Wo Takeshi Kitano erst den Anschein erweckt, einen Polizei- respektive Yakuza-Film in Szene zu gießen, zeigt sich sehr schnell, an welcher Stelle die wahre Stärke von Hana-bi begraben liegt: Im Desinteresse, Offensichtlichkeiten zu stimulieren. Die Genre-affine Oberfläche wird von Kitano gnadenlos transzendiert, um eine kunstliebende, in sich gekehrte Meditation über die Widersprüchlichkeit des Lebens zu entfalten. Kitano selbst gibt den verlebten Cop, dessen Dasein unverkennbar vom Tod bestimmt wird: Alles, was er liebt, was ihm nahe steht, stirbt. Hana-Bi stellt im Zuge dessen kluge Gedanken dahingehend an, wie sich ein Leben nutzen lässt, wenn in diesem offenkundig nichts Lebenswertes mehr stattfindet und begibt sich daraufhin auf die Suche nach der Erkenntnis, die Vergänglichkeit der irdischen Existenz auch als Segen zu begreifen. Die bildende Kunst selbst scheint hier als das letzte lebenserhaltende, sinnstiftende Elemente bestehen, während ihr die alles zerfressende Gewalt fortwährend gegenübersteht. Die Korrelation von Erschaffen und Zerschlagen definiert Hana-Bi als einzig mögliche Kommunikationsformen, für die Kitano wunderbar zärtliche, melancholische, poetische und von tiefer Menschlichkeit gezeichnete Momente aufbringt. Momente, die dem Leben genauso anhaften, wie der Drang zur Selbstzerstörung.