Vergangene Woche habe ich mir auch mal selbst ein Bild davon gemacht, was der – laut Academy - „Beste Film 2012“ wirklich kann. George Valentin ist in den 20er Jahren ein Stummfilmstar in Hollywood. Beliebt bei Volk und Filmstudios wird er jedoch mehr und mehr zum Opfer des immer populärer werdenden Tonfilms. Zunächst einmal die augenscheinlichen Besonderheiten des Films: schwarz/weiß, 4:3-Format und – man mag es heutzutage kaum glauben – selbst ein Stummfilm! Am Anfang war ich ziemlich skeptisch, ob ich so einen ganzen Film durchhalte oder er mir irgendwann auf die Nüsse geht. Erstaunlicherweise tat er es nicht, was zu einem großen Teil an Jean Dujardin liegt, der mit seinem charakteristischen Franzosengesicht (keine Beleidigung!) für die Rolle als frech-fröhlicher Stummfilmstar mit traurigem Kern wie geschaffen ist. Allerdings gibt die Story wenig her. Alles verläuft wie gedacht, es gibt kaum Überraschungen oder Highlights. Dennoch habe ich mich unheimlich auf das Ende gefreut, da wohl jeder genau wusste, was da auf einen zukommt. Ohne zu viel zu verraten: Es ist deutlich schwächer als erhofft. So bleibt „The Artist“ eine ordentliche und vor allen Dingen außergewöhnliche Hommage an den Stummfilm, allerdings keine, die man als Nicht-Stummfilm-Afficionado zwingend gesehen haben muss.