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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Die gelegentliche Schneiderin Montse lebt in ihrer Wohnung wie eine Gefangene: Durch ein Trauma in ihrer Kindheit ist es ihr nicht möglich auch nur einen einzigen Fuß aus der Tür zu setzen. Jeder Gedanke an den Flur vor der Wohnung wird zur Qual. Einzig ihre Schwester, die ebenfalls in der Wohnung lebt, bietet Unterstützung. Jedoch herrscht in den Räumen Zucht und Ordnung gemäß den christlichen Werten. Für Montse sind Männer die teuflische Versuchung, die jede Frau in den Abgrund stürzen. Als eines Tages allerdings unverhofft der junge Carlos vor Montses Wohnung die Treppe herunterfällt und Hilfe sucht, ändert sich alles. Plötzlich scheint sich Montse zu öffnen und Carlos wird gar zur Bereicherung. Für kurze Zeit, denn die Schatten haben sich aber längst über die langsam bedrohlich werdende Dreiecksbeziehung in der Wohnung gelegt.

Kritik

Kino aus Spanien (und hier besonders Horror) ist nicht nur seit „REC“ immer für eine Überraschung gut. Und wenn dann auch noch die Begriffe Wahnsinn, Religion sowie Blut hinzukommen, dann ist schnell das Interesse geweckt. Im Falle von „Shrew's Nest“ (OT: „Musarañas“) ist dies auch deutlich angebracht, denn das Werk der beiden Newcomer Juanfer Andrés und Esteban Roel (der besonders in Spanien durch verschiedene Serien bekannt ist) erweist sich als düstere Abwärtsspirale in eine psychotische Gewaltorgie. Zwar sind Parallelen zu Misery nach Stephen King nicht von der Hand zu weisen, doch die Dreiecksbeziehung von Montse (fantastisch von Macarena Gómez gespielt), Carlos (Hugo Silva – „Witching & Bitching“) und „Dem Mädchen“ (Nadia de Santiago) erweist sich als so eigenständig und vielschichtig, sodass regelrecht eine kleine Genre-Perle entsteht. Eben eine, die in ihren 95 Minuten schnell vom spannenden Mystery zu komplettem Wahnsinn wechselt.

Wahrlich gelungen und stets im Fokus sind hierbei die Figuren, die uns „Shrew's Nest“ (die Analogie zur Spitzmaus wird im Verlauf der Geschichte hervorragend untergemischt) präsentiert. Natürlich allen voran die zurückhaltende, leicht verschrobene wie schüchterne Montse, die mit den Schatten (in Form ihres Vaters (Luis Tosar)) ihrer Vergangenheit kämpft. Als Gegenpol dazu dient die unschuldige Schwester, die in ihrer eigenen Wohnung gepeinigt und wie eine Gefangene behandelt wird. Geißelung, Bevormundung und eine Atmosphäre der Angst sind Allgegenwärtig. Und so scheinen Gut und Böse schnell verteilt. Als dann jedoch der junge Carlos in die Wohnung stolpert, beginnt das Kammerspiel langsam an Tempo aufzunehmen und die Farben werden grau. Denn anders als gedacht, überwindet die Männerhassende Montse ihre eigenen Grenzen und scheint sich in den Neuankömmling, der durch einen Beinbruch nicht flüchten kann, zu verlieben. Doch Gewalt erzeugt Gewalt und so nimmt das tragische Schauspiel seinen Lauf. Hier gelingt es dann auch den beiden Autoren ihr Indie-Werk ins richtige Licht zu rücken und zu überraschen. Nicht nur sind alle Charaktere nachvollziehbar (wenn auch Carlos Hintergrund ungeklärt bleibt), auch ihre Wandlung wird dem Zuschauer durch eine optische Präsenz sowie klare Worte transportiert. Aus Montse wird letztlich gar ein Opfer, aus ihrer Schwester etwas gänzlich anderes. Und so blickt der Zuschauer nach dem Abspann doch recht erschrocken auf die Leinwand, denn diese Metamorphose fühlt sich wie ein Bauchtritt (im positiven Sinne) an.

„Shrew's Nest“ ist zudem trotz seiner anfänglichen Behäbigkeit recht blutig ausgefallen, was gerade das Finale zu einem ganz besonderen Ereignis macht. Zwar wirken die Momente dann doch plötzlich etwas überhastet, doch durch die guten Charaktere und die wirklich herausragenden darstellerischen Leistungen, wird der Wahnsinn letztlich mehr als spürbar. Was folgt ist eine Mischung aus religiösen Motiven gemischt mit Gewalt und den blutigen Echos aus der Vergangenheit. Eine tödliche Mischung, die uns „Shrew's Nest“ nach und nach blutüberströmt auf dem Fußboden von Montses Wohnung offenlegt.

Fazit

„Shrew's Nest“ ist mit seinem gezeigten Wahnsinn definitiv nichts für zarte Gemüter. Das spanische Kammerspiel offenbart sich als blutige Abwärtsspirale in den Wahnsinn, gemischt mit den Schrecken der eigenen Vergangenheit. Was folgt ist ein spannender Sog mit einem drastischen Finale, welches den Zuschauer regelrecht mit offenem Mund zurücklässt. Trotz den bescheidenen Mitteln wird so Montes Schicksal zur kleinen aber sehr feinen Genre-Perle.

Kritik: Thomas Repenning

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