und erlebt in den letzten 30 Minuten einen fulminant blutigen Höhepunkt, bei dem sich aber leider auch ein paar Logikschwächen eingeschlichen haben.
Auch wenn es mir wieder zu großen Teilen nicht so zugesagt hat, sehenswert ist Shrew’s Nest auf jeden Fall. Das spanische Kino bleibt eine Bereicherung für den oft leb- und lieblosen Horrormarkt.