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NevaMasquarade

Kritik von NevaMasquarade

Nach 3 Jahren kehrt der Mariachi auf die Leinwand zurück. Robert Rodriguez hatte schon 1992 einen Film über den Mariachi gedreht mit dem Namen „El Mariachi“, davon ist „Desperado“ ein Remake, gefolgt von „Irgendwann in Mexiko“. „Desperado“ hebt sich jedoch von den anderen beiden Filmen ab. Dies macht sich insbesondere bemerkbar, da Rodriguez für den ersten Teil nur 9000 Dollar (wovon lediglich 7000 Dollar genutzt wurden) zu Verfügung hatte. Für „Desperado“ jedoch standen ihm diesmal 7 Millionen Dollar zur Verfügung und diese konnte er dann einsetzen für namenhafte Schauspieler wie Antonio Banderas und Salma Hayek. Dies ist jedoch nicht unbedingt der Grund dafür, dass „Desperado“ ein Tick besser gefällt als „El Mariachi“. Denn auch „El Mariachi“ ist für dieses niedrige Budget ein wirklich gelungener Film. Aber dazu später mehr. „Desperado“ fasziniert vor allem in der Erzählweise. Kaum fängt der Film an, ist man auch schon mitten drin. Der Film braucht keinen ewigen Vorlauf, bis man endlich mit ihm warm wird. Allein die Anfangsszene mit Steve Buscemi nimmt einen sofort gefangen. Dort wird die Figur des Mariachi gleich zur Legende gemacht. Er bekommt durch diese Erzählung etwas mystisches und geheimnisvolles, was auch den ganzen weiteren Film nicht wieder abgelegt wird. Man weiß nichts von der Figur, man erkennt auch nur ansatzweise etwas aus seinem vorherigen Leben. Der Erzählung von Steve Buscemi folgt ein musikalischer Auftritt von Antonio Banderas. Nach dem Geheimnisvollem folgt also das Realistische. Das Lied, was von Antonio auch wirklich gesungen und gespielt wird, hebt sich als bestes Lieder aus einem Film hervor. Gerade die Musik und dass sie von Antonio Banderas selbst gemacht worden ist gibt dem Film Authentizität. Diese ersten 10 Minuten machen „Desperado“ zu etwas besonderem. Die Story von dem Film ist an sich nichts Neues, sondern eher die Umsetzung. Ein Mann, der Rache ausüben will. Aber wer hat schon von einem Musiker gehört, der mit Waffen, statt einer Gitarre im Gitarrenkoffer unterwegs ist? Auf so eine skurrile Idee muss man auch erst mal kommen. Auch wenn die Story einen vielleicht nicht vom Hocker reißt, so tun es die Dialoge, die Schauspieler und der Soundtrack. Die Dialoge sind in diesem Film einmalig und man ertappt sich oft, wie man sie selbst wieder zitiert. Sie bleiben einfach im Gedächtnis. Der Film ist geprägt von Wortwitz, aber auch knallharten Sprüchen, die Schlag auf Schlag folgen. Fast genauso wie die Action in diesem Film. Denn auch die Action kommt hier nicht zu kurz und wechselt sich in regelmäßigen Abständen mit den dazu passenden Sprüchen ab. Auch hier merkt man, dass sich das höhere Budget gelohnt hat. Der Schusswechsel in der Bar ist ein einmaliges Erlebnis, in welchem Antonio Banderas zeigen konnte, dass er nicht nur mit der Gitarre umgehen kann. Antonio Banderas kann als mexikanischer Mariachi hier einfach brillieren. Er überzeugt nicht nur mit seiner schauspielerischen Leistung, sondern auch mit seiner musikalischen. Diese ist eventuell etwas zu kurz gekommen und hätte weiter ausgebaut werden können. Aber letztendlich geht es in dem Film ja um Rache und nicht um Musik. Doch es gibt auch für die Männer einen wahren Hingucker, nämlich Salma Hayek. Sie verführt die Zuschauer und harmoniert sehr mit dem restlichen Cast. Auch wenn sie neben Joaquim de Almeida und Antonio Banderas etwas untergeht. Joaquim de Almeida spielt den Bösewicht sehr eindrucksvoll. Einen Bösewicht so zu mimen, sodass man gar nicht anders kann, als diese Person nicht zu mögen ist nicht immer eine einfache Aufgabe. Aber er bekommt es problemlos hin. Von der ersten Minute bis zu letzten ist einem diese Figur absolut unsympathisch. An sich ein sehr undankbarer Part, den er aber demnach sehr gut umgesetzt hat. Vergessen sollten wir jedoch nicht die etwas kleineren Auftritte wie von Cheech Marin ("From Dusk Till Dawn"), der sehr oft in Rodriguez Produktionen zu sehen ist. Oder auch Danny Trejo, der erst kürzlich mit „Machete“ seinen eigenen ersten großen Auftritt hatte. Allein diese zwei und Steve Buscemi geben dem Film die richtige Würze. Man merkt hier besonders wie wichtig auch die kleineren Rollen sind. Auch der Gastauftritt von Quentin Tarantino in diesem Film ist ein kleiner Augenschmaus. An sich war dieser Auftritt für die Story gänzlich unwichtig, aber missen möchte man ihn dennoch nicht. Allein wie Quentin Tarantino diesen Witz erzählt, macht diesen Film sehenswert. Etwas fehl am Platz sind hier Campa (Carlos Gallardo) und Quino (Albert Michel Jr.), die Brüder vom Mariachi im Sinne der Musik. Der Film hat an sich wenig realistisches, aber der Auftritt von den drei Gitarrenbrüdern driftet dann schon etwas ins alberne ab. Auch wenn die Musik des Mariachi im Film eher zweitrangig ist, so ist es doch aber nicht der Soundtrack. Der Soundtrack harmoniert super mit dem Film und auch hier finden wir wieder viele Titel von Tito & Tarantula, unter anderem mit Tito selbst in einer kleinen Rolle. Wenn man alle drei Teile gesehen hat, wird einem deutlich bewusst, dass ein höheres Budget nur zweitrangig ist. Denn wenn man beachtet, dass in „Irgendwann in Mexiko“ nicht nur Antonio Banderas zu sehen war, sondern auch Johnny Depp, Eva Mendes und Mickey Rourke, dann stellt man fest, dass gute Schauspieler noch lange keinen guten Film ausmachen. Fazit: Man darf von Desperado keine intellektuellen Dialoge erwarten oder gar eine hochtrabende Story. Aber wer mal sein Gehirn abschalten möchte und einfach mal etwas Spaß an Action und sinnfreien, aber spritzigen Sprüchen haben will, ist mit diesem Film genau richtig.

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