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Souli

Kritik von Souli

Gesehen: April, 2016

Dessen inbrünstige Enthusiasten sowie das Kino selbst kann nur jubilieren, wenn sich Kate Winslet ihrer Passion hingibt und die Leinwände (mal wieder) im anmutigen Sturm erobert. Auch „The Dressmaker – Die Schneiderin“ gehört voll und ganz der gewandten Britin; und nicht zuletzt ihre einmalige Grandezza ist es, die den Film zu einem doch recht überraschenden Erlebnis verhilft. Stilvoll in die feinsten Stoffe gehüllt, gibt sich Winslet nicht nur ihrem weitreichend bekannten Faible für Kostümierung hin, die schicke Garderobe, all die exklusiven Anfertigungen, sie dienen „The Dressmaker – Die Schneiderin“ in metaphorischer Hinsicht, denn hier bildet die Haute Couture keine elegante Fassade, sondern provoziert das direkte Gegenteil: Wo die Schneiderin akkurat Maß nimmt, bricht sukzessive das Gute und absolut Schlechte im Menschen Bahn. Überspitzt und elegant ebnet sich „The Dressmaker – Die Schneiderin“ den schrulligen Weg durch Provinzialität und Denunziation, um Kate Winslet als ominöse Heimkehrerin mit ihrer Vergangenheit aufräumen zu lassen. Die märchenhafte Patina, die sich über das Geschehen stülpt, wirkt vor allem im Kontrast mit den seelischen Wunden, die diesen graziös gewebten Schleier immer wieder zu durchbrechen wissen. Zugegeben, dramaturgisch zerschossen ist „The Dressmaker – Die Schneiderin“ tatsächlich, aber bereits die erste Szene, wenn Kate Winslet mit dem Bus in ihrem Heimatdorf ankommt, in ihrer Hand eine Nähmaschine, entschlossen wie ein Western-Pistollero, muss man dieser nicht uninteressanten Lust an Variationen Respekt zollen.

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